- Mistelbach (NÖ)
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Mistelbach (MI) Fläche 131,38 km² Koordinaten 48° 34′ N, 16° 34′ O48.56666666666716.566666666667190Koordinaten: 48° 34′ 0″ N, 16° 34′ 0″ O Höhe 190 m ü. A. Einwohner 11.073 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 84 Einwohner je km² Postleitzahl 2130 Vorwahl 02572 Gemeindekennziffer 3 16 33 NUTS-Region AT125 Adresse der
GemeindeverwaltungHauptplatz 6
2130 MistelbachOffizielle Website Politik Bürgermeister Christian Resch (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(37 Mitglieder)Lage der Stadt Mistelbach Mistelbach (offizieller Name[1]; häufig auch Mistelbach an der Zaya genannt) ist eine Stadt im nordöstlichen Niederösterreich, Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks sowie Hauptstadt des Weinviertels. Sie besteht aus zehn Katastralgemeinden.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mistelbach liegt im nordöstlichen Weinviertel, etwa 25 bis 30 km von der tschechischen und der slowakischen Grenze entfernt, unweit der Brünner Straße B7, die von Wien zum Grenzübergang Drasenhofen führt.
Im Norden der Stadt befindet sich ein kleines Waldstück, der Stadtwald. Östlich davon befindet sich eine kleine Erhebung, der Trausnitzerberg. Der Stadtteil nördlich des Zentrums wird Steinhübel genannt (md. für „Steinhügel“). Im Nordwesten der Stadt, befindet sich der etwa 600 m² große sowjetische Friedhof. Weitere Stadtteile außerhalb des Stadtzentrums im Westen sind im Am Auweg und Bachlüsse, Das Naturdenkmal Zayawiesen befindet sich im Südwesten der Stadt, in einem kleinen Gebiet im Grünland zwischen Ernstbrunner Straße und Mitschastraße [2].
Der Mistelbach
Der Mistelbach, ein kleiner Bach, entspringt in der Mistelquelle in Frättingsdorf, fließt durch Hörersdorf, Siebenhirten und Mistelbach, wo er schließlich in die Zaya mündet. Innerhalb der Stadt Mistelbach verläuft er zunächst noch oberirdisch parallel und östlich der Waldstraße, kurz nach dem Fösterweg fließt er aber in den Untergrund ab, und verläuft nun bis fast an seine Mündung unterirdisch weiter, und zwar ungefähr in Nord-Süd-Richtung unter der Grünen Straße, einem Fußgänger- und Radweg. Nördlich des Stadtzentrums erinnert noch die kleine, zum Mistelbach parallel verlaufende Gasse Mistelsteig an den ehemals offenen Bachlauf. Im Süden Mistelbachs, südlich der Kreuzung Zayagasse und Michael-Hofer-Zeile, tritt der Mistelbach wieder ans Tageslicht, und verläuft dann oberirdisch bis zu seiner Mündung in die Zaya. Die Mündungsstelle liegt unmittelbar südlich der Industrieparkstraße, etwa 400 Meter östlich ihrer Kreuzung mit der Mitschastraße [2][3].
Katastralgemeinden
- Ebendorf
- Eibesthal
- Frättingsdorf
- Hörersdorf
- Hüttendorf
- Kettlasbrunn
- Lanzendorf
- Mistelbach Stadt
- Paasdorf
- Siebenhirten
Geschichte
Die ersten Besiedlungsspuren des Mistelbacher Raumes reichen bis weit in die vorchristliche Zeit. Der Ort selbst wurde erstmals um 1130 urkundlich erwähnt. Der ursprünglich königliche Besitz wurde nach dem Aussterben der Herren von Mistelbach (um 1370) nach wechselvoller Geschichte der Herrschaft Wilfersdorf der Fürsten Liechtenstein zugeschlagen.
Das erste Jahrmarktsprivileg erhielt Mistelbach 1372; die vier Jahrmärkte werden noch heute abgehalten. Am 5. Juni 1874 wurde Mistelbach zur Stadt erhoben.
