Minneapolis-Saint Paul

Minneapolis-Saint Paul
Karte
Geografische Einordnung der Metropolregion
Minneapolis-St. Paul-St. Cloud
(Combined Statistical Area)
Einwohner: 3.502.891
Countys in Minnesota: Anoka, Benton, Carver, Chisago, Dakota, Goodhue, Hennepin, Isanti, McLeod, Ramsey, Rice, Scott, Sherburne, Stearns, Washington, Wright
Countys in Wisconsin: Pierce, St. Croix
Minneapolis-St. Paul-Bloomington (Metropolregion)
Fläche: 16.483,1 km²
Einwohner: 3.175.041
Bevölkerungsdichte: 192,6 pro km²
Countys in Minnesota: Anoka, Carver, Chisago, Dakota, Hennepin, Isanti, Ramsey, Scott, Sherburne, Washington, Wright
Countys in Wisconsin: Pierce, St. Croix
Minneapolis-St. Paul (Urbanized Area)
Einwohner: 2.367.204
Countys in Minnesota: Anoka, Carver, Chisago, Dakota, Hennepin, Isanti, Ramsey, Scott, Sherburne, Washington, Wright

Die Metropolregion Minneapolis-Saint Paul ist ein Gebiet im US-Bundesstaat Minnesota und des westlichen Wisconsins. Sie besteht aus den Twin Cities (Zwillingsstädte) genannten Großstädten Minneapolis und St. Paul, sowie umliegenden Städten und Townships. Mit 3,18 Millionen Einwohnern ist sie die sechzehntgrößte Metropolregion der Vereinigten Staaten.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Gebiet der sieben Countys umfassenden Urbanized Area.

Es gibt verschiedene Einstufungen des U.S. Census Bureau zur Beschreibung der Region. Zum Ballungsraum der Zwillingsstädte Minneapolis-St. Paul (Urbanized Area) gehört ein Gebiet in unmittelbarer Umgebung beider Städte. Sie umfasst sieben Countys mit einer Bevölkerung von rund 2,37 Millionen Einwohnern.

Zur Metropolregion Minneapolis-St. Paul-Bloomington werden zusätzlich noch sechs weitere Countys gezählt, darunter zwei des östlich angrenzenden Wisconsin. Die Bevölkerungszahl dieses Gebietes liegt bei 3,18 Millionen.

Eine weitere Definition ist die erweiterte Metropolregion Minneapolis-St. Paul-St. Cloud (Combined Statistical Area). Ihr gehören weitere fünf Countys an. Sie schließt zusätzlich noch den Verdichtungsraum um die nordwestlich gelegene Stadt St. Cloud ein und liegt mit einer Bevölkerungszahl von 3,50 Millionen Einwohnern auf Platz 16 in den Vereinigten Staaten.

Geschichte

Ursprung und Entwicklung der Region beruhen auf der geografischen Lage an verschiedenen Flüssen. Sie boten europäischen Einwandern günstige Siedlungsbedingungen. Die ersten Siedlungen entstanden mit dem Bau von Fort Snelling, das zwischen 1820 und 1825 am Zusammenfluss von Mississippi River und Minnesota River errichtet wurde. An den Saint Anthony Falls entstand die Stadt Saint Anthony, welche später mit der aufstrebenden Kleinstadt Minneapolis zusammengelegt wurde. Auf der Ostseite des Mississippis entstanden verschiedene kleine Dörfer, die später Saint Paul bildeten.

Um 1872 entstand der Ausdruck der „Dual Cities“, welcher sich später zu Twin Cities entwickelte. Er stellt dar, dass beide Städte trotz des Zusammenwachsens eigenständig sind. Während Minneapolis für seine Boulevards und die strukturierte und moderne Innenstadt bekannt war und als die „erste Stadt des amerikanischen Westens“ galt, war St. Paul im Gegensatz dazu durch seine schmaleren Straßen und die spät-viktorianische Architektur „die letzte dem Osten der Vereinigten Staaten zugehörige Stadt“. Der Unterschied beider Städte rührt auch daher, dass Minneapolis stärker durch Einwanderer skandinavischer Herkunft besiedelt wurde, während in St. Paul überwiegend Einwohner mit irischer und deutscher Abstammung beheimatet waren.

