Museum für Völkerkunde (Berlin)

Museum für Völkerkunde (Berlin)
Ethnologisches Museum, Berlin-Dahlem
Melanesien-Abteilung des Ethnologischen Museums
Opfermesser aus Peru, im Ethnologischen Museum

Das Ethnologische Museum ist ein Museum in Berlin. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf Kunst- und Kulturgegenständen außereuropäischer Völker und Ethnien.

Bereits 1873 unter dem ersten Direktor Adolf Bastian als Museum für Völkerkunde gegründet, gehört es mit seinen über 500.000 Exponaten zu den weltweit bedeutendsten, größten und ältesten Völkerkundemuseen. Seine Wurzeln liegen im Kunst- und Raritätenkabinett der brandenburgischen Kurfürsten. Schon im 17. Jahrhundert sammelten sie Exponate aus fernen Erdteilen. Aus diesen Beständen ging die Königlich Preußische Kunstkammer hervor, welche 1829 eine „Ethnographische Sammlung“ bildete und 1856 ins Neue Museum auf die Museumsinsel zog.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museumsgebäude durch Bomben zerstört und nach dem Krieg mit den ausgelagerten und erhalten gebliebenen Sammlungen im ehemaligen Magazingebäude wiederaufgebaut. 1999 wurde es in Ethnologisches Museum umbenannt.

Heute gehört das Ethnologische Museum zu den Staatlichen Museen zu Berlin, die von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz getragen werden. Standort des Museums ist das Museumszentrum Berlin-Dahlem.

Ausstellungen und Einrichtungen des Museums

Das Ethnologische Museum zeigt dauerhaft Ausstellungen zur Archäologie Amerikas, den Indianern Nordamerikas, der Südsee, Ostasien und Afrika. Es verfügt über ein Juniormuseum, das sich speziell an Kinder wendet. Ferner ist das Ethnologische Museum in Berlin das einzige Völkerkundemuseum in Deutschland, das über eine musikethnologische Abteilung verfügt. Zu dieser gehört das Berliner Phonogramm-Archiv.

Die Bibliothek des Museums ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek zu allen Bereichen der Ethnologie.

Die Sammlung beherbergt ganze Häuser, die damals auf Entdeckungsreisen durch kaiserliche Erforscher in den neuen Kolonien mitgebracht wurden, sowie Schiffe und Boote. Ein Highlight ist ein komplettes Schiff der Insel Luf im Pazifik, deren Kultur in den 1940er Jahren ausstarb.

Derzeit in Planung befindet sich ein Zentraldepot für die Sammlungen in Berlin-Friedrichshagen.

Literatur

  • Peter Bolz: Die Berliner Nordamerika-Sammlung des Prinzen Maximilian zu Wied. Seite 88-91 in: Nordamerika Native Museum Zürich (Karin Isernhagen): Karl Bodmer. A Swiss Artist in America 1809-1893. Ein Schweizer Künstler in Amerika. Scheidegger & Spiess, Zürich 2009. ISBN 978-3-85881-236-0

Weblinks

52.45666666666713.2919444444447Koordinaten: 52° 27′ 24″ N, 13° 17′ 31″ O


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