Die Bedeutung Mistelbachs ergab sich durch Jahrhunderte als Getreideumschlagplatz, vorgeschobener militärischer Versorgungsposten und vor allem auch aus der starken Ansammlung von Handels- und Gewerbebetrieben. Im 19. Jahrhundert wirkten sich die verkehrsmäßige Aufschließung durch die Ostbahn und die Bestimmung zum Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichtes vorteilhaft aus.
Die politische Raumplanung sieht die Stadt als Zentrum der Region Östliches Weinviertel - begründet durch die verkehrsgünstige Lage, die Ausweitung von Handels- und Industriebetrieben, die Schaffung zentraler Einrichtungen wie etwa dem Weinviertel Klinikum Mistelbach oder dem Landespflegeheim „Franziskusheim“.
Mistelbach wird oft als Schulstadt bezeichnet, obwohl es bislang keinerlei Unterstufen-Gymnasium besitzt: Bereits im 14. Jahrhundert gab es eine Schule, Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Gewerbliche Fortbildungsschule und eine Bäuerliche Fachschule eröffnet. Die momentanen Schulen umfassen neben drei Volksschulen zwei Hauptschulen und polytechnische Schule, eine Krankenpflegeschule (mit Universitätslehrgang für Neurologiepflege) und Altenpflegeschule, eine Fachschule für Altendienste, eine Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe, eine Höhere Lehranstalt für Medizintechnik, eine HTL für Gesundheitstechnik, ein Oberstufen-Realgymnasium, eine Handelsakademie (HAK) bzw. Handelsschule (HAS), eine Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, eine Sonderschule, eine Berufsschule für Landmaschinenmechaniker und Schmiede, eine Musikschule und eine Malakademie, wobei allerdings bei dieser Aufzählung auch mehrere angebotene Ausbildungslehrgänge in ein und demselben Gebäude als mehrere Schulen gezählt werden.
Mistelbach teilte vielfach das Schicksal vieler grenznah gelegener Orte, es wurde oft besetzt und zerstört (erstmals bekannt 1328 - zuletzt 1945), aber immer wieder auf- und ausgebaut. In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele neue städtische Einrichtungen (Freibad, Sporthalle, Sportzentrum, Veranstaltungszentren (Stadtsaal, Museumszentrum), Kindergärten und Schulen) geschaffen, es wurden viele Wohnbauten errichtet, der Häuserbestand verdoppelte sich in den letzten 30 Jahren. Heute ist Mistelbach ein wichtiger Standort für Wirtschaft, Kultur und Ausbildungswesen im östlichen Weinviertel.
Einwohnerentwicklung
Die Volkszählung 1981 ergab 10.251 Einwohner, 1971 10.235, 1991 10.234, 2001 10.644, 2007 stieg die Einwohnerzahl erstmals über 11.000.
Politische Verwaltung
Nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 gibt es im Stadtgemeinderat bei den insgesamt 37 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 20 Mandate, SPÖ 11, Liste aktiver Bürger 3, Die Grünen 2, FPÖ 1 Mandat. Derzeitiger Bürgermeister ist Ing. Christian Resch.
