Muggedätscher

Muggedätscher

Die Fasnachtsgesellschaft Muggedätscher (manchmal auch fälschlicherweise Muggedätscher Clique genannt), ist eine Basler Fasnachtsclique.

Ein "Kopflatärnli" der Muggedästcher am Morgenstraich 2004

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Muggedätscher wurden durch ehemalige Mitglieder der Sans-Gêne-Clique gegründet. 1954 sollen angeblich einige Mitglieder der Sans-Gêne in einem eigenen oder fremden (Fasnachts-)Zug eingestanden sein. Einer dieser älteren "Fremdgeher" wurde von der Stammgesellschaft mit dem Ausschluss aus der Sans-Gêne bedroht, war es doch laut Statuten der Sans-Gêne nicht gestattet in einem Fremden Zug einzustehen. Dieser nahm am 15. November 1954 zu den Vorwürfen Stellung, räumte ein sich einem anderen Zug angeschlossen zu haben, schrieb aber auch davon dass er es begrüssen würde, wenn eine Alte Garde der Sans-Gêne gegründet werden könnte, da doch langsam aber sicher ein erheblicher Altersunterschied zu bemerken sei. Die meisten der älteren Mitglieder waren mit der Routenlänge und den kurzen Pausen unzufrieden und wollten deshalb eine Alte Garde gründen. Am 29. August 1955 wurde die "Sans-Gêne Alte Garde" im Restaurant "zur alten Gerbe" , ohne Absprache mit dem Stamm, gegründet. Bei dieser Versammlung wurde ein Obmann gewählt, Regeln festgelegt und die Ziele und Wünsche für die nächste Fasnacht besprochen. Das Fasnachts-Comité und der Stamm wurden nachträglich über diese Gründung informiert. Der Stamm war zwar prinzipiell nicht gegen eine Alte-Garde, stellte aber im Herbst 1957 ein Gründungsstatut auf, dem sich die Alte Garde fügen sollte. Diese Statuten gingen sehr weit, und beinhalteten unter anderem ein Vetorecht des Stammes bei jeder Versammlung. Die Alte Garde war damit natürlich nicht einverstanden, und forderte den Stamm auf sein Handeln zu überdenken.

Daraufhin informierte der Stamm das Comité und die Alte Garde dass die "Sans-Gêne Alte Garde" "...aus Gründen, die mit unseren Vereinsstatuten nicht in Einklang gebracht werden konnten" aufgelöst werde, und bat das Fasnachts-Comité den Namen aus dem Register zu streichen. Ausserdem wurden die älteren Mitglieder nicht würdig bezeichnet den Namen "Sans-Gêne" zu tragen. Nach diesem Brief drohte die Situation zu eskalieren, und die Sans-Gêne drohte mit einer Klage gegen die älteren Mitglieder, falls sie den Namen weiterhin benützen sollten. Darauf gaben die Mitglieder den Namen auf und suchten einen neuen, welcher am 7. Februar 1958 gewählt wurde. Ein Mitglied welches bei einem Radio beschäftigt war schlug den Namen einer damals sehr beliebten Radiosendung, "Dr Muggedätscher", vor. Dieser wurde von den Mitglieder mit grossem mehr gewählt. Der Radiosender wurde angefragt, und hatte nichts dagegen einzuwenden. So wurde die "Sans-Gêne Alte Garde" in "Fasnachtsgesellschaft Muggedätscher" umbenannt.

Tambouren des Stamms an der Fasnacht 2003

Geschichte

1956 bestanden die Muggedätscher nur aus sechs Tambouren ohne Pfeifer, 1958 nahm man als eine der ersten Cliquen in ganz Basel Frauen auf, so dass mehrere Pfeifer und Vorträbler einstehen konnten.

1975 hatten die Muggedätscher den ersten Auftritt mit dem "Gluggsi" am Monstre-Trommelkonzert, kurz Drummeli.

1980 wurde die "Muggedätscher Junge Garde" gegründet, welche erstmals 1981 mit 32 Vorträblern und 12 Pfeifern an der Fasnacht mitlief. Auch bei der Gründung der Jungen Garde waren die Muggedätscher Vorreiter, war die Junge Garde doch damals eine der wenigen, in welcher Mädchen aufgenommen wurden, und ein späterer übertritt in den Stamm garantiert wurde.

1983 wurden die "Muggedätscher Binggis" gegründet.

1995 wurde die "Muggedätscher Alte Garde" gegründet.

Cliquenleben

Neben dem Musizieren an der Fasnacht, welches über das ganze Jahr gepflegt wird, steht die Kameradschaft bei den Muggedätscher an vorderster Stelle. Es gibt viele Anlässe über das Jahr verteilt, bei denen man sich näher kommt. So findet jedes Jahr vor der Fasnacht das Cliquen interne Preistrommeln und -pfeifen statt, ein Anlass der einen ganzen Tag dauert, an dem in einem Wettkampf der/die beste Trommler/in Pfeiffer/in erkoren wird. An der Fasnacht gibt es den so genannten "Gotte/Götti Halt" (Pate/Patin Halt), an dem ein Mitglied aus dem Stamm oder der Alten Garde eines der Jungen Garde oder der Binggis mit nimmt, um etwas zu trinken, und sich näher zu kommen. Im Frühjahr steht mit der Jungen Garde ein Ausflug, meist in den Europa-Park auf dem Programm, im Sommer gibt es ein Grillfest. Diese und viele Weitere Aktivitäten schweissen die Clique zusammen. Viermal jährlich erscheint die "Mugge-Boschdille" eine Cliqueninterne Zeitung mit den Neuigkeiten, Informationen und Terminen. Der "Keller" der Muggedätscher ist das "Säntihanstor", ein altes Stadttor Basels.

Fasnachtsvorbereitungen

Die Fasnachtsgesellschaft Muggedätscher muss sich, wie jede andere Basler Clique, jedes Jahr von neuem auf die Fasnacht vorbereiten. Dazu gehört das Sujet (Thema) finden welches jedes sich Jahr ändert. Dies übernimmt eine Sujetkommission für Jede Sektion (Binggis, Junge Garde, Stamm, Alte Garde). Nachdem das Sujet gefunden ist, werden Kostüme genäht, Larven (Masken) von Hand kaschiert, die Laterne bespannt und gemalt. Dies nimmt etwa drei bis vier Monate in Anspruch, an denen fast jeden Abend im Bastelkeller der Muggedätscher gearbeitet wird.

Drummeli-Auftritte

1975 Gluggsi

...

1992 Let's go

1994 Retraite

1996 Naarebaschi

1998 Paso Doblé

2000 Saggodo

2002 Hornig 69

2004 Nunnefurz

2006 L'Escalade

2008 Scotland the brave

2010 Yankee Jones

Quellen

http://www.muggedaetscher.ch http://www.youtube.com/user/MuggedaetscherTV


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