Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus

Scherenschnitt auf alter Postkarte

Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus ist ein Schwäbisches Volkslied aus dem Remstal. Die 2. und 3. Strophe wurde von Heinrich Wagner 1824 hinzugefügt. Das Lied war in zahlreichen Varianten, auch angeglichen ans Hochdeutsche, weit verbreitet. Gesungen wurde das von Friedrich Silcher vertonte populäre Lied vornehmlich beim Abschied von der Heimat und der Braut, aber auch zu allen anderen Arten von Abschieden beim Reisen und Wandern. Illustrationen wurden zum beliebten Motiv auf Postkarten und im Ersten Weltkrieg für den Abschied des Soldaten ins Feld verwendet.

Bekannt sind die Versionen von Mireille Mathieu, Klaus Doldinger (für eine us-amerikanische Getränkefirma) und von Elvis Presley („Wooden Heart“), die er beim Ende seiner Stationierung als GI in Deutschland sang.

Text

Muss i denn, muss i denn
zum Städtele naus, Städtele naus,
Und du, mein Schatz, bleibst hier?
Wenn i komm', wenn i komm',
wenn i wiedrum komm',
Kehr' i ein, mein Schatz, bei dir.
Kann i glei net allweil bei dir sein,
Han i doch mein Freud' an dir!
Wenn i komm', wenn i komm',
wenn i wiedrum komm',
Kehr' i ein, mein Schatz, bei dir.
   
Wie du weinst, wie du weinst,
Dass i wandere muss, wandere muss,
Wie wenn d' Lieb' jetzt wär' vorbei!
Sind au drauss, sind au drauss
Der Mädele viel, Mädele viel,
Lieber Schatz, i bleib dir treu.
Denk du net, wenn i 'ne Andre seh',
No sei mein' Lieb' vorbei;
Sind au drauss, sind au drauss
Der Mädele viel, Mädele viel,
Lieber Schatz, i bleib dir treu.
   
Über's Jahr, über's Jahr,
Wenn me Träubele schneid't, Träubele schneid't,
Stell' i hier mi wiedrum ein;
Bin i dann, bin i dann
Dein Schätzele noch, Schätzele noch,
So soll die Hochzeit sein.
Über's Jahr, do ist mein' Zeit vorbei,
Da g'hör' i mein und dein;
Bin i dann, bin i dann
Dein Schätzele noch, Schätzele noch,
So soll die Hochzeit sein.

Weblinks

• „Muss i denn, muss i denn zum Staedtele naus ...“ Illustrationen auf Postkarten
• Text und Melodie
• Volksliederarchiv