Mösbach

Mösbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Achern
Achern
Deutschlandkarte, Position der Stadt Achern hervorgehoben
48.6313888888898.0738888888889145Koordinaten: 48° 38′ N, 8° 4′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 145 m ü. NN
Fläche: 65,24 km²
Einwohner: 24.969 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 383 Einwohner je km²
Postleitzahl: 77855
Vorwahl: 07841
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 001
Stadtgliederung: Kernstadt und 8 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
77855 Achern
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Klaus Muttach (CDU)

Achern ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 18 km südwestlich von Baden-Baden bzw. 19 km nordöstlich von Offenburg. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und den Städten Lahr/Schwarzwald und Kehl die viertgrößte Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1974 ist Achern Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Lauf, Sasbach und Sasbachwalden hat die Stadt Achern eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Achern liegt am Fuße des nördlichen Schwarzwaldes mit der Hornisgrinde, am Eingang des Achertals, sowie am östlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Die Acher betritt im Südosten vom Schwarzwald kommend das Stadtgebiet, durchfließt dann in nordwestlicher Richtung den Stadtteil Oberachern, anschließend die Kernstadt (die Altstadt befindet sich am rechten Ufer), dann zwischen den Stadtteilen Fautenbach und Großweier sowie südlich des Stadtteils Gamshurst vorbei, um das Stadtgebiet dann im Nordwesten in Richtung Rhein zu verlassen. Der Fluss gab der Stadt ihren Namen. Im Stadtgebiet gibt es einige Baggerseen, in denen heute teilweise noch Kiese und Sand gefördert werden. Der größte davon ist der Achernsee direkt an der Autobahnanschlussstelle Achern der A 5, im Westen des Stadtgebiets.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Achern. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lichtenau und Ottersweier (beide Landkreis Rastatt) sowie Sasbach (Ortenau), Lauf (Baden), Sasbachwalden, Kappelrodeck, Renchen und Rheinau (Baden) (alle Ortenaukreis).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Acherns gliedert sich in die Kernstadt und die im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Stadtteile Fautenbach, Gamshurst, Großweier, Mösbach, Oberachern, Önsbach, Sasbachried und Wagshurst. Die Stadtteile mit Ausnahme von Oberachern sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben bzw. Wohngebiete, deren Grenzen jedoch meist nicht genau festgelegt sind. Zu ersteren gehören zum Beispiel Litzloch, Michelbuch und Ziegelhütte bei Gamshurst, Malghurst in Sasbachried, Lindenhof in Fautenbach und Schollenhof in Wagshurst.

Siehe auch → Liste der Orte im Ortenaukreis

Im Stadtteil Großweier liegen die abgegangenen Ortschaften Edechsenloch, Fronrod, Hohenhurst, Nesselloch, Oberweier und Unterweier. Im Stadtteil Önsbach lag die in Önsbach aufgegangene Ortschaft Oberönsbach. Im Stadtteil Sasbachried lag die aufgegangene Ortschaft Ottenweier und im Stadtteil Wagshurst liegen die abgegangenen Ortschaften Bromhurst und Ziegelhof.[2]

Raumplanung

Achern bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Südlicher Oberrhein im Bereich des Oberzentrums Offenburg. Zum Mittelbereich Achern gehören neben der Stadt Achern noch die Städte und Gemeinden Kappelrodeck, Lauf (Baden), Ottenhöfen im Schwarzwald, Renchen, Sasbach (Ortenau), Sasbachwalden und Seebach (Baden) des Ortenaukreises.

Geschichte

Achern wurde ca. 1095 als Acchara erstmals erwähnt. Wie bei vielen anderen Orten reicht aber die Geschichte sicherlich weiter zurück als die ersten Dokumente belegen. Darauf deuten Ausgrabungen hin, die auf einen römischen Gutshof schließen lassen. Im 11. und 12. Jahrhundert gehörte Achern zur Grafschaft Ortenau. Später wurde zwischen Ober- und Niederachern unterschieden. Niederachern wurde jedoch später nur noch als Achern bezeichnet. Im Hochmittelalter kam der Ort wohl über die Staufenberger und Zähringer an das Reich und wurde der Landvogtei Ortenau unterstellt. Mit ihr kam Achern 1334 an Baden, dann 1351 an das Hochstift Straßburg und ab 1405 teilweise an die Kurpfalz, 1504 an Fürstenberg. Seit 1551 gehört der Ort zu Vorderösterreich und war Teil der Reichslandvogtei Ortenau. 1495 und 1637 brannte der Ort vollständig nieder und war danach einige Jahre unbesiedelt.

