Daniel Morelon

Daniel Morelon
Daniel Morelon 2011

Daniel Morelon (* 24. Juli 1944 in Bourg-en-Bresse) ist ein ehemaliger französischer Bahnradsportler. Er gewann bei vier Olympiateilnahmen fünf Medaillen, darunter drei goldene.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als aktiver Sportler

Morelon gewann 1963 seine ersten internationalen Medaillen, als er bei den Mittelmeerspielen Bronze im Bahnsprint gewann und zusammen mit Pierre Trentin auf dem Tandem zu Silber fuhr. 1964 wurde Morelon erstmals Französischer Meister im Bahnsprint. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften gewann er Silber. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewann Morelon Bronze im Sprint. Mit dem Tandem schieden Morelon und Trentin in den Hoffnungsläufen aus.

1965 gewann Morelon die französische Mannschaftsmeisterschaft im Bahnsprint und wurde im Einzelwettbewerb Dritter bei den Weltmeisterschaften. 1966 wurde Morelon Französischer Meister im Sprint in der Einzelwertung und in der Mannschaftswertung; bis 1977 folgten elf weitere Titel in der Einzelwertung und sieben in der Mannschaftswertung. Bei den Weltmeisterschaften 1966 gewann er den Titel im Sprint und den im Tandem. 1967 folgte Gold im Bahnsprint und Silber mit dem Tandem.

Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt waren Morelon und Trentin in den Bahnwettbewerben nahezu unschlagbar. Morelon gewann den Sprint, Trentin gewann hier Bronze, siegte aber dafür im 1000-Meter-Zeitfahren, und beide gemeinsam erreichten ihre zweite Goldmedaille auf dem Tandem. In den nächsten drei Jahren gewann Morelon dreimal den Weltmeistertitel im Sprint und dreimal Weltmeisterschaftsbronze im Tandem, wobei 1970 Gérard Quintyn statt Trentin den zweiten Mann gab. Bei den Olympischen Spielen 1972 wurden Trentin und Morelon nur Vierte mit dem Tandem, während Morelon im Sprint seinen Olympiasieg von 1968 wiederholen konnte.

Nachdem Morelon 1973 und 1975 erneut Weltmeister geworden war, erreichte er bei den Olympischen Spielen 1976 zum dritten Mal in Folge das Finale im Sprint. Der Tschechoslowake Anton Tkác gewann das erste Rennen, Morelon das Zweite. Den dritten Lauf gewann Tkác, und Morelon erhielt Silber. 1977 gewann Morelon seinen zwölften Meistertitel im Sprint und zum sechsten Mal den Grand Prix de Paris im Sprint. Danach beendete er seine aktive Laufbahn und wurde Nationaltrainer der französischen Sprinter. In der Saison 1980 trat Morelon noch einmal mit dem Rad an, im Mai 1980 erhielt er die Profilizenz. Noch einmal wurde er Französischer Meister im Sprint, und bei der Weltmeisterschaft gewann er zwei Medaillen, Silber im Keirin und Bronze im Sprint.

Erfolge als Trainer

Als Trainer betreute Morelon ab 1978 die französischen Bahnsprinter; er betreute Félicia Ballanger bei ihren drei Olympiasiegen, und gemeinsam mit Gérard Quintyn führte er die französischen Männer um Florian Rousseau, Laurent Gané und Arnaud Tournant in die Weltspitze. Zusätzlich zu den Olympiasiegen erreichten die von Morelon betreuten Athleten 15 Weltmeistertitel. Neben den zahlreichen sportlichen Erfolgen wurde Morelon auch vom französischen Staat geehrt; er ist Chevalier des französischen Verdienstordens und der Ehrenlegion.

Seit 2007 betreut Morelon die chinesische Bahnsprinter-Mannschaft.[1]

Palmares

Olympische Spiele

  • 1964:Bronze Sprint
  • 1968:Gold Sprint, Gold Tandem mit Pierre Trentin
  • 1972:Gold Sprint
  • 1976:Silber Sprint

Weltmeisterschaften

  • Sprint
    • Gold: 1966, 1967, 1969, 1970, 1971, 1973, 1975
    • Silber: 1964
    • Bronze: 1965, 1980 (1980 als Profi)
  • Tandem
    • Gold: 1966 mit Trentin
    • Silber: 1967 mit Trentin
    • Bronze: 1969 mit Trentin, 1970 mit Gérard Quintyn, 1971 mit Trentin
  • Keirin
    • Silber: 1980 (als Profi)

Weitere

Einzelnachweise

  1. Chinadaily.com: "Chinese keep rising on the world cycling stage" abgerufen am 26. März 2010 (englisch)

Literatur

  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik. Band 2: London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7.
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik. Band 3: Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984. Sportverlag, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5.
  • Pascal Sergent, Guy Crasset, Hervé Dauchy: Mondial Encyclopedie Cyclisme. Band 3: G – P. de Eecloonaar, Eeklo 2001, ISBN 90-74128-73-4.

Weblinks


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