Monze (Sambia)

Monze (Sambia)
Geographische Lage von Monze

Monze ist eine Kleinstadt an der verkehrstechnisch wichtigen Verbindungsachse Walvis BayLivingstoneLusaka in Sambia und das Tor zum Lochinvar-Nationalpark südlich der Kafueauen. Die nächstgelegene Stadt ist Mazabuka. Die Einwohnerzahl beträgt rund 60.000 (Studie der GTZ von 2004). Der gleichnamige Distrikt hat 163.578 Einwohnern (Volkszählung 2000).

Inhaltsverzeichnis

Infrastruktur

Verkehr

Monze ist gut über die ausgebaute, asphaltierte Straße von Lusaka nach Süden Richtung Livingstone zu erreichen und damit an das Verkehrsnetz zum namibischen Tiefseehafen in Walvis Bay angebunden.

Die Eisenbahnstrecke, die seit 1908 die Siedlungsstruktur in der sambischen Südprovinz bestimmt, führt ebenfalls durch Monze. Von dem in der Kolonialzeit einmal sehr bedeutenden Bahnhof fahren wöchentlich einige Personenzüge nach Livingstone und nach Lusaka.

Zudem verfügt Monze über eine Flugpiste.

Dienstleistungen

In der Stadt finden sich alle wichtigen Einrichtungen, wie ein Krankenhaus (Monze Mission Hospital), eine Tankstelle, Post und Banken.

Bildung

Der Ort verfügt über Grund- und Sekundarschulen, darunter eine bekannte Privatschule, die Lwengu School, die als Internatsschule im Sekundarbereich von Schülern aus der ganzen Region einschließlich der Nachbarländer besucht wird, und das Zambia College of Agriculture.

Wirtschaft

Monze ist ländlich geprägt. Die Bewohner im Distrikt Monze – zumeist Tonga – leben vor allem von Subsistenzwirtschaft mit Maisanbau und Viehzucht.

Dennoch erlangte Monze eine gewisse Berühmtheit als Kampfplatz um Gen-Food. Eine Hungerhilfe wurde abgelehnt, weil Anti-Gen-Food-Aktivisten die Lieferung als ungesund, wie vergiftet anprangerten und die Leute so davon abhielten, die Hilfe anzunehmen.

In Monze sind eine beträchtliche Zahl nationaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen tätig, unter anderem die Menschenrechtsorganisation Law and Development Association (LADA) und das nationale Netzwerk Civil Society for Poverty Reduction (CSPR). Vor allem LADA hat dabei für Monze eine hervorgehobene Stellung, denn die ursprünglich aus den Dörfern um Monze gegründete Organisation hat sich in den letzten zehn Jahren von einer kleinen Graswurzelbewegung im Kampf für die Rechte von Kindern und Frauen, zu einer effektiven Organisation mit nationaler Bedeutung entwickelt. Ihr Hauptziel ist es dabei, durch Rechtsberatung vor allem die Rechte der Mädchen und Frauen im traditionell männerdominierten ländlichen Sambia zu stärken.

Im Bereich der städtischen Wasserversorgung sind Monze und die anliegendenden Dörfer in das Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsprojekt der Kreditanstalt für Wiederaufbau einbezogen, welches alle Städte an der sogenannten Line of Rail umfasst.

Am Nordeingang der Stadt befindet sich eine Lodge, die mit ihrem Imbiss auch als Haltestelle der Überlandbusse aus Botsuana, Namibia und Südafrika dient. Im Lochinvar-Nationalpark, der erst in den 1970er Jahren von einer Farm in einen Nationalpark umgewandelt wurde, findet man nur eine Lodge, die sich allerdings mit ihrem tended camp direkt an der Lagune (Überschwemmungsebene des Kafue-Flusses) befindet. Im Nationalpark finden nur wenige Dorfbewohner Arbeit, da der Park nicht zum klassischen Besuchsprogramm einer Sambiareise gehört und weder Elefanten noch Raubkatzen zu finden sind.

38 Kilometer vor Monze befinden sich beachtliche Gips-Ton-Vorkommen. Gips wird in der Zementproduktion benötigt.

Bedeutung der Kirche

Große Bedeutung für die Südprovinz hat die katholische Diözese Monze, deren Hauptsitz Monze ist und die sich über nahezu alle elf Distrikte der Provinz erstreckt. Neben einem Missionskrankenhaus in Monze werden von ihr weitere Krankenhäuser, aber auch Lehrerausbildungstätten und Schulen unterhalten. Die Diözese trägt auch eine wichtige Funktion im Bereich der Versorgung von HIV-infizierten und AIDS-kranken Menschen, indem sie in ihren gesamten Kirchengemeinden über ein Netz eines gut organisierten Pflegedienstes verfügt.

Sonstiges

Eine Randerscheinung Monzes ist der 9-Loch-Golfplatz des Golf Clubs Monze. Der von Briten angelegte Platz verfügt dabei aus Wassermangel nicht über Grüns, sondern über sogenannte Browns. Deren Oberflächen bestehen dabei nicht wie üblich aus feinem Rasen, sondern sind von einem mit Altöl vermischten feinen Sand abgedeckt. Dieser Sand wird dann vor dem Putten mit einem Rechen glattgewalzt.

Siehe auch

Weblinks


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