- Ariodante
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Ariodante (HWV 33) ist eine Opera seria in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Das anonyme italienische Libretto entstand auf Grundlage eines Werkes von Antonio Salvi, das wiederum Teilen von Ludovico Ariostos Orlando Furioso entstammt. Jeder Akt enthält auch Tanzszenen, die ursprünglich für die Tänzerin Marie Sallé und ihre Truppe komponiert waren.
Inhaltsverzeichnis
Uraufführung
Die Uraufführung fand am 8. Januar 1735 im Covent Garden Theatre in London statt. Ariodante eröffnete Händels erstes Jahr am Covent Garden und konnte sich erfolgreich gegen die vom damaligen Prince of Wales unterstützte rivalisierende Opera of the Nobility durchsetzen. Händel hatte die Zustimmung und finanzielle Unterstützung des Königs und der Königin. Die Oper wurde in der Premierensaison 11 mal aufgeführt.[1].
Wie Händels andere Werke aus dem Genre der Opera seria fiel Ariodante trotz anfänglichen Erfolges für mehr als zwei Jahrhunderte in Vergessenheit. Die Partitur wurde in den frühen 1960en im Rahmen der Hallischen Händel-Ausgabe neu publiziert.[2] In den 1970er Jahren wurde das Werk neu entdeckt.
Rollen
Rolle Stimmlage Premierenbesetzung Ariodante, ein Vassallen-Fürst Mezzosopran (ursprünglich:Kastrat) Giovanni Carestini Ginevra, Tochter des Königs von Schottland,
verlobt mit AriodanteSopran Anna Maria Strada del Pò Dalinda, Dienerin von Ginevra,
im Geheimen mit Polinesso verliebtSopran Cecilia Young Polinesso, Herzog von Albany Alt Maria Caterina Negri Lurcanio, Ariodantes Bruder Tenor John Beard König von Schottland Bass Gustavus Waltz Odoardo, Favorit des Königs Tenor Michael Stoppelaer Inhalt
Ginevra, Tochter des Königs von Schottland ist mit Ariodante verlobt. Polinesso, ein eifersüchtige Rivale, erschleicht sich das Vertrauen von Ginevras Freundin Dalinda. Er überredet Dalinda, sich als Ginevra auszugeben und ihn nachts in Ginevras Gemächer einzulassen. So täuscht Polinesso Ariodante vor, dass Ginevra seine Geliebte sei.
Ariodante will sich aus Verzweiflung über Ginevras Untreue das Leben nehmen. Sein Bruder Lurcanio, der die Szene beobachtet hat, hält ihn zurück und verweist auf die Schuld der untreuen Ginevra.
Der König will Ariodante zum Thronerben ernennen. Odoardo, ein Untergebener des Königs, berichtet, dass Ariodante sich ins Meer gestürzt habe und Lurcanio beschuldigt Ginevra, durch ihre Untreue den Tod seines Bruders verursacht zu haben. Der König verstößt daraufhin seine Tochter, die sich die Anschuldigungen gegen sie nicht erklären kann und von Alpträumen gequält sich den Tod ersehnt.
Ariodante, der seinen Selbstmordversuch überlebt hat, rettet Dalinda vor zwei von Polinesso gedungenen Mördern, die sie als Mitwisserin des Betrugs beseitigen sollten. Dalinda klärt Ariodante über den wahren Sachverhalt von Polinessos Intrige auf.
Lurcanio soll sich in einem Gottesurteil gegen einen Verteidiger der Ehre Ginevras kämpfen. Polinesso stellt sich ihm zum Kampf. Im Zweikampf unterliegt Polinesso und bekennt sterbend seinen Betrug. Ariodante kehrt an den Hof des Königs zurück und verkündet Ginevras Unschuld und bittet um Gnade für Dalinda. Ginevra wird von ihrem Vater von aller Schuld freigesprochen und mit Ariodante vereinigt.
Literatur
- Silke Leopold: Händel die Opern. Bärenreiter 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3
Weblinks
- Partitur von Ariodante (Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander, Leipzig 1881)
- Libretto von Ariodante
- Aktuelle Inszenierungen von „Ariodante“ bei Operabase (Produktionen, Besetzung, Kalender)
Einzelnachweise
- ↑ Robert Baxter (1985). "Ariodante". The Opera Quarterly 3 (3): 191–192. doi:10.1093/oq/3.3.191. http://oq.oxfordjournals.org/cgi/reprint/3/3/191. abgerufen 29. September 2007.
- ↑ "J.A.W." (kein voller Name angegeben), "Reviews of Music: Collected Editions — Ariodante (Hrsg. Karl-Josef Fürth) (Januar 1962). Music & Letters, 43 (1): S. 83–84.
Kategorie:- Oper in italienischer Sprache
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