Mörön

Mörön
Mörön
Мөрөн
Murun 2006.jpg
Mörön von Süden aus gesehen, September 2006
Staat: MongoleiMongolei Mongolei
Aimag: Chöwsgöl
Gegründet: 1809
Koordinaten: 49° 38′ N, 100° 9′ O49.635555555556100.155555555561302Koordinaten: 49° 38′ 8″ N, 100° 9′ 20″ O
Höhe: 1.302 m. ü. NN
Fläche: 103 km²
Entf. von UB
Luftlinie: 530 km
Fahrstrecke: 779 km
 
Einwohner: 36.082 (2007)
Bevölkerungsdichte: 350 Einwohner je km²
 
Zeitzone: UTC+8
Telefonvorwahl: +976 (0) 138
Kfz-Kennzeichen: ХӨ_ (_ variabel)
 
Gemeindeart: Aimag-Zentrum
Mörön (Mongolei)
Mörön
Mörön
Lage von Mörön in der Mongolei

Mörön (mongolisch Мөрөн, Fluss) ist seit 1933 das Verwaltungszentrum des Chöwsgöl-Aimag im Norden der Mongolei. Die Stadt liegt 1283 m.ü.d.M. und gilt als die kälteste Aimag-Hauptstadt der Mongolei[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Besiedlung des Ortes begann mit dem Möröngiin Churee Kloster, das 1809/11 am Ufer des Flusses Delgermörön gegründet wurde. Mörön entwickelte sich zu einem Handelszentrum und zu einem bedeutenden religiösen Mittelpunkt im Norden der Mongolei. 1933 wurde es die Hauptstadt des Aimags Chövsgöl.

Bevölkerung

Die Stadt hatte 2007 knapp 40.000 Einwohner, von denen viele in Jurten lebten.

Infrastruktur

Mörön verfügt über ein Krankenhaus, ein Museum, ein Theater, ein Postamt, sowie über mehrere Kindergärten, Schulen, Hotels und Gaststätten. Die meisten öffentlichen Gebäude gruppieren sich – wie auch in zahlreichen anderen mongolischen Städten – um einen relativ großen quadratischen Platz mit einem Denkmal, wo auch eine Grünanlage angelegt wurde. Die Einkaufsmöglichkeiten im Mörön sind für mongolische Verhältnisse gut. Ebenso befindet sich hier einer der größten Freiluftmärkte des Landes. Die Stromversorgung wird durch ein lokales Kraftwerk sichergestellt, zusätzlich besteht seit 2004 ein Anschluss ans nationale Stromnetz.

Verkehr

Der Flughafen von Mörön (MXV/ZMMN) ist 5 km vom Stadtzentrum entfernt und verfügt über zwei Start- und Landebahnen, eine davon befestigt. Es bietet regelmäßige Flüge von und nach Ulan Bator, und dient ebenfalls als Zwischenstopp für Flüge in die westlichen Aimags. Ulan Bator ist auch mehrmals wöchentlich mit einem Linienbus zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten

  • Um 1890 bestanden in Mörön 60 Tempel und Klöster, von denen das Möröngiin Chüree Khiid das bedeutendste war. Zu Beginn der 1920er Jahre hatte das Kloster, das u.a. für seine Tsam-Tänze berühmt war, eine Belegung von 2500 Lamas erreicht. Jedoch wurden 1937 auch in Mörön während der Amtszeit von Chorloogiin Tschoibalsan sämtliche Klöster und Tempel zerstört. Ein kleines neues Kloster namens Danzandardschaa Khiid wurde im Juni 1990 am westlichen Stadtrand im traditionellen Baustil neu errichtet. Es wird zurzeit von 40 Mönchen bewohnt[2] und laufend erweitert, u.a. sind mehrere Stupas im Bau. Auch eine hohe, weithin sichtbare Buddhastatue wurde auf dem Klostergelände errichtet.
  • Am zentralen Hauptplatz der Stadt befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten: Das Aimagmuseum, das im Gebäude des Theaters untergebracht ist, wurde 1949 gegründet und verfügt über mehr als 4000 Exponate, z.B. traditionelle Kostüme und andere Gegenstände der im Aimag lebenden Minoritäten[3]. Am südlichen Rand des flächenmäßig sehr ausgedehnten Platzes befindet sich das Postamt, das einzige seiner Art im Bezirk. Gegenüber ist das Gebäude der Stadtverwaltung in dem für die Zeit vor 1990 typischen Baustil beachtenswert. Mitten auf dem Platz erhebt sich das Denkmal des Soldaten Davaadorj, der 1939 im Alter von nur 13 Jahren im Osten der Mongolei am Fluss Khalkhyn Gol zusammen mit sowjetischen Soldaten gegen die Truppen Japans kämpfte. Davaadorj erhielt von Präsident Tsedenbal später den Titel Held der Mongolei verliehen, starb aber bereits 1948.
  • Ein weiteres sehenswertes Denkmal befindet sich vor dem Empfangsgebäude des Flughafens. Es zeigt den Mönch Khainzangiin Gelenkhüü (Хайнзангийн Гэлэнхүү) (1870–1938), der in den 1930er Jahren in der Nähe der Stadt Jargalant Flugversuche mit selbst gefertigten Flügeln aus Schafsleder unternahm[4].
  • Im Osten der Stadt lohnt das Ringerstadion einen Besuch, vor dem ebenfalls ein Denkmal errichtet wurde. Es erinnert an drei bedeutende Ringkämpfer, die aus Mörön und Umgebung stammten. Gegenüber dem Stadion wurde ein Freizeitpark für Kinder angelegt.

Weblinks

 Commons: Mörön (City) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marion Wisotzki: Mongolei, S. 231. Berlin 2010.
  2. Michael Kohn: Mongolia, S. 150. London 2008.
  3. Marion Wisotzki: Mongolei, S. 232. Berlin 2010.
  4. Michael Kohn: Mongolia, S. 163. London 2008.

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