- Mineralbad Leuze
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Das Mineralbad Leuze (kurz „Das Leuze“) ist ein Schwimmbad mit Mineralwasser in Stuttgart-Ost am linken Ufer des Neckars. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1842 zurück, als Augustin Koch die erste Badeanstalt am Berger Neckarufer eröffnete. Das Wasser des Bades kommt aus den Stuttgarter Mineralquellen, aus denen täglich 43 Millionen Liter Mineralwasser sprudeln. Die heutige Form des Bades wurde Anfang der 1980er Jahre durch den Künstler Otto Herbert Hajek mitgestaltet und 1983 mit dem Architekturpreis des Bundes deutscher Architekten und 1989 mit IAKS Award für die funktionsgerechte Architekturlösung ausgezeichnet.
Die Wasserfläche beträgt 1700 m² und verteilt sich auf sechs Becken innen und außen. Seit Januar 2006 ergänzt ein 600 m² großer Kinderbereich das Angebot für Familien mit Kindern. Eine 2500 m² große Saunalandschaft rundet das Angebot ab. Mit jährlich rund 900.000 Besuchern zählt das Leuze zu den meistbesuchten Bädern in Deutschland, es erreicht eine Kostendeckung zwischen 90 und 100%.
Inhaltsverzeichnis
Mineralquellen
Im Leuze wird Wasser aus den Heilquellen Inselquelle und Leuzequelle verwendet. Zusätzlich kommt Wasser aus der Mombachquelle zum Einsatz. Das Wasser der beiden Heilquellen setzt sich wie folgt zusammen: [1]
Inselquelle Leuzequelle Mineralwassertyp Natrium-Calcium-Chlorid-Sulfat-
Hydrogenkarbonat-ThermalsäuerlingNatrium-Calcium-Chlorid-Sulfat-
Hydrogenkarbonat-MineralsäuerlingEntnahmetemperatur 20,7 °C 19,8 °C Gelöstes freies Kohlendioxid (CO2) 2.490 mg/l 1.410 mg/l Calcium Kationen 767 mg/l 565 mg/l Lithium Kationen 4,4 mg/l 2,6 mg/l Magnesium Kationen 101 mg/l 88,9 mg/l Natrium Kationen 1070 mg/l 622 mg/l Kalium Kationen 68,2 mg/l 45,5 mg/l Eisen Kationen 3,4 mg/l 2,1 mg/l Chlorid Anionen 1630 mg/l 970 mg/l Sulfat Anionen 1240 mg/l 940 mg/l Hydrogenkarbonat 1477 mg/l 1098 mg/l Geschichte
Im Jahr 1833 erbohrte der Berger Unternehmer Ehrenfried Klotz eine Mineralquelle für den Antrieb des Wasserrades seiner Tuch- und Baumwollfabrik. 1839 übernahm Augustin Koch die Quelle und eröffnete 1842 eine erste Badeanstalt. 1851 kaufte Ludwig Leuze das Bad, baute es um und eröffnete 1854 neu. In den folgenden Jahren wurde das Bad stetig erweitert und entwickelte sich zu einem Bade- und Kurhotel. 1886 wurden die bislang angebotenen Wannenbäder durch eine Schwimmhalle ergänzt.
Im ersten Weltkrieg wurde das Bad als Reservelazarett genutzt. Nach dem ersten Weltkrieg verkaufte die Familie Leuze am 20. November 1919 das Bad an die Stadt Stuttgart. Im folgenden wurde der Hotelbetrieb eingestellt und die Räume als Altersheim genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad fast vollständig vernichtet. Dennoch konnte das Leuze bereits am 18. Mai 1945 als Freibad wieder geöffnet werden. In den 1950er Jahren wurde das Bad zu einem Heil- und Hallenbad mit modernen Freizeitanlagen ausgebaut. Diese Maßnahmen wurden im Februar 1961 beendet, seitdem kann das Leuze ganzjährig genutzt werden. Ende der 1970er Jahre wurde das Kur- und Bäderamt mit einer Erweiterung des Leuze beauftragt. Der Neubau wurde durch Otto Herbert Hajek gestaltet und 1983 mit dem Architekturpreis des Bundes deutscher Architekten und 1989 mit IAKS Award für die funktionsgerechte Architekturlösung ausgezeichnet. Seit Januar 2006 ergänzt ein 600 m² großer Kinderbereich das Angebot für Familien mit Kindern.
Kunst
Neben der Gesamtkonzeption von Otto Herbert Hajek finden sich noch weitere bemerkenswerte Kunstwerke im Leuze:
- Ein Zierbrunnen von Günther Neusel
- Der Mineraltrinkbrunnen im Eingangsbereich mit Emailarbeiten von Walter Lochmüller
- Das Dickglas im Treppenhaus und die Keramikwand in der Kaltbadehalle von Anton Stankowski
Einzelnachweise
- ↑ Alles Gute kommt von unten – Heil- und Vitalkraft, quellfrisch. Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart, abgerufen am 6. Juni 2008 (pdf).
Quellen
- Wolfgang Kress: Bäderstadt Stuttgart : Geschichte, Kultur und modernes Badeleben. Markstein, Filderstadt 2006, ISBN 3-935-12926-2
- Informationen der Stadt Stuttgart über das Mineralbad Leuze
Weblinks
48.7984129.210926Koordinaten: 48° 47′ 54,3″ N, 9° 12′ 39,3″ O
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