- Milton-Modell
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Das Milton-Modell beschreibt, wie sprachlich Verallgemeinerungen, Tilgungen und Verzerrungen so eingesetzt werden können, dass man assoziativ aus seiner Erfahrungswelt eine Bedeutung hinzufügt.
Von den Begründern des Neurolinguistischen Programmierens (NLP), Richard Bandler und John Grinder, wurden die sprachlichen Muster des amerikanischen Psychiaters und Hypnotherapeuten Milton Erickson in seinen Therapieprotokollen gesammelt und analysiert. Im danach benannten Milton-Modell will man Personen durch ungenaue und „kunstvoll vage“ Sprachmuster in Zustände führen, die letztlich das Unbewusste für hypnotherapeutische Wirkungen öffnen.
Tilgungen lassen Informationen weg: unspezifische Subjekte oder Verben, unbestimmte Inhaltsbezüge, Vergleiche und Bewertungen ohne Bezug, Nominalisierung von Verben, Gefühle ausdrückende Verben. Universalquantoren, Modaloperatoren der Notwendigkeit oder Möglichkeit, zeitliche und kausale Satzverknüpfungen verzerren oder verallgemeinern die Sprache.
Außerdem zählen zum Milton-Modell eine Reihe weiterer hypnotischer Sprachmuster, die indirekte Suggestionen sind: eingebettete Befehle oder Fragen, negative Befehle, Konversations-Postulate, Zitate oder Vorannahmen.
Einige Sprachmuster des Milton-Modells kann man auch im Alltag oft beobachten. Während es bei der Neurolinguistischen Programmierung darum geht, Sprachmuster des Milton-Modells zu kennen und bei anderen zu erkennen, geht es bei der Hypnotherapie nach Milton Erickson darum, diese Sprachmuster gezielt einzusetzen, um eine Trance einzuleiten oder in Trance eigene Ressourcen zur Problemlösung zu finden.
Theoretische und historische Hintergründe des NLP
- Walker, Wolfgang: Abenteuer Kommunikation - Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens. Stuttgart: Klett-Cotta, 1996. ISBN 3-608-91976-7
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