- Minehowe
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Minehowe ist eine archäologische Fundstelle auf dem Mainland von Orkney.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Minehowe liegt im Südosten des Mainlands im Kirchspiel Tankerness, unweit des Hofes von Breck und des Grabhügels Long Howe. Oberhalb des Hügels befindet sich ein Friedhof mit einer Kapelle, die St. Ninian geweiht ist. Der Hügel hat einen Durchmesser von 95 m und ist vier Meter hoch. Er entstand in der Eiszeit (Drumlin), vermutlich durch Eisbewegung.
Name
Der Name bedeutet "Hügel (ON haugr, örtlich auch Howie) mit dem Schacht". Örtliche Überlieferungen berichteten ebenfalls von einem Einbau in dem Hügel.
Forschungsgeschichte
Der Hügel wurde im April 1946 durch Mr. Tait und dem örtlichen Lehrer, Alfie Hacus ausgegraben. Man entdeckte eine Wendeltreppe aus Stein, und eine kleine unterirdische Kammer. Die Anlage wurde als piktische Behausung interpretiert. Man fand einige Knochen und Zähne, runde Steine und eine Anhäufung von Muscheln. Der Schacht wurde mit Fässern verschlossen und verfüllt. Der Inspector of Ancient Monuments wurde informiert, die Grabung aber nie publiziert. Im September 1999 führte der Landbesitzer, Douglas Paterson weitere Grabungen durch. Seit 2000 führte der Orkney archaeological Trust mit Unterstützung von Historic Scotland, Orkney Enterprise und dem Orkney Island Council systematische Untersuchungen durch. In dem Mine Howe environs project wird die Umgebung des Hügels untersucht.
Struktur
Siebzehn Stufen aus Stein führen in eine unterirdische Kammer von 1,3 m Durchmesser und 4m Höhe. Sie liegt in ca. 7,5 Tiefe. Das Dach besteht aus einem Kragsteingewölbe aus Sandstein. Die Kammer war vermutlich teilweise mit Wasser gefüllt und diente vielleicht als Zisterne. Heute enthält sie nur noch selten Wasser.
Der Hügel ist von einem Graben umgeben, der bis zu 8 m breit und 4,5 m tief ist. Ein breiter Eingang befindet sich im Westen. Der Graben wurde mehrfach gereinigt und wieder eingetieft. Die Verfüllung des Grabens belegt eine Nutzung von der frühen Eisenzeit bis in die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts (örtliche späte Eisenzeit). Er enthielt zahlreiche Funde, die eine Siedlung, vor allem aber handwerkliche Aktivitäten belegen. Außerhalb des Grabens wurden Reste einer Werkstatt für Metallverarbeitung gefunden. Unter dem Boden der Werkstatt war eine junge Frau mit reichen Beigaben begraben. Ein weiteres menschliches Skelett wurde ohne Beigaben in einer flachen Grube verscharrt. Auch ein Ofen für die Eisenverarbeitung wurde nachgewiesen.
Datierung
Die Anlage stammt aus der Eisenzeit und hat Parallelen in Brochs wie Gurness und Midhowe (Rousay). Auch aus Caithness und Shetland sind vergleichbare Strukturen bekannt.
Literatur
- Stephen Harrison (Hrsg.), Mine Howe, Fieldwork and excavation 2000-2005. The Friends of Orkney archaeological Trust occasional publication 1, December 2005.
- Nick Card/J. Downes 2003, Mine Howe: The significance of space and place in the Iron age. In: J. Downes/A. Ritchie (Hrsg.), Sea change: Orkney and Northern Europe in the later Iron Age, AD 300-800 (Balgarvies, Orkney Heritage Society), 11-19.
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