- Areallinguistik
-
Die Areallinguistik (lat. areal 'ein Verbreitungsgebiet betreffend') versuchte, die linguistischen Ergebnisse der Erforschung diatopischer Merkmale von Sprache, also sprachliche Unterschiede einzelner Regionen, in sich zu vereinen. Der terminologische Ansatz scheiterte jedoch, weil die historischen Sprechweisen und Schreibweisen der einzelnen Dialekte noch weitere Merkmale aufweisen, welche unberücksichtigt blieben. Dabei handelt es sich um Diastratie und Diaphasie. Somit verblieb die Erforschung dieser Phänomene in der Dialektgeographie.
Besonders in den letzten Jahren gewinnt diese Teildisziplin an Bedeutung. Die Typologie braucht neue Methoden um neue und alte Fragen zu beantworten. Die Areallinguistik soll Hilfe schaffen um z. B. die Zufallsverteilungen von strukturellen Verteilungen zu unterscheiden und die Ähnlichkeits- und Zugehörigkeitsfaktoren der Sprachen zu erforschen.
Neu aufgeworfene Frage, die die Areallinguisten beschäftigt ist: Gibt es überhaupt so etwas wie ein linguistisches Areal Europa? Welche Parameter könnten es bestimmen? Kann Europa in ein sprachliches Zentrum und Peripherie eingeteilt werden?
Quellen
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. ISBN 3-520-45203-0
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
- Jan Goossens: Areallinguistik. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2. Auflage. Niemeyer, Tübingen 1980, S. 445-453. ISBN 3-484-10391-4
- Harald Haarmann: Aspekte der Arealtypologie. Die Problematik der europäischen Sprachbünde. Narr, Tübingen 1976. ISBN 3-87808-072-7. (Darin Kapitel: Allgemeine Sprachtypologie, Arealtypologie und Areallinguistik)
Weblink
Siehe auch
Wikimedia Foundation.