Motodrom

Motodrom
Eine Motorsport-Rennstrecke in Südamerika

Eine Motorsport-Rennstrecke ist eine abgegrenzte und für den öffentlichen Verkehr gesperrte Rennstrecke, auf der Motorsport-Wettbewerbe ausgetragen werden.

Inhaltsverzeichnis

Unterschiedliche Rennstrecken-Formen

Man unterscheidet offene oder geschlossene Rennstrecken. Offene Rennstrecken zeichnen sich dadurch aus, dass Start (Punkt A) und Ziel (Punkt B) voneinander entfernt liegen und die Strecke in der Regel nur einmal befahren wird. Sie werden im Rallyesport für einzelne Wertungsprüfungen sowie bei Rallyesprints, Bergrennen oder Dragster-Beschleunigungsrennen genutzt. Zumeist sind Rennstrecken aber geschlossene Rundkurse, die über mehrere Runden befahren werden (Rundstreckenrennen). Start und Ziel sind dann üblicherweise an derselben Stelle zu finden.

Rennstrecken können permanent oder temporär eingerichtet sein. Permanente Rennstrecken werden fast ausschließlich für den Motorsport verwendet und sind für den Verkehr nicht freigegeben. Temporäre Rennstrecken werden hingegen oftmals nur für wenige Tage auf öffentlichen Straßen angelegt. Dazu wird die Strecke kurzzeitig für den Verkehr gesperrt und mit der für das Rennen erforderlichen Infrastruktur versehen. Dabei unterscheidet man Stadtkurse, die in Innenstädten genutzt werden, Flugplatzkurse, die einzig für das betreffende Rennen auf Zivil- oder Militär-Flugplätzen entstehen und Rennstrecken, die auf Landstraßen angelegt werden.

Bei den permanenten, geschlossenen Rennstrecken unterscheidet man Straßenkurse, bei denen sich Kurven in verschiedene Richtungen aneinanderreihen und Ovalkurse, die laut Vorgaben der Weltautomobilsporthoheit FIA aus bis zu vier Linkskurven bestehen.

Der Bodenbelag von Rennstrecken ist unterschiedlich. Meistens handelt es sich um Asphalt. Vielfach besteht der Belag aber auch aus Beton, Gras, Erde, Sand, Schotter oder Schnee respektive Eis.

Rennstrecken werden nicht nur für Rennen, sondern auch für Testfahrten und Schulungen genutzt. Auf manchen Rennstrecken ist es auch möglich, mit dem privaten PKW oder Motorrad gegen Entgelt ohne die im öffentlichen Straßenverkehr geltenden Beschränkungen zu fahren.

Diverse Rennstrecken-Typen

Rennstrecken für Formel-, Touren- und Sportwagenrennen

Formel-, Touren- und Sportwagenrennen können auf permanenten oder temporären Rundkursen durchgeführt werden. Den FIA-Regeln zufolge müssen diese aus Asphalt bestehen und sollten nicht länger als 7 km sein. Die Mindestlänge einer Rennstrecke für Formel-1-Rennen beträgt 3,5 km. Für Tourenwagenrennen muss die Strecke je nach Renndauer 3,0, 3,2 oder 4,0 km lang sein, für Sportwagenrennen müssen Rennstrecken eine Mindestlänge zwischen 3,5 und 4,7 km aufweisen.

Die Mindestbreite beträgt 12 m, auf der Startgeraden bis zum Ende der ersten Kurve sogar 15 m. Das Längsgefälle ist im Verhältnis zur Geschwindigkeit reglementiert, die Startgerade soll nicht mehr als 2 % Gefälle aufweisen. Das Gefälle quer zur Fahrtrichtung soll für die Drainage 1,5 bis 3 % betragen. Die Überhöhung von Kurven darf 10 % nicht überschreiten. Jeder Startplatz muss eine Länge von 6 m (in der Formel 1 sogar 8 m) haben.

Autocross-Rennstrecken

Dem Reglement der FIA zufolge können Autocross-Rundstrecken sowohl temporär als auch permanent sein, müssen eine Gesamtlänge zwischen 600 und 2.000 Meter aufweisen und ausschließlich über losen Streckenbelag (Erde, Sand, Schotter usw.) verfügen. Der Startplatz darf allerdings asphaltiert oder betoniert sein.

Die Rallycross-Strecke Circuit de Lohéac bei Rennes in der Bretagne

Rallycross-Rennstrecken

Das Rallycross wird laut FIA-Regeln ausschließlich auf permanenten Rennstrecken mit wechselndem Belag (min. 35 bis max. 60 % Asphalt oder Beton, ansonsten loser Untergrund, zumeist Schotter) durchgeführt. Die Rundenlänge beträgt 800 bis 2.000 Meter. In Deutschland sind dem DMSB-Reglement zufolge Rallycross-Rennen ausnahmsweise auch auf Autocross-Strecken möglich, wenn dort zumindest der Startplatz asphaltiert oder betoniert wurde („Matschenberg Offroad Arena“, Weigsdorf-Köblitz). Darüber hinaus genehmigt der DMSB aber auch Rallycross-Rennen auf Strecken mit fast ausschließlich Asphaltbelag (Gründautalring, Gründau-Lieblos).

Rennstrecken für Eisrennen

Die Rennstrecken für die immer populärer werdenden Eisrennen sind ausschließlich temporäre Pisten. In Frankreich und einigen anderen Alpenländern werden sie mit natürlichem Schnee oder in milden Wintern mit Schneekanonen präpariert, zusätzlich benötigtes Wasser dient dazu, den Kurs zu verfestigen. In Skandinavien dagegen wird einzig in sehr strengen Wintern ein Rundkurs auf dem dann über einen halben Meter dicken Eis eines Sees abgesteckt. Für derartige Rennen kommen fast immer mit sehr vielen kurzen Spikes oder etwa 25 mm langen Nägeln überzogene Spezialreifen zum Einsatz, eher selten sind aber auch relativ normale M&S-Reifen vorgeschrieben.

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