- Mirliton
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Das Mirliton (franz.) bezeichnet an sich kein Instrument, sondern lediglich eine Membran, die, beim Sprechen oder Singen vor den Mund gehalten oder über ein im Resonanzkörper eines Instruments befindliches Schallloch geklemmt oder geklebt, zum Mitschwingen gezwungen ist und somit klangverstärkend wirkt. Die Membran verstärkt den Klang jedoch nicht nur, sondern verleiht ihm auch eine eigentümlich nasale Klangfarbe.
Viele Naturvölker benutzen das Mirliton bei religiösen Zeremonien, um die natürliche Stimme zu entstellen. Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert war es in Frankreich in Form der flûte à l’oignon (Zwiebelflöte) bekannt. Weitere Instrumente, die sich das Prinzip des Mirlitons zunutze machen, sind verschiedene ostasiatische Flötenarten. Am bekanntesten ist seine Verwendung bei Xylophonen mit klangverstärkenden Kalebassen (siehe Marimba, Balafon).
Populär wurde es als industriell gefertigter Lärmapparat für Kinder und als Scherzartikel auf Jahrmärkten, deren akustische Wirkung man ebenfalls erzielen kann, indem man ein Stück Butterbrotpapier über einen Kamm legt und darauf bläst.
Literatur
- Horst Seeger: Musiklexikon in zwei Bänden. Leipzig 1966.
Siehe auch
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