1805 fiel Achern an das spätere Großherzogtum Baden und wurde Sitz eines Amtes. 1808 folgte die Verleihung des Stadtrechts. Eine gewisse Bedeutung erlangte die Stadt in der badischen Revolution von 1848. 1924 wurde der Amtsbezirk Achern aufgelöst und sein Gebiet dem Amtsbezirk Bühl zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Bühl hervorging.

Im Jahr 1940 wurde die Heil- und Pflegeanstalt Illenau im Zuge des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten (Aktion T4) aufgelöst. In ihren Räumen wurde eine „Reichsschule für Volksdeutsche“ eingerichtet, ein Internat, in dem zwischen 1940 und 1944 etwa 250–300 Schülerinnen aus Südtirol unterrichtet wurden, deren Eltern für Deutschland optiert hatten.[3] (Eine entsprechende Schule für Jungen befand sich in Rouffach.) Zwischen 1943 und 1944 war die Illenau auch eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt.

Nach dem 2. Weltkrieg gehörte der Landkreis Bühl zum Land Baden und ab 1952 zum Regierungsbezirk Südbaden. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Bühl aufgelöst. Das südliche Gebiet und mit ihm die Stadt Achern wurde dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeordnet. Die Einwohnerzahl der Stadt Achern überschritt im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1974 beschloss.

Geschichte der Stadtteile

Auch die Stadtteile haben eine lange Geschichte. Sie kamen alle 1805 an Baden und gehörten meist zum Amtsbezirk Achern. Mösbach gehörte zunächst zum Amt Oberkirch und kam erst 1859 zum Bezirksamt Achern. Wagshurst gehörte zunächst zum Amtsbezirk Appenweier und kam 1819 zum Amtsbezirk Achern. Bei der Auflösung des Amtsbezirks Achern 1924 kamen alle Gemeinden zum Bezirksamt Bühl sowie 1939 zum Landkreis Bühl, lediglich Wagshurst kam zum Landkreis Kehl.

Fautenbach Fautenbach wurde als Vultenbach um 1100 erstmals erwähnt. Über das Kloster Hirsau kam es in den Besitz von Großweier und Schauenburg. Dann gehörte es zum Gericht Achern und teilte die Geschicke Acherns.
Gamshurst Gamshurst wurde 902 als Hurst des Gaman erstmals erwähnt. Es war eine Ausbausiedlung auf Sasbacher Mark und gehörte zum Gericht Achern.
Großweier Großweier wurde um 1115 als Crosvvilare erstmals erwähnt. Es wurde noch bis ins 19. Jahrhundert Croschweier genannt. Wie Gamshurst war es ein Ausbauort Sasbachs. In Großweier gab es eine Burg, nach der sich eine Familie benannte. Sie hatten den Ort von den Markgrafen von Baden zu Lehen. Nach dem Aussterben der Familie kam Großweier an die Herren von Seldeneck, deren Erben es schließlich 1583 wieder an Baden verkauften. Das Wasserschloss war danach Sitz des badischen Amts bzw. Vogtes, bis das Schloss 1689 zerstört wurde. Dann wurde Bühl Sitz des Amtes.
Mösbach Mösbach wurde 1386 als Mestbach erstmals erwähnt. Es gehörte zu Straßburg und war dem Oberamt Oberkirche unterstellt, bevor es an Baden kam.
Oberachern Oberachern wurde 1347 als Obernacher erstmals erwähnt. Frühere Nennungen unterscheiden nicht zwischen Ober- und Niederachern. Doch gehörte der Ort schon um 1100 den Herren von Staufenberg, Teile dem Klosters Hirsau. Vor 1130 gehörte Oberachern dem Kloster St. Georgen. Im 12. Jahrhundert nannte sich ein edelfreies Geschlecht nach Achern, die wohl zugleich Vögte von Achern waren. Sie residierten in einem Wasserschloss, dessen Reste beim Turmbau der Stephanuskirche Oberachern verwendet wurden. Oberachern gehörte zum Gericht Achern und teilte die Geschicke Acherns, war jedoch stets eine eigenständige Gemeinde bis zur Eingemeindung 1971.
Önsbach Önsbach wurde im 13. Jahrhundert als Ongisbach erstmals erwähnt. Grundbesitz hatten die Klöster Honau, Ettenheim und Allerheiligen. Der Ort gehörte zum Gericht Achern und teilte die Geschicke Acherns.
Sasbachried Sasbachried wurde 1697 als aus dem Rieth erstmals erwähnt. Es wurde von Sasbach aus aufgesiedelt und teilte daher auch dessen Geschicke, gehörte also zum Oberamt Oberkirch der Herrschaft Straßburg. Im 19. Jahrhundert wurde Sasbachried als eigenständige Gemeinde von Sasbach getrennt.
Wagshurst

