- Museen in Dresden
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Dresden ist als Kunst- und Kulturstadt Standort zahlreicher Museen.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Die Dresdner Museumslandschaft ist ausgesprochen vielschichtig. In der sächsischen Landeshauptstadt gibt es etwa 50 Museen, die sich hinsichtlich verschiedener Faktoren wie ihrer Größe und Themen stark voneinander unterscheiden. Eine Vorreiterrolle nehmen die bekannten Museen der Staatlichen Kunstsammlungen ein, die alljährlich hunderttausende Besucher anziehen, darunter zum Beispiel die Gemäldegalerie Alte Meister und das Grüne Gewölbe. Museen von nationaler Bedeutung sind das Deutsche Hygiene-Museum und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr.
Museen im Eigentum des Freistaats sind neben den Kunstsammlungen unter anderem das Landesmuseum für Vorgeschichte, das Völkerkundemuseum sowie die beiden Museen der Naturhistorischen Sammlungen. Des Weiteren befinden sich auch einige größere Museen in städtischem Besitz, darunter das Stadtmuseum. Komplettiert wird das Angebot durch die zumeist kleinen Museen, die nicht in öffentlicher Hand sind, sondern von Vereinen, Stiftungen, Firmen oder Privatpersonen getragen werden. Die Bandbreite hinsichtlich der Größe der Museen reicht von den sechs Millionen Objekten des Tierkunde- bis hin zu den wenigen 100 Exponaten des Puppenmuseums.
Hervorzuheben ist die große thematische Vielfalt. Ein gutes Dutzend der Museen ist verschiedensten Aspekten der Geschichte Dresdens gewidmet, darunter beispielsweise das Heimat- und Palitzschmuseum Prohlis, das Museum Festung Dresden und das Dresdner Fußballmuseum, wobei den beiden Gedenkstätten an Bautzner Straße und Münchner Platz eine Sonderstellung zufällt. Etwa ebenso groß ist die Gruppe der Kunstmuseen, unter ihnen die Galerie Neue Meister, die Porzellansammlung oder auch die Städtische Galerie Dresden. Mit den Museen über Carl Maria von Weber, Friedrich Schiller, Erich Kästner, Józef Ignacy Kraszewski und Josef Hegenbarth existieren außerdem mehrere explizit personengebundene Museen.
Eine weitere wichtige Gruppe sind die Technik- und Verkehrsmuseen, zum Beispiel die Sammlungen und Kunstbesitz der TU Dresden, die Technischen Sammlungen und das Verkehrsmuseum Dresden. Hinzu kommen das Straßenbahn-, das Eisenbahn- und das Windbergbahnmuseum als allein drei verschiedene Museen über Schienenfahrzeuge in Dresden. Mit der Standseilbahn, der Schwebebahn und der Dresdner Parkeisenbahn existieren im Stadtgebiet außerdem drei historische schienengebundene Verkehrsmittel, die sich noch in Betrieb befinden. Darüber hinaus verkehren auf der Elbe regelmäßig Schiffe der Weißen Flotte, der ältesten Raddampfer-Flotte der Welt.
Mehrere Museen unterhalten eigene Bibliotheken, darunter die Naturhistorische Zentralbibliothek Dresden, die Bücherei des Stadtmuseums und die polnischsprachige Bibliothek des Kraszewski-Museums. Im Gegensatz dazu steht das Buchmuseum der SLUB, das keine Museumsbibliothek, sondern ein Bibliotheksmuseum ist.
Die Museen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, konzentrieren sich aber besonders auf die beiden innenstädtischen Ortsamtsbereiche Altstadt und Neustadt. Hier liegen zwei Drittel aller Dresdner Museen, die Hälfte liegt sogar innerhalb des 26er Rings. Der museenreichste Stadtteil ist hierbei mit alleine 16 Museen die Innere Altstadt, in der sich auch mit dem Residenzschloss, dem Zwinger sowie dem Albertinum die wichtigsten Museumsgebäude befinden. Nur in den Ortsamtsbereichen Cotta und Leuben stehen keine Museen. Gleiches gilt für sämtliche nach der Wende eingemeindete Ortschaften bis auf Schönfeld-Weißig, wo das Kleinbauernmuseum Reitzendorf liegt.
Viele der landeseigenen Museen gehen ursprünglich auf die Kunstkammer der sächsischen Kurfürsten zurück, in der seit 1560 verschiedenste Reichtümer zusammengetragen wurden. Nach und nach wurden sie als eigenständige Sammlungen aus der Kunstkammer ausgegliedert. Dies geschah beispielsweise im Falle des Münzkabinetts um 1670, im Falle des Kupferstichkabinetts 1720 und schließlich 1729 mit der Skulpturensammlung. Insgesamt 20 der Museen entstanden noch in der Zeit des Kurfürstentums beziehungsweise Königreichs Sachsen, also vor 1918. Etwa ebenso viele Museen wurden hingegen erst nach der Wende gegründet. Dabei handelt es sich zumeist um Museen freier Träger.
Infolge der Luftangriffe auf Dresden 1945 gingen viele innenstädtische Gebäude teilweise mitsamt ihrer Ausstellungen verloren, wurden jedoch größtenteils wieder aufgebaut. Ausnahmen sind die Totalverluste des Schilling- und des Körnermuseums der damaligen Städtischen Sammlungen, die drei historischen Dresdner Schulmuseen sowie die Orangerie in Der Herzogin Garten und das benachbarte Logenhaus. Beispielsweise war in Letzterem zwischen 1937 und 1945 der Vorläufer des Tierkundemuseums untergebracht, das seither ebenso wie das Museum für Mineralogie und Geologie Dresden auf ein geeignetes Ausstellungsgebäude verzichten muss und lediglich ein Depot für seine Sammlungen in Klotzsche unterhält.
Zurzeit längerfristig geschlossen sind das Plattenbaumuseum wegen Platzmangels sowie die Lichtdruckwerkstatt Dresden wegen Umbaumaßnahmen. Seit 2005 besteht das Automobilmuseum Dresden nicht mehr, aus ihm ging allerdings das DDR-Museum Zeitreise im benachbarten Radebeul hervor.
Museen in Dresden
Weitere Museen in der Umgebung
Im Ballungsraum Dresden befinden sich weitere Museen. In der nordwestlichen Nachbarstadt Radebeul liegen unter anderem das Karl-May-Museum, das Museum Schloss Hoflößnitz und das Schmalspurbahnmuseum der Lößnitzgrundbahn im Bahnhof Radebeul Ost. Außerdem befindet sich dort das DDR-Museum Zeitreise, das unter anderem die ehemals im Automobilmuseum Dresden ausgestellten Exponate zeigt.
Weitere Museen in der unmittelbaren Umgebung der Landeshauptstadt sind das Heimatmuseum der Stadt Wilsdruff, die Karrasburg in Coswig, das Käthe-Kollwitz-Museum in Moritzburg, das Richard-Wagner-Museum in Graupa, das Haus der Heimat in Freital, das Schloss Nöthnitz in Bannewitz sowie das Schloss Klippenstein in Radeberg.
Fußnoten
- ↑ „Staatlich“ steht für ein Museum im Eigentum des Freistaats Sachsen. „National“ steht für ein Museum, das sich nicht in staatlicher oder kommunaler Hand befindet und bundesweite Bedeutung besitzt. „Freie Träger“ sind zumeist Vereine, in Einzelfällen auch Firmen oder Privatpersonen.
Weblinks und Quellen
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