- Multiplanare Reformatierung
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Die multiplanare Reformatierung (auch multi planar reformat (MPR) oder multiplanare Rekonstruktion genannt) ist ein Verfahren der zweidimensionalen Bildrekonstruktion, das u.a. in in der Computertomographie, der Nuklearmedizin und (seltener) auch in der Kernspintomographie verwendet wird.
In der CT wie auch in der SPECT erzeugt der Bildrekonstruktionsalgorithmus aus den Rohdaten zunächst immer transaxiale Schnitte. Bei den ersten Gerätegenerationen war dies auch die einzig mögliche Form der Bilddarstellung.
Bei der MPR werden aus transaxialen Schnitten frontale, sagittale, oblique oder kurvenförmige Schnitte errechnet und dargestellt. Die Verfügbarkeit isotroper Voxel brachte für viele Fragestellungen einen diagnostischen Zugewinn. Isotrope Voxel haben in allen drei Raumrichtungen dieselbe räumliche Auflösung, so dass bei einer obliquen MPR-Rekonstruktion keinerlei Verzerrungen im Bild erkennbar sind. Isotrope Voxel errechnet ein Computertomograph bei Wahl eines geeigneten Aufnahme- und Rekonstruktionsprotokolls; wird mit hohem Pitch aufgenommen, werden oblique Rekonstruktionen in Z-Richgung verzerrt dargestellt.
Ähnlich verhält es sich in der Kernspintomographie, wo meist keine isotropen Voxel verfügbar sind. Meist ist die Auflösung in der Bildebene weit höher als senkrecht dazu. Um diesen Mangel zu kompensieren, werden an Stelle einer MPR-Reformatierung zusätzliche Aufnahmesequenzen in der darzustellenden Bildebene erstellt. Ein spezielles Darstellungsprotokoll stellt diese Aufnahmesequenzen anschließend so dar, als hätte eine MPR-Reformatierung stattgefunden. Dies wird erzielt, indem das (beispielsweise) frontale Bild aus der Schicht gezeigt wird, in der sich der Bildkursor in der axialen Darstellung befindet. Seit einigen Jahren sind jedoch auch in der MRT spezielle 3D-Aufnahmesequenzen verfügbar, die isotrope Bildvoxel a priori erzeugen und somit auch eine artefaktfreie MPR-Reformatierung erlauben.
Quellen
- Löwenhardt, Björn: Bildgebende Diagnostik – Fuldaer Verlagsanstalt, 3. neubearbeitete Auflage 2006, ISBN 3-00-017189-4 – Kapitel 11.8.5: Neue Anwendungen bei der MSCT
- Philip Gabriel: Experimentelle Studie zum Vergleich der Bildqualität von axialen Schnittbildern und multiplanaren Reformationen der Computertomographie anhand von Wirbelkörperpräparaten. In: Inaugural– Dissertation zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades. Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 2004. Abgerufen am 24.April 2009. (PDF, Deutsch)
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