Wagshurst wurde 1136 als Wageshurst erstmals erwähnt. Es gehörte zur straßburgischen Herrschaft Oberkirch und war dem Gericht Ulm unterstellt.

Religionen

Die Gemeinde Achern gehörte anfangs zum Bistum Straßburg. Infolge der Zugehörigkeit zu Vorderösterreich konnte die Reformation keinen Fuß fassen. Daher blieb Achern und sein Umland über Jahrhunderte fast ausschließlich katholisch. 1803 kamen die Orte zum Bistum Konstanz bevor diese 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurden. Die Gemeinden gehörten dann zum Dekanat Ottersweier und 1929 wurde Achern Sitz eines Dekanats (heute Dekanat Acher-Renchtal), dessen Sitz die Katholische Stadtkirche ist. Weitere katholische Gemeinden, deren Kirchen schon sehr früh zu Pfarreien erhoben wurden, gibt es in nahezu allen Stadtteilen. Lediglich Mösbach wurde erst 1865 eigene Pfarrei und Sasbachried gehört zur Nachbargemeinde Sasbach. Alle Gemeinden gehören zum Dekanat Acher-Renchtal innerhalb des Erzbistums Freiburg.

Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch Protestanten nach Achern. Der erste evangelische Gottesdienst wurde 1842 in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau gehalten. 1892 wurde die evangelische Gemeinde Achern gegründet, die sich 1908/09 ihre eigene Kirche, die Christuskirche, bauen konnte. Zur Gemeinde gehören auch die Protestanten der Acherner Stadtteile Oberachern, Fautenbach, Gamshurst, Großweier und Sasbachried sowie der Nachbarorte Sasbach, Obersasbach und Lauf. Die Stadtteile Önsbach, Mösbach und Wagshurst gehören hingegen zur Kirchengemeinde Renchen. Zunächst gehörte die evangelische Kirchengemeinde Achern zum Kirchenbezirk Rheinbischofsheim, später zu Baden-Baden und Rastatt. Die Kirchengemeinde Achern gehört zum Kirchenbezirk Kehl der Evangelischen Landeskirche in Baden. Mit den Siebenten-Tags-Adventisten, der Josua-Christengemeinde, der christlichen Gemeinde Sasbachried und dem Christlichen Zentrum Achern e.V. sind in Achern vier Freikirchen vertreten.

Zahlenmäßig kleinere Gemeinden in Achern bilden Muslime, die Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden in die Stadt Achern eingemeindet:

  • 1. Januar 1971: Oberachern
  • 1. Januar 1973: Fautenbach, Gamshurst, Großweier, Mösbach, Önsbach, Sasbachried und Wagshurst

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1808 1.300
1825 1.638
1845 2.242
1. Dezember 1871 2.767
1. Dezember 1880 ¹ 3.145
1. Dezember 1900 ¹ 3.396
1. Dezember 1910 ¹ 3.962
16. Juni 1925 ¹ 5.335
16. Juni 1933 ¹ 5.338
17. Mai 1939 ¹ 5.835
1946 ¹ 4.492
Jahr Einwohnerzahlen
13. September 1950 ¹ 4.932
6. Juni 1961 ¹ 6.141
27. Mai 1970 ¹ 7.596
31. Dezember 1975 20.621
31. Dezember 1980 20.543
27. Mai 1987 ¹ 20.524
31. Dezember 1990 21.382
31. Dezember 1995 22.658
31. Dezember 2000 23.911
31. Dezember 2005 24.681

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Stimm- und Sitzverteilung:

Partei Stimmen +/- Sitze +/-
CDU 30,4% (−6,1) 8 (−2)
FW 25,6% (+7,4) 7 (+2)
Acherner Bürger Liste (ABL) 18,3% (+5,3) 5 (+2)
UGA 14,6% (+4,2) 4 (+1)
SPD 9,5% (−11,0) 2 (−3)
Andere 1,7% (+0,3) 0 (=)

Bürgermeister

An der Spitze der Gemeinde Achern standen der „Heimburge“ (später Bürgermeister) und der „Bauernzwölfer“. In badischer Zeit leiteten Bürgermeister und Gemeinderat die Stadtverwaltung. Seit Erhebung zur Großen Kreisstadt 1974 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.