Vor allem Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand eine Rivalität zwischen beiden Städten. Auf zahlreichen Gebieten wie Sport, Wirtschaft oder Architektur konkurrierten beide Städte miteinander. Im 20. Jahrhundert erlangte die Region eine stärkere wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Das Bevölkerungswachstum verlagerte sich mit der zunehmenden Motorisierung von den Städten in die Trabantenstädte. Während Minneapolis und St. Paul früher den größten Anteil an der Gesamtbevölkerung in der Region ausmachten, sank dieser mit der Suburbanisierung auf heute rund 20 Prozent.

Blick auf die Innenstadt von St. Paul; im Hintergrund Minneapolis

Wirtschaft

Neben dem Dienstleistungssektor kommt in der Region der verarbeitenden Industrie große Bedeutung zu. Zu den wichtigsten Bereichen zählen die Elektro-, Maschinenbau- und Nahrungsmittelindustrie. Sechzehn der 500 größten Unternehmen der Vereinigten Staaten haben ihren Hauptsitz in der Region. Damit ist es das größte Wirtschaftszentrum zwischen Chicago und der Westküste.

Ein weiterer großer Wirtschaftsbereich umfasst den Hightech-Sektor. Dabei arbeiten die rund 1300 in Forschung, Produktion und Ausbildung tätigen Hightechunternehmen der Region oftmals in Kooperation mit der University of Minnesota und weiteren Hochschulen. Die Bank- und Finanzwirtschaft macht Minneapolis-St. Paul zum wichtigsten Finanzstandort im Upper Midwest. Die Arbeitslosenquote in der Region liegt bei rund 4,7 Prozent (1. Quartal 2008).

Größte Arbeitgeber sind der Staat Minnesota (rund 55.000 Beschäftigte) und die US-Regierung (35.000 Beschäftigte). Daneben zählen Target, die University of Minnesota, Mayo Clinic, Allina Hospitals & Clinics und Northwest Airlines zu den größten Arbeitgebern (Stand 2005).

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, hat sich die Region zum Zentrum der Anbieter für Triebwerkprüfstände für große Strahltriebwerke entwickelt. De facto gibt es nur drei bedeutende Hersteller, zwei von ihnen (Cenco Inc. und Aero Systems Engineering, Inc.) haben ihren Ursprung und Firmensitz in Minneapolis-Saint-Paul. Der dritte Anbieter (MDS Aero Support Inc.) unterhält zumindest ein Büro in Minneapolis. Diese Konzentration geht auf eine Anforderung seitens Northwest Airlines aus dem Jahr 1958 zurück, als sich die damalige Firma CENCO einen Auftrag zur Erstellung eines Prüfstandes sichern konnte. Nach einiger Zeit (1967) überwarfen sich die damaligen Partner jedoch und die Firma ASE wurde in St. Paul gegründet.

Verkehr

Flughafen Minneapolis-St. Paul

Durch den Automobilverkehr veränderte sich im 20. Jahrhundert die Entwicklung der Region. Das Bevölkerungswachstum verlagerte sich von den Städten hinaus in die Vororte und ließ Trabantenstädte entstehen. In Folge dessen entstand ein dichtes und gut ausgebautes Straßennetz, das dennoch vor allem zur Hauptverkehrszeit an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Mit den Interstate-Highways 94 und 35 gibt es zudem eine Verbindung zu den nationalen Transportrouten in Nord-Süd sowie Ost-West-Richtung.

Der öffentliche Personennahverkehr wird vor allem durch Metro Transit organisiert. Sie führt rund 95 Prozent aller Verkehrsverbindungen durch. Nach der Abschaffung von Straßenbahnen Mitte der 1950er Jahre beschränkte sich dieser vor allem auf den Omnibusverkehr. 2004 wurde mit der Hiawatha Line eine Stadtbahnlinie eröffnet, die Minneapolis mit dem Flughafen Minneapolis-St. Paul und Bloomington verbindet. Im Vergleich zu anderen Metropolregionen der Vereinigten Staaten gilt der Personennahverkehr als unmodern und ineffizient. Es konnte in der Vergangenheit nicht mit dem Wachstum und dem gesteigerten Mobilitätsbedürfnis der Region mithalten.

Der größte Verkehrsflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport, an dem Northwest Airlines und Sun Country Airlines ein Fracht- und Passagierdrehkreuz betreiben. Er ist der zehntgrößte Flughafen der Vereinigten Staaten und wickelt jährlich rund 540.000 Flugbewegungen ab. Der Empire Builder ist die einzige überregionale Eisenbahnlinie, die auf ihrem Weg von Chicago nach Seattle/Portland in der Region hält.

Weblinks


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