Sehenswürdigkeiten
- Gotische Hallenkirche auf dem Kirchenberg erbaut um 1500 mit gotischer Sandstein-Madonna
- Romanischer Karner erbaut um 1200 mit Tympanonfeld
- Rathaus
- Dreifaltigkeitssäule
- Barockschlössl in der Museumsgasse mit paasdorfer Presse
- Barnabitenkolleg erbaut um 1687 mit wertvollen Deckengemälden von Kainz, Rossaforte und Maulpertsch
- Pestsäule
- Wetterhäuschen im Stadtpark
- Veranstaltungszentrum „Stadtsaal“
- Kulturlandschaft Paasdorf
- Historischer Hofstadl Siebenhirten aus dem 19. Jhdt. in Schiffsrumpfbauweise
- Museumszentrum Mistelbach mit Hermann Nitsch Museum, Lebenswelt Weinviertel und internationalem Messweinarchiv
- Weinviertel Vinothek Siebenhirten
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2001 wurden 583 nicht-landwirtschaftliche Arbeitsstätten gezählt, während die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe nach einer Erhebung aus dem Jahr 1999 bei 281 liegt. Der Volkszählung 2001 ist zu entnehmen, dass 4776 Personen ihrer Beschäftigung am Wohnort nachgehen, und die Erwerbsquote bei 45,9% liegt. Viele Handelsbetriebe wurden in neu errichtete Einkaufszentren an den Stadtrand übersiedelt, während viele Geschäfte im Zentrum schlossen, ein Beispiel für Zersiedelung. Erwähnenswert ist hier besonders „M-City“ (2005 eröffnet), die insbesondere wegen ihrer auffälligen Lichtverschmutzung vielen Astronomen ein Begriff ist [4].
Gesundheit
Besonders erwähnenswert als Gesundheitszentren sind das Landesklinikum Weinviertel Mistelbach und ein Rheumazentrum.
Bundesheer
In Mistelbach befindet sich in der Haydngasse eine Kaserne des österreichischen Bundesheeres, die Bolfraskaserne. Diese zählt zu den „Aufklärern“.
Verkehr
Straße:
- Neben dem Bau der Nord Autobahn (A5) soll auch die Mistelbacher Umfahrungsstraße das hohe Verkehrsaufkommen im Ortszentrum reduzieren.
Bahn:
- Mit den S-Bahn-Linien S9 und S15 gelangt man bis ein bis zwei Mal in der Stunde nach Wolkersdorf und Wien sowie mit der Linie S2 stündlich in die Thermenstadt Laa an der Thaya. Zusätzlich verkehren Regionalzüge. 2006 wurde nördlich des Mistelbacher Bahnhofes eine zweite S-Bahn Station "Mistelbach Stadt" eröffnet. Außerdem ist Mistelbach ein wichtiger Knotenpunkt für Regionalbuslinien aus dem ganzen Weinviertel.
Der Mistelbacher Lokalbahnhof, von wo früher Lokalbahnen nach Korneuburg, Hohenau und Gänserndorf fuhren, wird heute nur mehr für den Güterverkehr genutzt.
Personlichkeiten
- Wilhelm Bernatzik (1853-1906), Landschafts- und Genremaler
- Oswald Kabasta (1896-1946), Dirigent
- Herbert Mitscha-Märheim (1900-1976), Archäologe und Frühgeschichtsforscher
- Willy Puchner (*1952), Fotograf, Autor und Zeichner
- Geri Schuller (*1968), Musiker
- Peter Tscherkassky (*1958), Avantgarde-Filmregisseur
Freizeiteinrichtungen
- Kunsteislaufbahn; Verwendung für die Sommerszene (DJ-Musik, Live-Musik, Kabarett, Theater)
- Freibad „Weinlandbad“
- Sportplatz
- Turnsaal
- Veranstaltungszentrum für u.a. die „Internationalen Puppentheatertage“
Quellen
- ↑ http://www.ris2.bka.gv.at/Dokumente/LrNo/LRNI_2006043/LRNI_2006043.html
- ↑ a b Stadtplan Mistelbach. 1:8000. Herausgegeben von der Stadtgemeinde Mistelbach, ISBN 3-7056-1029-5
- ↑ Mistelbach. Umgebungskarte 1:140000, Mistelbach Stadtplan 1:9500, Wolkersdorf 1:13000. Arbeitsgemeinschaft Kartographie, Herausgeber Herold Business Data GmbH
- ↑ Fotodokumentation und Bericht von NightSky.at
Weblinks
- Gemeindedaten von Mistelbach bei der Statistik Austria
- Offizielle Webpräsenz der Stadtgemeinde Mistelbach
- Stadtplan
- 90 Jahre Südtirolersiedlung in Mistelbach. 1916-2006
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