- Gurness
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Der Broch of Gurness (auch: Broch o' Gurness) ist ein eisenzeitlicher Wohnturm, um den sich im weiteren Verlauf eine Siedlung entwickelte. Gurness (engl. korrumpiert von Aikerness) liegt bei Tingwall auf Orkney Mainland auf der Halbinsel Aikerness am Eynhallow Sound.
Die Anlage wurde im ersten oder zweiten vorchristlichen Jahrhundert errichtet und war zur Zeit der Pikten um 500 n.Chr. schon verlassen (siehe unten zum Lagebefund des shamrock house).
Der Broch wurde 1929 vom orkadischen Künstler Robert Rendall entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich um einen als Knap of Aikerness bekannten Hügel. Mit 20 m Durchmesser gehört der Broch of Gurness zu den größten seiner Art. Er ist noch in einer Höhe von 3,5 m erhalten. Um Turm und Siedlung befindet sich eine dreifache Umwallung aus Gräben und Mauern. Bekannt wurde der Broch, als in ihm 1930, während der Ausgrabungsarbeiten erstmals bei einem Broch eine unterirdische Kammer entdeckt wurde, in der sich Quellwasser sammelt, ähnlich der Anlage in Minehowe.
Knapp außerhalb von Wall und Graben liegt das Shamrock House, ein ovales Steingebäude mit vier Räumen, die sich zu einem größeren Innenraum öffnen. Im Inneren des Hauses sind noch steinerne Möbel und Nischen erhalten. Es wurde nach dem Verfall der Anlage von den Pikten auf den Ruinen errichtet. Während der Ausgrabungsarbeiten verlegte man das Haus Stein für Stein in den Außenbereich der Siedlung, wo es heute noch zu sehen ist.
Auch die Normannen siedelten in Aikerness. Zu ihrer Zeit waren Broch und Siedlung aber schon verfallen und wahrscheinlich bereits von einem Erdhügel überdeckt. Die Wikinger scheinen den Hügel als Begräbnisstelle verwendet zu haben. Bislang wurde aber nur ein Grab einer Wikingerfrau im vormaligen Graben des Brochs gefunden.
Literatur
- Noel Fojut, The brochs of Gurness and Midhowe. Edinburgh, Historic Scotland 1993.
- John W. Hedges, Bu, Gurness and the brochs of Orkney. Oxford, B.A.R. 1987, BAR British series 165.
Weblinks
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