Moskau-Meer

Moskau-Meer
Mare Moscoviense
Mare Moscoviense
Eigenschaften
Breitengrad 27,3° N
Längengrad 147,9° E
Durchmesser 277 km
Selenographische
Colongitude
212° bei Sonnenaufgang
Namensgeber Moskau

Das Mare Moscoviense (Lat. „Moskauer Meer“) ist eine markante, dunkle Tiefebene inmitten der gebirgigen Mondrückseite. Sie ist das einzige Mondmeer dieser dauernd von uns abgewandten Seite des Erdmondes und hat einen Durchmesser von etwa 350 km.


Inhaltsverzeichnis

Entdeckung und Namensgebung

Entdeckt wurde das Mare Moscoviense auf Bildern der sowjetischen Mondsonde Lunik 3, die im Jahre 1959 erstmals Bilder von der Rückseite des Mondes zur Erde übermittelte. Benannt wurde es nach der russischen Hauptstadt Moskau. Die heutige Schreibweise ist wie bei allen Strukturen auf dem Erdmond üblich, lateinisch.

Entstehung

Das Moskauer Meer ist etwa so groß wie die Mare Humorum oder Nectaris auf der Vorderseite unseres Trabanten, hat aber im Gegensatz zu diesen keine merkliche Schwereanomalie im Untergrund, d.h. kein Mascon in der tiefen Mondkruste bzw. im darunter liegenden Mantelgestein. Wie die Maria auf der sichtbaren Mondhälfte dürfte es zwar durch den Einschlag eines großen Asteroiden entstanden sein, über dessen Größe aber mangels des Mascon-Effekts noch keine verlässliche Angabe möglich ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit folgte diesem Impact aber die langsame Ergießung einer Basalt- und Lavadecke. Es wird aufgrund der auffälligen dunklen Bodenfärbung vermutet, dass das Mare Moscoviense genau wie der Mondkrater Tsiolkovskiy jünger ist als die großen Maria auf der erdzugewandten Seite.

Umgebung

Das Mare Moscoviense liegt in einem mit zahlreichen Kratern durchzogenem Hochland. Das Mare ist von Resten eines kreisförmigen Bergringes umgeben, der durch den Impakt entstanden ist. In seinem Inneren liegen relativ wenige neue Krater, was sich mit der Theorie eines jungen Alters deckt. Die größten Krater sind Komarov im Südosten und Titov im Norden. Die eigenartige Lage des dunklen Mare Moskwa inmitten eines hellen, kraterbedeckten Hochlandes fällt in neueren Aufnahmen umso mehr auf, als sich nur 200 km südlich eine fast gleichgroße Struktur befindet, der Riesenkrater Mendeleev, und süd- bzw. westlich davon Gagarin (Mondkrater) und Korolev. Sie haben keine dunkle Lava-Oberfläche, besitzen jedoch Mascons im Untergrund. Geologisch bzw. selenografisch verwandt ist jedoch das Apollo-Becken.

Das Mare Moscoviense von Apollo 13 bei der Mondpassage fotografiert


Siehe auch

Literatur

  • Rolf Sauermost (Hrsg.): Lexikon der Astronomie. Die große Enzyklopädie der Weltraumforschung. In 2 Bänden. Herder, Freiburg - Basel - Wien 1989f. ISBN 3-451-21632-9
  • Antonín Rükl: Mondatlas. Werner Dausien, Hanau 1990. ISBN 3-7684-2047-7
  • Taschenatlas Mars-Mond-Venus, Dausien-Verlag, Hanau 1977

Weblinks


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