Die Bürgermeister und Oberbürgermeister

  • 1905 bis 1933: Wilhelm Schechter
  • 1933 bis 1945: Richard Kraemer
  • 1945 bis 1955: Wendelin Morgenthaler (CDU)
  • 1955 bis 1963: Richard Kraemer
  • 1963 bis 1991: Winfried Rosenfelder
  • 1991 bis 2007: Reinhart Köstlin (SPD)
  • 2007 bis heute: Klaus Muttach (CDU)

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Achern zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold einen halben, rot bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten in Rot einen silbernen Balken. Die Stadtflagge ist rot-weiß-rot. Das Wappen wird schon lange geführt. Der Adler taucht bereits in den Siegeln des Gerichts in Achern von 1415 auf. Er ist das Symbol der Reichslandvogtei, zu der Achern gehörte. Nachdem diese an Österreich gefallen war, wurde der weiße Balken in das Siegel mit aufgenommen. Dieses Siegel diente als Vorlage für das spätere Wappen, das bis heute geführt wird.

Städtepartnerschaften

Achern unterhält seit 1987 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Morez in Frankreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Acherns Nikolauskapelle
Acherns katholische Kirche

Theater

Traditionsreich ist das vhs Stat(t)theater, zu dem auch ein „Theater-Kids“-Ensemble gehört. Achern verfügt außerdem über ein privates Theater, das Illenau Theater Achern e.V.

Museen

Das Sensen-Handwerk-Stadtmuseum Achern zeigt die Originaleinrichtung eines Sensenwerkes. Gezeigt wird die Geschichte der Schneidewerkzeuge von der Bronzezeit bis heute. Ferner wird die Acherner Stadtgeschichte dargestellt.

Bauwerke

  • Die St.-Nikolauskapelle, auch das „Klauskirchle“ genannt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde um 1300 erbaut und hat ein rundes Ecktürmchen.
  • Die Hauptkirche der Stadt ist die katholische Kirche, die 1824/1825 von Wilhelm Vierordt im Weinbrennerstil errichtet wurde. Ihr Vorgängerbau war eine Marienkapelle, die 1489 zur Kaplanei erhoben und 1535 zur Pfarrei erhoben worden war. Von ihr blieb der Turm (bis auf das Dach) nebst typisch gotischer Details erhalten, weshalb sich seither auf der Vorderseite der Kirche ein ansehnliches Zusammenspiel von mittelalterlicher Gotik und neuzeitlichem Klassizismus ergibt.
  • Ferner sehenswert ist die ehemalige großherzogliche Heil- und Pflegeanstalt Illenau. Sie wurde 1842 erbaut. Hier wurden die ersten evangelische Gottesdienste abgehalten. Eine eigene evangelische Kirche wurde in Achern aber erst 1909 errichtet.
  • In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen: Katholische Kirche des Seligen Bernhard von Baden in Fautenbach (erbaut 1955/56), katholische Kirche St. Nikolaus Gamshurst (erste Erwähnung im 14. Jahrhundert, nach einem Brand ab 1927 wieder aufgebaut und erweitert im neobarocken Stil), katholische Kirche Großweier (erbaut ab 1901 im neugotischen Stil), katholische Kirche St. Roman Mösbach (erbaut 1862, neugotisch), katholische Kirche St. Stefan Oberachern (erbaut 1903/05 im neoromanischen Stil unter Einbeziehung des spätgotischen Chorturms mit barockem Aufsatz), Wallfahrtskapelle St. Antonius Oberachern (erbaut 1763/64), katholische Kirche St. Joseph (erbaut 1808, eine Josephskapelle gab es bereits 1686), katholische Kirche St. Johannes der Täufer (erbaut 1899 im neuromanischen Stil, doch ist eine Kapelle schon nach dem Dreißigjährigen Krieg bezeugt).

