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Daniel Morelon (* 24. Juli 1944 in Bourg-en-Bresse) ist ein ehemaliger französischer Radrennfahrer. Er gewann bei vier Olympiateilnahmen fünf Olympische Medaillen, darunter drei Goldene.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Morelon gewann 1963 seine ersten internationalen Medaillen, als er bei den Mittelmeerspielen Bronze im Bahnsprint gewann und zusammen mit Pierre Trentin auf dem Tandem zu Silber fuhr. 1964 wurde Morelon erstmals französischer Meister im Bahnsprint. Bei der Weltmeisterschaft gewann er Silber. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewann Morelon Bronze im Sprint. Mit dem Tandem schieden Morelon und Trentin in den Hoffnungsläufen aus.
1965 gewann Morelon die französische Mannschaftsmeisterschaft im Bahnsprint und wurde im Einzelwettbewerb Dritter bei der Weltmeisterschaft. 1966 wurde Morelon französischer Meister im Sprint in der Einzelwertung und in der Mannschaftswertung; bis 1977 folgten elf weitere Titel in der Einzelwertung und sieben in der Mannschaftswertung. Bei der Weltmeisterschaft 1966 gewann er den Titel im Sprint und den im Tandem. 1967 folgte Gold im Bahnsprint und Silber mit dem Tandem. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt waren Morelon und Trentin in den Bahnwettbewerben nahezu unschlagbar. Morelon gewann den Sprint, Trentin gewann hier Bronze, siegte aber dafür im 1000-Meter-Zeitfahren und beide gemeinsam erreichten ihre zweite Goldmedaille auf dem Tandem. In den nächsten drei Jahren gewann Morelon dreimal den Weltmeistertitel im Sprint und dreimal Weltmeisterschaftsbronze im Tandem, wobei 1970 Gérard Quintyn statt Trentin den zweiten Mann gab. Bei den Olympischen Spielen 1972 wurden Trentin und Morelon nur Vierte mit dem Tandem, während Morelon im Sprint seinen Olympiasieg von 1968 wiederholen konnte. Nachdem Morelon 1973 und 1975 erneut Weltmeister geworden war, erreichte er bei den Olympischen Spielen 1976 zum dritten Mal in Folge das Finale im Sprint. Der Tschechoslowake Anton Tkác gewann das erste Rennen, Morelon das Zweite. Den dritten Lauf gewann Tkác und Morelon erhielt Silber. 1977 gewann Morelon seinen zwölften Meistertitel im Sprint und zum sechsten Mal den Grand Prix von Paris im Sprint. Danach beendete er seine aktive Laufbahn zurück und wurde Nationaltrainer der französischen Sprinter. In der Saison 1980 trat Morelon noch einmal mit dem Rad an, im Mai 1980 erhielt er die Profilizenz. Noch einmal wurde er französischer Meister im Sprint und bei der Weltmeisterschaft gewann er zwei Medaillen, Silber im Keirin und Bronze im Sprint.
Als Trainer betreute Morelon von 1978 die französischen Bahnsprinter, er betreute Félicia Ballanger bei ihren drei Olympiasiegen und gemeinsam mit Gérard Quintyn führte er die französischen Männer um Florian Rousseau, Laurent Gané und Arnaud Tournant in die Weltspitze. Zusätzlich zu den Olympiasiegen erreichten die von Morelon betreuten Athleten fünfzehn Weltmeistertitel. Neben den zahlreichen sportlichen Erfolgen wurde Morelon auch vom französischen Staat geehrt; er ist Chevalier des französischen Verdienstordens und der Ehrenlegion.
