Minois dryas

Minois dryas
Blauäugiger Waldportier
Blauäugiger Waldportier

Blauäugiger Waldportier

Systematik
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Gattung: Minois
Art: Blauäugiger Waldportier
Wissenschaftlicher Name
Minois dryas
(Scopoli, 1763)

Der Blauäugiger Waldportier (Minois dryas), auch Braunkernauge, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 45 bis 60 Millimetern. Ihre Flügeloberseite ist dunkelbraun, leicht schwarzblau schimmernd und weist je Vorderflügel zwei kleine schwarze Augenflecken mit hellblauem Kern auf, von denen der Äußere etwas kleiner als der Innere ist. Beim Männchen sind diese Flecken deutlich kleiner als beim Weibchen. Die Flügelunterseite ist dunkel graubraun gefärbt, hat einen gleich wie auf der Oberseite aussehenden Augenflecken je Vorderflügel und eine über Vorder- und Hinterflügel verlaufende, gerade noch zu erkennende blass graue Binde.

Die Raupen werden ca. 30 Millimeter lang. Sie sind in verschiedenen Farbstufen breit hellbraun und weiß längsgestreift. Zusätzlich sind die Farben fein marmoriert. Am Rücken verläuft ein dunkelbrauner Längsstreifen, der an allen Segmentgrenzen undeutlich wird. An den Seiten, über den Stigmen verläuft ein gleichfarbener, durchzogener Längsstreifen. Zwischen den beiden dunklen Streifen ist eine feine, undeutliche dunkle Linie jeweils von hellen, breiten Längsstreifen umgeben. Die Kopfkapsel ist hellbraun und trägt 6 dunkle, auffällige Längsstreifen. Neben den Mandibeln sind zwei halbkreisförmige Fortsätze zu finden.

Vorkommen

Die Tiere leben zumeist in feuchten, selten in trockenen, offenen Gegenden wie z.B. auf Streuwiesen nahe von Mooren bzw. auf Trockenrasen. Sie sind sehr selten geworden und kommen in Mitteleuropa noch im Osten Norddeutschlands, am Kyffhäuser, in Nordbayern am Oberrhein und besonders im Alpenvorland vor.

Flug- und Raupenzeiten

Der Blauäugige Waldportier fliegt in einer Generation von Juli bis September. Die jungen Raupen sind ab September anzutreffen, sie überwintern und können im darauf folgendenden Jahr bis Juni beobachtet werden.

Lebensweise

Die Falter sind typische Verschiedenbiotop-Bewohner. Dabei handelt es sich um Arten, die mehrere unterschiedliche Biotope bewohnen können und darin wie Einbiotop-Bewohner leben. Der Blauäugige Waldportier kommt sowohl in trockenen als auch in feuchten Gebieten vor. Man findet ihn oft beim Sonnen mit weit geöffneten Flügeln; dies ist für Augenfalter untypisch.

Nahrung der Raupen

Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Süßgräsern, vor allem aber von Pfeifengras (Molinia caerulea), Land-Reitgras (Calamagrostis epigeios) und Aufrechter Trespe (Bromus erectus).

Entwicklung

Die Weibchen lassen ihre Eier in der Nähe der Futterpflanzen auf den Boden fallen. Die Raupen überwintern vor der ersten Häutung. Für die Verpuppung gräbt sich die Raupe am Boden eine flache Grube. Dafür verwendet sie ihre halbkreisförmigen Fortsätze neben den Mandibeln.

Quellen

Literatur

  • Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 1, Tagfalter I (Ritterfalter (Papilionidae), Weißlinge (Pieridae), Edelfalter (Nymphalidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3451-9
  • Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
  • Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X

Weblinks


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