- Mätsch
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Matsch, andere Schreibweisen auch Maetsch, Mätsch, Metsch bzw. Mazzo (ital.) ist ein altes schweizerisches-österreichisches Adelsgeschlecht. Die Herkunft ist ungeklärt, entweder aus dem oberen Veltlin aus dem Ort Mazzo oder als Seitenlinie der Herren von Tarasp. Der Stammsitz der Herren von Matsch waren die Burgen Ober- und Untermatsch im Matschertal. Später eroberten sie die Churburg bei Schluderns im Vinschgau und machten diese zu ihrem Stammsitz. Zeitweise waren die Herren von Matsch eine der mächtigsten Adelsfamilien im Vinschgau und im heutigen Graubünden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht der Matscher wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts zum ersten Mal in Urkunden fassbar. Als Gründer der Familie gilt ein gewisser Egino I. von Matsch († ca. 1160). Die Matscher amteten als Vögte über die Klöster Marienberg in Burgeis und St. Johann in Müstair. Die Matscher werden daher oft als Vögte von Matsch bezeichnet. Später erwarben sie auch noch die Vogteien über die Untertanen des Bischofs von Chur im Vinschgau, Münstertal, im Unterengadin und im Puschlav. Mit den Bischöfen von Chur, deren Ministeriale die Matsch waren, lagen die Matsch fast ständig in Fehde.
Die Eigengüter der Matscher lagen im Vinschgau, Veltlin, Münstertal, Puschlav (Bergwerke) sowie um Tarasp. Als Pfandschaft kamen sie im 13. und 14. Jahrhundert zeitweise in den Besitz der Herrschaft Vaduz. Weiter konnten sie die Schlösser und Herrschaften Reichenberg, Ramosch, Ardez, Greifenstein, Alt-Süns im Domleschg und Klingenhorn bei Malans in ihren Besitz bringen. 1338 übernahmen sie die Gerichte Schiers und Castels im Prättigau. Ein langjähriger Streit zwischen den Grafen von Toggenburg und den Matschern über die Herrschaftsanteile an den beiden Gerichten konnte erst durch die Heirat Elisabeths von Matsch mit Graf Friedrich VII. von Toggenburg beigelegt werden. Durch die Ehe wurden die Matsch in den Alten Zürichkrieg hineingezogen. 1348 verloren die Matsch die Vogteien über Chiavenna, Bormio und das Puschlav an das Herzogtum Mailand.
Ulrich IV. von Matsch kam 1366 durch seine Ehefrau zur Grafschaft Kirchberg in der Nähe von Ulm und führte deswegen den Titel eines Grafen von Kirchberg.
Wie viele andere Bündner Adelsgeschlechter waren auch die Matscher ständig in Fehden und Konflikte mit anderen Geschlechtern sowie den Bischöfen von Chur verwickelt. Der letzte Vertreter der Familie, Gaudenz von Matsch († 1504) war Landeshauptmann von Tirol und gehörte zu den Räten von Erzherzog Siegmund von Habsburg, dem Regenten von Tirol und Vorderösterreich. 1487 fiel er in Ungnade und büsste als Flüchtling durch Konfiskation und Verpfändung seinen Besitz ein.
Die meisten Besitzungen der Matsch im heutigen Südtirol fielen an die Freiherren von Trapp.
Wichtige Vertreter
- Egino I. von Matsch († ca. 1160)
- Arnold von Matsch, Bischof von Chur (1210–†1221)
- Gaudenz von Matsch († 1504)
- Elisabeth von Matsch, Frau Friedrich VII., des letzten Grafen von Toggenburg
- Utehild von Maetsch, Prinzessin, aus Stammlinie der britischen Königin (1301–†1350)
Wappen
Das Wappen derer von Matsch weist in Silber einen oder drei blaue Flügel auf. Es ist unter der ursprünglichen Schreibweise «MAeTSCH» auf der Zürcher Wappenrolle zu finden.
Weblinks
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