Palmares
Olympische Spiele
- 1964:Bronze Sprint
- 1968:Gold Sprint, Gold Tandem mit Pierre Trentin
- 1972:Gold Sprint
- 1976:Silber Sprint
Weltmeisterschaften
- Sprint
- Gold: 1966, 1967, 1969, 1970, 1971, 1973, 1975
- Silber: 1964
- Bronze: 1965, 1980 (1980 als Profi)
- Tandem
- Gold: 1966 mit Trentin
- Silber: 1967 mit Trentin
- Bronze: 1969 mit Trentin, 1970 mit Gérard Quintyn, 1971 mit Trentin
- Keirin
- Silber: 1980 (als Profi)
Literatur
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. Berlin 1998 ISBN 3-328-00740-7
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Berlin 2000 ISBN 3-328-00741-5
- Pascal Sergent, Guy Crasset, Hervé Dauchy: Mondial Encyclopedie Cyclisme. Band 3 G-P herausgegeben 2000 von der UCI ISBN 90-74128-73-4
Olympiasieger im Bahnradsprint1896: Paul Masson | 1900: Georges Taillandier | 1920: Maurice Peeters | 1924: Lucien Michard | 1928: Roger Beaufrand | 1932: Jacobus van Egmond | 1936: Toni Merkens | 1948: Mario Ghella | 1952: Enzo Sacchi | 1956: Michel Rousseau | 1960: Sante Gaiardoni | 1964: Giovanni Pettenella | 1968: Daniel Morelon | 1972: Daniel Morelon | 1976: Anton Tkáč | 1980: Lutz Heßlich | 1984: Mark Gorski | 1988: Lutz Heßlich | 1992: Jens Fiedler | 1996: Jens Fiedler | 2000: Marty Nothstein | 2004: Ryan Bayley | 2008: Chris Hoy
1893 Arthur A. Zimmerman | 1894 August Lehr | 1895 Jaap Eden | 1896 Harry Reynolds | 1897 Edwin Schräder | 1898 Paul Albert | 1899 Thomas Summersgill | 1900 Didier Nauts | 1901 Émile Maitrot | 1902 Charles Picard | 1903 Arthur L. Reed | 1904 Marcus Hurley | 1905 Jimmy S. Benyon | 1906 Francesco Verri | 1907 Jean Devoissoux | 1908 Victor L. Johnson | 1909, 1910, 1911, 1913 William Bailey | 1912 Donald MacDougall | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1912 Donald MacDougall | 1920 Maurice Peeters | 1921 Brask Andersen | 1922 Thomas Johnsson | 1923, 1924 Lucien Michard | 1925 Jacobus Meyer | 1926 Avanti Martinetti | 1927 Mathias Engel | 1928 Willy Falck Hansen | 1929 Antoine Mazairac | 1930 Louis Gerardin | 1931 Helge Harder | 1932 Albert Richter | 1933 Jacobus van Egmond | 1934 Benedetto Pola | 1935 Toni Merkens | 1936 Arie van Vliet | 1937, 1938 Johan van de Vijver | 1939 Jan Derksen | 1940–1945 nicht ausgetragen | 1946 Oskar Plattner;| 1947 Reginald Harris | 1948 Mario Ghella | 1949 Sidney Patterson | 1950 Maurice Verdeun | 1951, 1952 Enzo Sacchi | 1953 Mario Morettini | 1954 Cyril Peacock | 1955 Giuseppe Ogna | 1956, 1957 Michel Rousseau | 1958, 1959 Valentino Gasparella | 1960 Sante Gaiardoni | 1961, 1962 Sergio Bianchetto | 1963 Patrick Sercu | 1964 Pierre Trentin | 1965 Omar Pchakadse | 1966, 1967, 1969, 1970, 1971, 1972, 1975 Daniel Morelon | 1968 Luigi Borghetti | 1970 Gordon Johnson | 1971 Leijn Loevesijn | 1972, 1973 Robert van Lancker | 1974, 1978 Anton Tkáč | 1977 Hans-Jürgen Geschke | 1979, 1983, 1985, 1987 Lutz Heßlich | 1981, 1982 Sergej Kopylow | 1986 Michael Hübner | 1989, 1990 Bill Huck | 1991 Jens Fiedler
(anschließend wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben. Weitere Resultate unter Bahn-Radweltmeisterschaften)
Personendaten NAME Morelon, Daniel KURZBESCHREIBUNG französischer Radrennfahrer GEBURTSDATUM 24. Juli 1944 GEBURTSORT Bourg-en-Bresse
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