Parks

Stadtpark und Abenteuerspielplatz. Der sehenswerte Abenteuerspielplatz ist einer der größten der Region. Der Achernsee ist ein Baggersee, der sich in der Nähe von Achern befindet.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Stadtfest, alle zwei Jahre am zweiten Wochenende im Juli
  • Acherner Stadtmeisterschaften im Fußball. Findet jährlich statt. Dort messen alle Stadtteile ihr fußballerisches Können.

Wirtschaft und Infrastruktur

Da Achern Mittelzentrum für die ansonsten ländliche Region nördliche Ortenau ist, spielt der Einzelhandel eine große Rolle.

Verkehr

Achern ist über die Anschlussstelle Achern an der Bundesautobahn A 5 Karlsruhe-Basel und mit der B 3, die durch das Stadtgebiet führt, gut an das Fernstraßennetz Deutschlands angebunden. Außerdem besitzt Achern einen Bahnhof an der Bahnlinie Karlsruhe-Basel. Dieser ist auch Anfangspunkt der Achertalbahn nach Ottenhöfen und der Stadtbahnlinie S4 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien.

Medien

In Achern erscheint als Tageszeitung unter dem Namen Acher und Bühler Bote eine Lokalausgabe der in Karlsruhe ansässigen Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) und unter dem Namen Acher-Rench-Zeitung eine Lokalausgabe des Offenburger Tageblatt (Mittelbadische Presse).

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Achern ist Sitz eines Amtsgerichtes, das zum Landgerichtsbezirk Baden-Baden gehört, und eines Notariats. Der Ortenaukreis unterhält in Achern ein Krankenhaus der Grundversorgung, das Ortenau Klinikum Achern. Die Stadt ist ferner Sitz des Dekanats Acher-Renchtal des Erzbistums Freiburg.

Bildung

Achern hat ein Gymnasium (Gymnasium Achern), eine Realschule (Robert-Schuman-Realschule), eine Förderschule (Achertalschule), vier Grund- und Hauptschulen, eine davon mit Werkrealschule (Antoniusschule Oberachern, Grund- und Hauptschule Önsbach, Vinzenz-Wachter-Schule in Fautenbach und die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Achern) sowie fünf Grundschulen in den Stadtteilen Gamshurst, Grossweier, Mösbach, Sasbachried und Wagshurst.

Der Ortenaukreis ist Träger der beiden Beruflichen Schulen (Gewerbeschule Achern und Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule), der Maiwaldschule(in Wagshurst) für Sprachbehinderte und der Krankenpflegeschule am Ortenau Klinikum Achern. Ferner gibt es noch die Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Bertolt Brecht (1898–1956), deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. In seiner Jugend hat Bertolt Brecht oft Ferientage in Achern verbracht. Hier lebten seine Großeltern, hier wurde sein Vater, Berthold Friedrich Brecht, 1869 geboren.
  • Heinrich Hansjakob, Volksschriftsteller. Hansjakob war mehrere Male wegen psychischer Erkrankungen in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau. (siehe Literaturverzeichnis)
  • Karl Hergt, Leiter der Heil- und Pflegeanstalt Illenau; Ehrenbürger.
  • Hugo Huber, Träger der Bürgermedaille der Stadt Achern, Retter und Bewahrer des Illenauer Waldfriedhofs, der Dank seiner Initiative seit 1971 unter Denkmalschutz steht.
  • Jens Seiler, alias Jens der Denker, internationaler Gedächtniskünstler, mehrfacher Weltrekordhalter in der Gedächtniskunst sowie im Schnellrechnen.

Literatur

  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1959.
  • Hans-Martin Pillin: Achern. Eine Stadt und ihre Geschichte bis 1848. Stadtgeschichte Band 1, Achern 1997.
  • Gerhard Lötsch: Eine Stadt und ihre Geschichte 1849-1918. Stadtgeschichte Band 2, Verlag Stadt Achern
  • Gerhard Lötsch: Krieg und Friede, Achern und das Jahr 1945, Verlag Stadt Achern
  • Gerhard Lötsch: Acherner Profile, Biographien, Verlag Stadt Achern
  • Heinrich Hansjakob: Aus kranken Tagen, Illenauer Tagebuch, Verlag Stadt Achern,
  • Wolfgang Winter: Achern - Unsere Stadt in Bildern, Bildband, Verlag Stadt Achern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 294–299
  3. Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945: die Operationszonen „Alpenvorland“ und „Adriatisches Küstenland“. München 2003 (Oldenbourg), S. 240;[1]

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