- Milton (Neuseeland)
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Milton Koordinaten 46° 7′ S, 169° 58′ O-46.116666666667169.96666666667Koordinaten: 46° 7′ S, 169° 58′ O Einwohner 1.887 (2006) Region Otago Distrikt Clutha-Distrikt Milton ist ein Ort im Clutha-Distrikt in der Region Otago auf der Südinsel Neuseelands. Sein Gebiet liegt etwa 50 km südlich von Dunedin auf der Flutebene des Tokomairiro River, dessen zwei Flussläufe am Nord- und Südende der Stadt vorbeifließen. Dieser Fluss ist der Namensgeber vieler Örtlichkeiten der Stadt, z. B. der wichtigsten Schule der Stadt, Tokomairiro High School.
Der Ort hatte beim Zensus 1996 2.016 ständige Einwohner, 2006 nur noch 1.887.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt wurde in den 1850ern gegründet. Die Entstehung des Namens kann auf zweierlei Weise erklärt werden: Einerseits sind die Straßennamen nach berühmten englischen Poeten benannt. Andererseits war die Stadt früher eine Fabrikstadt (engl. Milltown). So kann der Stadtname einerseits aus einer Verkürzung von "Milltown" durch Assoziation mit dem Namen des englischen Dichters John Milton zu "Milton" entstanden sein. Andererseits könnte der Name auf gleich Weise wie die nach Poeten benannten Straßen direkt nach John Milton benannt worden sein.
Milton's frühe Geschichte wurde stark vom Otago-Goldrausch beeinflusst, der von Gabriel Read bei Gabriel's Gully in der Nähe des Ortes Lawrence ausgelöst wurde. Da Milton sich in der Nähe einer der am besten zugänglichen Strecken ins Landesinnere befand, wuchs es während des Goldrausches der 1860er stark. Es war ein wichtiger Etappenort für die Prospektoren, die zu den Goldfeldern unterwegs waren.
Sitz der Gemeinde war ursprünglich Fairfax, eine Siedlung am Fuße der Hügel im Südosten der Stadt. Als die Verbindung zu den Goldfeldern im Landesinneren an Bedeutung zunahm, damit auch der Wunsch, die Stadt als Etappenort zu nutzen, breitete sie sich auf der Ebene am Fluss aus.
Eine gotische Kirche, die zur Presbyterian Church of Aotearoa New Zealand gehörende Tokomairiro Presbyterian Church, wurde zu dieser Zeit unter Leitung des Architekten Robert Lawson erbaut. Die Kirche ist noch heute das Wahrzeichen der Stadt und von den Tokomairiro Plains über mehrere Kilometer zu sehen. Sie lag am Ende der Hauptstraße, die Fairfax mit der Hauptstrecke zwischen Dunedin und den Goldfeldern verband.
Milton spielte in der frühen Entwicklung Otagos eine wichtige Rolle, hauptsächlich wegen seiner Lage an der Route zu den Goldfeldern, aber auch wegen der Wollfabrik, die eine der größten Fabriken der Provinz war.
Seine Bedeutung in der Nachrichtenübermittlung in den frühen Jahren der europäischen Besiedelung Neuseelands wird dadurch unterstrichen, dass Milton eines der ersten zwei durch Telefon-Fernlinien verbundenen Zentren war. Die erste Linie verlief ab Februar 1878 zwischen Milton und Dunedin.
Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde Milton in der Region größenmäßig von der heute beträchtlich größeren Stadt Balclutha überholt.
Die Stadt spielte auch im Bildungswesen der frühen Entwicklung Otagos eine wichtige Rolle. Die Tokomairiro School, heute aufgeteilt in die Milton Primary School und Tokomairiro High School, wurde 1856 gegründet, nur 8 Jahre nach der Gründung der Provinz selbst, danach war sie für viele Jahre eine der führenden Schulen der Provinz.
Milton wurde in den frühen 1870er Jahren mit dem nationalen Eisenbahnnetz verbunden, als die Main South Line durch die Stadt gebaut wurde. 1907 wurde die Stadt ein Eisenbahnanschluss, als eine Erweiterung des Roxburgh Branch von dem ursprünglichen Knotenpunkt im nahegelegenen Clarksville parallel zur Hauptstrecke bis nach Milton verlegt wurde, um den Betrieb zu vereinfachen.
Diese Strecke wurde 1960 außer Betrieb genommen und der Anschlusspunkt nach Clarksville zurückverlegt. Die Main South Line verläuft jedoch noch immer durch die Stadt, seit der Einstellung des Personenzuges Southerner im Jahre 2002 wird auf ihr allerdings nur noch der Güterverkehr bewegt.
Modernes Milton
Heute ist Milton nach Balclutha die zweitgrößte Stadt in South Otago. Sie erstreckt sich größtenteils entlang des State Highway 1, auf den in der Nähe des Ortes der State Highway 8 trifft. Hinzu kommt die Vorstadt Helensbrook nördlich des nördlichen Flussarmes. Eine weitere Vorstadt, früher als Fairfax eine eigene Stadt, trägt heute den Maori-Namen Tokoiti.
Milton dient als Dienstleistungszentrum für die umliegende Landwirtschaft, auch Forstwirtschaft erlangt zunehmend Bedeutung. In der Stadt sind Wilson's Transport, eines der größten regionalen Transportunternehmen und Calder Stewart, eines der größten metallverarbeitenden Unternehmen Otagos, angesiedelt.
Die Ansiedlung Milburn, 2 km nördlich von Milton, löste eine Kontroverse aus, als sie als Standort eines neuen Gefängnisses ausgewählt wurde.
"The Kink"
In Milton gibt es eine stadtplanerische Kuriosität: Die Hauptstraße des Ortes, die Union Street hat einen Versatz um eine ganze Straßenbreite in Ost-West-Richtung. Der Grund ist umstritten. Eine häufige, aber von offizieller Seite nicht bestätigte Variante ist, dass die Straße von zwei Vermessern eingemessen wurde, die von Norden und Süden kamen und die Straße jeweils von sich aus gesehen rechts der Vermessungslinie trassierten. Eine weitere häufige Erklärung ist, dass der Knick um einen großen Baum verlief, der einst dort stand. Dies erklärt jedoch nicht, wieso ausgerechnet in einer Stadt der Sägewerke ein einzelner Baum geschützt worden sein soll und wieso die Straße nach dem Baum nicht wieder ihrem ursprünglichen Verlauf folgt.
Persönlichkeiten
- Frank Oliver, Rugbyspieler der All Blacks
- Daryl Tuffey, Cricketspieler
- Ken Bloxham, Rugbyspieler der All Blacks
Weblinks
Quellen
- Gunn, Alan:Milton, Otago. John McIndoe Ltd, Dunedin 1977.
Kategorien:- Otago (Region)
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