Mohrenkaimane

Mohrenkaimane
Mohrenkaiman
Mohrenkaiman (Melanosuchus niger)

Mohrenkaiman (Melanosuchus niger)

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Krokodile (Crocodilia)
Familie: Alligatoren (Alligatoridae)
Unterfamilie: Kaimane (Caimaninae)
Gattung: Mohrenkaimane (Melanosuchus)
Art: Mohrenkaiman
Wissenschaftlicher Name
Melanosuchus niger
(Spix, 1825)

Der Mohrenkaiman (Melanosuchus niger) ist ein Vertreter der Kaimane (Caimaninae) innerhalb der Familie der Alligatoren. Dabei handelt es sich um den einzigen Vertreter der Gattung Melanosuchus.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Mohrenkaiman erreicht eine maximale Körperlänge von mehr als sechs Metern und stellt damit den größten Vertreter der Krokodile in Südamerika dar. Er ist damit auch größer als jedes andere Raubtier des Kontinents. In seiner Gestalt ähnelt er dem Mississippi-Alligator, obwohl er mit diesem weniger eng verwandt ist als mit den anderen Kaimanen. Dies äußert sich vor allem in der breiten Schnauze. Die Tiere sind dunkel gefärbt und haben einen helleren Kopf. Dieser ist bei den Jungtieren grau und verändert im Laufe des Lebens seine Farbe in einen Braunton. Der Körper weist während des gesamten Lebens eine Zeichnung aus hellen Punktlinien auf, die im Alter zwar verblassen, jedoch nicht wie bei anderen Krokodilen gänzlich verschwinden.

Verbreitung

Verbreitung

Mohrenkaimane leben vor allem im Bereich von großen Flüssen und Seen im Amazonasbecken des brasilianischen Staates Amapa, in Französisch-Guayana und in Guayana, aus Suriname sind allerdings keine Mohrenkaimane bekannt. Besonders in offenen Bereichen ist dieser Kaiman heute sehr selten anzutreffen, da er sehr umfangreich bejagt wurde. Die Jagd war jedoch nur auf die großen Männchen rentabel, die wegen ihrer besonders schönen Häute, welche im Gegensatz zu anderen Krokodilen keine kleinen Knochen enthält, erlegt wurden. Die wesentlich kleineren Weibchen ziehen sich allerdings zur Eiablage in abgelegene Seengebiete zurück. Dort wurde ihnen kaum nachgestellt. Dadurch konnten sich die Bestände immer wieder erholen. Die Jungtiere trifft man daher auch auf den Überschwemmungsflächen an, die eine Verbindung von den Seen zum Fluss bilden.

Lebensweise

Mohrenkaimane bauen Hügelnester aus Erde und Pflanzenmaterial, die denen der Krokodilkaimane (Caiman crocodylus) ähneln, allerdings deutlich größer sind. Über das Fortpflanzungsalter bzw. die Größe fortpflanzungsfähiger Tiere ist nichts bekannt.

Auch über die Ernährung der Tiere ist nur wenig bekannt. Die Jungtiere ernähren sich wahrscheinlich vor allem von Insekten und Schnecken, jagen allerdings ab einer relativ geringen Größe auch Fische, Vögel und Echsen. Ausgewachsene Kaimane ernähren sich zusätzlich von Säugetieren und auch von anderen Kaimanarten. Wie die meisten anderen Krokodile ist auch der Mohrenkaiman vor allem nachtaktiv, trotzdem ist er bei der Jagd meist optisch orientiert. Das liegt wohl daran, dass er oft Capybaras jagt, die im Wasser an der Wasseroberfläche schwimmen. Bei ihnen muss er nicht abtauchen. Das wird auch manchen Anakondas zum Verhängnis, die große Beute gefressen haben und somit leicht an der Wasseroberfläche zu erkennen sind. Obwohl aufgrund seiner Größe durchaus möglich, sind Angriffe auf Menschen oder größere Haustiere nur selten dokumentiert.

Systematik

Der Mohrenkaiman stellt die Schwesterart zu den Vertretern der Echten Kaimane der Gattung Caiman dar. Als Schwestergruppe dieser beiden Taxa werden die Glattstirnkaimane der Gattung Paleosuchus angesehen. Über die Stammesgeschichte ist wie bei allen Kaimanen nur sehr wenig bzw. gar nichts Konkretes bekannt.

Literatur

  • Charles A. Ross (Hrsg.): Krokodile und Alligatoren - Entwicklung, Biologie und Verbreitung, Orbis Verlag Niedernhausen 2002
  • Joachim Brock: Krokodile - Ein Leben mit Panzerechsen, Natur und Tier Verlag Münster 1998

Weblinks

  • Melanosuchus niger in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Ross, 2000. Abgerufen am 5. Mai 2006

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