Balafon

Balafon
Balafon

Das afrikanische Balafon ist der Urahn der Familie der Stabspiele (engl. mallet), zu denen unter anderem das Xylophon, das Vibraphon, das Marimbaphon und das Glockenspiel gezählt werden. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara (Sahelzone) und des tropischen Regenwaldgürtels ist die Kultur des Balafonspiels hochentwickelt und auch heute noch lebendig.

Seinen Ausgangspunkt nahm das Balafon am Königshof in Sikasso im heutigen Mali. Im 16. Jahrhundert blühten dort die Künste unter dem großzügigen Mäzenatentum des damaligen Herrschers auf. Ohne materielle Not konnten sich die Hofmusikanten zu wahren Virtuosen entwickeln und so eine Tradition begründen, die weit über Afrika ausstrahlte.

Aufbau

Das Balafon besteht aus Holz-Klangstäben und Kalebassen - hohlen Kürbissen, die als Resonanzkörper wirken, in ihrer Größe korrespondierend zum jeweiligen Ton. In die Seiten der Kalebassen sind zwei oder drei fingerdicke Löcher gebohrt, über die Spinnweben oder Fledermausflügel geklebt werden (heute auch immer häufiger Zigarettenpapier). Diese Membrane werden durch die Resonanz in Schwingung versetzt, sie beginnen zu surren - es entsteht ein Mirlitoneffekt.

Klangstäbe und Resonatoren werden von einem Rahmen aus gespaltenem Bambus und Ziegenhaut-Streifen zusammengehalten. In Guinea, Nigeria, Tschad und Kenia findet man das Grubenbalafon. Die Klangstäbe werden über ausgegrabene Hohlräume im Boden gelegt. In Tansania gibt es das Kastenbalafon, das dem traditionellen Marimba aus Guatemala ähnlich ist. Im Osten Kameruns spielt man mit sechs verschieden großen, tragbaren Menchang in einem ganzen Balafonorchester, dem Komenchang. Bei den Ibo in Nigeria gibt es das Balafon mit nur einem Klangstab. Bei den ethnischen Gruppen der Senufo, Bobo oder Lobi (Mali und Burkina Faso) haben die Instrumente bis zu 21 Klangstäbe. Dazwischen gibt es alle denkbaren Varianten.

Gewöhnlich ist das Balafon fortschreitend von den tiefen zu den hohen Tönen in Pentatonik (Fünfton-Reihe) oder Diatonik (Siebenton-Reihe) gestimmt. Dabei können die Intervall-Größen von Ethnie zu Ethnie variieren.

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