- Muttertag - Die härtere Komödie
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Filmdaten Deutscher Titel: Muttertag – Die härtere Komödie Originaltitel: Muttertag – Die härtere Komödie Produktionsland: Österreich Erscheinungsjahr: 1994 Länge: 99 Minuten Originalsprache: österreichisches Deutsch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Harald Sicheritz Drehbuch: Harald Sicheritz, Roland Düringer, Alfred Dorfer, Peter Berecz Musik: Peter Herrmann, Peter Janda, Lothar Scherpe Kamera: Helmut Pirnat Besetzung - Alfred Dorfer als Mischa Neugebauer, Polizist Gratzl
- Eva Billisich als Evelyn Schöbinger, Pfadfinderin, Verkäuferin
- Reinhard Nowak als Edwin Neugebauer, Nachbarjunge 1, Postbeamter
- Andrea Händler als Trude Neugebauer, Michaela, Postbeamtin
- Roland Düringer als Opa Neugebauer, Drogeriemarkt-Kunde, Briefträger, Nachbarjunge 2, Pfarrer, ältere Nachbarsfrau
Muttertag ist ein österreichischer Film aus dem Jahr 1994, der auf satirische und durchwegs sarkastische Weise das Wiener Kleinbürgertum anhand der Geschehnisse rund um den Muttertag karikiert. Er spielt in einem kommunalen Wohnkomplex (Gemeindebau) in Wien und zeichnet sich unter anderem durch die Anwesenheit fast sämtlicher österreichischer Kabarettstars sowie zahlreicher weiterer kulturschaffender Persönlichkeiten seiner Entstehungszeit aus. Die Wohnhausanlage Am Schöpfwerk in Altmannsdorf in Wien Meidling, welche als Szenario für den Film diente, erregte immer wieder durch soziale Spannungen und Konflikte Aufsehen in der Öffentlichkeit.
Muttertag ist einer von 100 Filmen die in der Edition „Der österreichische Film“ als DVD veröffentlicht wurden.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Vorbereitungen zu einem ganz normalen Muttertag bei den Neugebauers in einer heruntergekommenen Wiener Gemeindebau-Wohnung: Doch statt eines gewöhnlichen Familienfests wird ein Blick in die abgründigen Tiefen und Geheimnisse der Familie Neugebauer geworfen. Nach nur 48 Stunden hat man von Edwins Seitensprung und Trudes Hang zu Kleptomanie erfahren, man lernt die perversen Hobbys von Sohn Mischa kennen und man sieht, was sich Opa Neugebauer alles einfallen lässt, um einer Abschiebung ins Heim zu entgehen. Das apokalyptische Finale lässt sich kaum vermeiden und auch nicht das Happy End – wenn da nicht Evelyn und das Meerschweinchen wären ...
Hintergrundinformationen
Muttertag basiert auf einem Kabaretterfolg der Gruppe Schlabarett. Düringer und Dorfer, zwei Drehbuch-Neulinge, reichen das Projekt bei der Österreichischen Filmförderung ein, erhalten ein bescheidenes Budget und wählen mit Sicheritz einen Spielfilmdebütanten zum Regisseur.
Außergewöhnlich an diesem Film ist, dass nur wenige Schauspieler den Großteil der Rollen verkörpern. Die vier Schlabarettisten (Dorfer, Düringer, Händler und Nowak) sowie Billisich verkörpern insgesamt 24 Rollen.
Zusammen mit Indien bringt Muttertag eine inzwischen typisch gewordene Stilrichtung des österreichischen kabarettistischen Films ins Rollen. Fast jede Zeile wird als Zitat von vielen im normalen Sprachgebrauch verwendet.
Kultzitate
- „I sogs glei, i woar's ned.“ (Ich sag' es gleich, ich war es nicht.) (Opa Neugebauer, immer nachdem er etwas angestellt hat)
- „I hob nur gschaut, Wiedaschaun.“ (Ich hab' mich nur umgesehen, auf Wiedersehen.) (Ladendieb zur Kassiererin im Supermarkt)
- „Pudl di' net auf, Hustinetten-Bär.“ (Mach dich nicht so wichtig, Hustinetten-Bär) (Drogeriemarktkunde)
- „Wiedaschauuuuuun!“ (Auf Wiederseeeeeehn!) (Kassierin zum Ladendieb)
- „Opa du Sau!“ (Mischa) – „Pscht Mischa! Sau sogt ma net! Net amoi zum Opa.“ (Edwin)
- „Wir bitten Dich, erhöre uns.“ - „Geh bitte!“ (Fürbitten in der Messe)
- „A halb's Kilo Faschiats. Dünn aufgschnitt'n! - Wolln S' as in a Semmal? - Jo, aba ohne Knochn! - Uih! Tuat ma lad, Knochn san heit leider scho aus!“ (Ein halbes Kilogramm Faschiertes. In dünnen Scheiben! - Möchten Sie's in einer Semmel? - Ja, aber ohne Knochen! - Tut mir leid, Knochen sind heut leider schon aus! ... (Dialog auf dem Postamt (!))
- „Jössas, a Carina. A Carina Liftback. Des gibst ja ned. Wos sagen Sie? Sportlich, sparsam im Verbrauch, nur 5,8 Liter mit Magermotor! Hot Ihra a an Magermotor?“ (Edwin an der Tankstelle zu einem Cheverolet Corvette Fahrer)
- „Do hätts mi glei im Heim a lossn können - Papa, du woast no nie in am Heim - Owa in Gefangenschaft mei liaber Freund, in französischer im Ersten und in russischer im Zweiten, die Franzosen woan um nix besser, Gfraster.“ (Dialog zwischen Opa Neugebauer und Edwin)
- „Du, duz mich nicht vor meiner Familie!“ (Edwin zu seiner Affäre Evelyn)
- „Grüß Gott! Stör' ich? Nein? Na fein.“ (Pfarrer in der Damenumkleidekabine)
- „Groß muss sie nicht sein, die Gemeinde, aber fest gefiggt (gefügt) in Glaube und Verständnis.“ (Pfarrer mit polnischem Akzent)
- „Des geht erm original genau nix au.“ (Das geht ihn original genau nichts an.) (Bewaffneter Kunde zum Detektiv im Drogeriemarkt)
- „Heast Blader, mochs Ventü auf.“ (Dicker, mach dein Ventil auf.) (bewaffneter Kunde zum Detektiv im Drogeriemarkt)
- „Pfau super! Da Papa hod wos mit da Schöbinger!“ (Mischa)
- „Da gibt's jetzt, glaub ich, sicher nichts blöd zum Lachen!“ (Jugendleiterin)
- „Es gibt Sochen, de siecht ma ned, de heard ma ned und reden tuat ma scho gorned drüber!“ (Mutter zu Mischa)
- „Homma Besuch?!“ (Opa, als ihm ein toter Goldhamster in den Schoß fällt.)
- "A geh pass auf, per Hugo san mia zwa no long ned!" (Mutter verärgert zu Mischa am Esstisch, nachdem dieser meinte, der Muttertag "is eh fürn Hugo")
- "Opa, du isst dei Koootlett, sunst hob i di!!!"
- "Eedwin, tuast du mir mei Sesserl außa? I ko jo nit stehn mit meine Kniarr.!" (Opa zu Edwin)
- "Wer hot den Geburtstog?" - "Nieeeemond!" - "No der wird si oba gfrein!" (Dialog Opa - Edwin)
- "Servas Opa!" - "Sei net Frech!!" (Mischa und Opa)
Weblinks
- Muttertag in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Drehbuch
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