Mückenabwehr

Mückenabwehr
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Als Insektenschutz bezeichnet man Maßnahmen, die dazu dienen sollen, lästige und stechende Insekten zu vertreiben oder zu töten. Die gängigsten Insektenschutzmittel schützen vor Stechmücken.

Die Arten des Insektenschutzes werden folgendermaßen unterteilt:

Inhaltsverzeichnis

Vorbeugung

Körperteile, die von Insekten gestochen werden können, können durch Kleidung bedeckt werden. Diese sollte luftig an der Haut anliegen, damit die Insekten nicht durch die Kleidung stechen. Einige Insekten werden durch bestimmte Gerüche angelockt. Dabei stehen einige Parfumsorten in dem Verdacht, gewisse Insekten anzusprechen, daher sollte auf Parfum im Zweifelsfall verzichtet werden.

Physikalisch wirkende Mittel

Mechanisch wirkende Mittel sind zum Teil sehr wirkungsvoll, können aber - mit Ausnahme der Fliegenklatsche - nur im Bereich der Unterkunft genutzt werden.

  • Die Fliegenklatsche hat den Nachteil, dass man Insekten übersieht und sich die Insekten dem Schlag durch Wegfliegen entziehen können.
  • Fliegenfänger sind girlandenähnlich herabhängende, mit einem starken Klebstoff versehende Streifen, auf denen Fliegen festkleben.
  • Fliegenglas Welches rein mechanisch und mit Hilfe eines Lockstoffes wirkt.
  • Ein Fliegengitter, Netz oder Gaze wird am Fensterrahmen angebracht und verhindert so auch bei geöffnetem Fenster das Eindringen von Insekten in das Zimmer.
  • Das Moskitonetz wird an einem Haken über dem Bett befestigt und umgibt das gesamte Bett.
  • Die Klimatisierung von Räumen soll Stechmücken abschrecken, weil sie nicht von warm nach kühl fliegen.
  • UV-Lampen. Durch das helle Licht angezogen, fliegen die Insekten in die Lampe, landen auf einem unter Hochspannung stehendem Drahtgitter und sterben. Allerdings sind sie bei Mücken nicht sehr wirksam, außerdem werden viele nützliche Insekten getötet, deswegen ist ihre Benutzung im Freien verboten.
  • Hochfrequenz-Piepser sind unwirksam. [1][2]
  • Gelbes Licht können Mücken angeblich nicht sehen, sie werden also von gelb strahlenden Glühbirnen nicht angezogen.
  • Spezielle Schutzkleidung wird vom Imker benutzt: Schutzanzug, Imkerhaube, Imkerhut.

Repellents

Repellents (Insektenabwehrstoffe) richten sich normalerweise gegen Stechmücken und andere blutsaugende Arthropoden und sollen Stiche verhindern. Sie werden meist als Lotion, Spray oder Roll-On-Stick auf die Haut gebracht. Anders als vielfach angenommen, bilden sie keine gasförmige und abschreckende Schutzzone um den Körper herum. Die Schutzwirkung tritt nur über kurze Distanzen, teilweise sogar nach Kontakt mit der behandelten Hautoberfläche auf. Es ist deswegen wichtig, sie lückenlos auf die freien Körperflächen aufzutragen. Insbesondere starkes Schwitzen kann die Wirkungsdauer verkürzen. Sie können Hautreizungen oder Allergien hervorrufen und über die Haut in den Körper gelangen.

  • Künstliche Insektenrepellents sind beispielsweise Diethyltoluamid (DEET), Icaridin (Saltidin®) oder IR3535 (Ethylbutylacetylaminopropionat).
  • Unter den pflanzlichen Wirkstoffen ist PMD (p-Menthan-3,8-Diol, auch Citriodiol) der bisher wirksamste, der in Insektenrepellents eingesetzt wird. Es kann je nach Formulierung Schutzzeiten von mehreren Stunden gewährleisten. Ursprünglich aus den Destillationsrückständen nach der Extraktion des ätherischen Öles aus Zitroneneukalyptus (Corymbia citriodora syn. Eucalyptus citriodora) gewonnen, wird es inzwischen häufig auch chemisch synthetisiert.[4][5]. PMD ist kein Bestandteil des ätherischen Öles des Zitroneneukalytus.

Insektizide

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Insektizide im Raum zu verteilen und wirken zu lassen, dies geschieht insbesondere durch Insektensprays und Elektroverdampfer. Diese Mittel töten in der Regel alle - auch nützliche - Insekten. Da es sich um Nervengifte handelte, können sie möglicherweise bei häufiger oder dauerhafter Anwendung (etwa bei Elektroverdampfern) auch beim Menschen Gesundheitsbeeinträchtigungen verursachen.

Einzelne Insektizide

Handelsübliches Insektenspray u.a. mit Tetramethrin und Permethrin als Wirkstoff

.

Gebräuchlich und zugelassen zur Insektenbekämpfung sind folgende Insektizide:

  • Pyrethrum gilt als einer der ältesten Wirkstoffe zur Schädlingsbekämpfung. Er wird aus den getrockneten Blüten verschiedener Chrysanthemum-Arten gewonnen. Er hat eine starke insektizide Wirkung, ist jedoch für Warmblütler wenig giftig.
  • Pyrethroide sind synthetische, dem Pyrethrum sehr ähnliche Verbindungen, jedoch chemisch verändert und erheblich stabiler in der Umwelt.
  • Tetramethrin
  • Piperonylbutoxid

Seltener werden auch Insektensprays mit Caprylsäure als Wirkstoff vermarktet. Diese als "biologisch" beworbenen Mittel sind kein Nervengift. Caprylsäure löst den lebensnotwendigen Chitin-Panzer der Insekten.

Produktformen

  • Elektroverdampfer (Gelsenstecker) enthalten in der Regel Pyrethroide.
  • Auch Insektensprays enthalten in der Regel Pyrethroide.
  • Räucherspiralen vergiften, wenn sie im Freien eingesetzt werden, ungezielt auch nützliche Insekten und sind im Übrigen bei Wind wenig wirksam
  • Strips gegen Fliegen und andere Insekten und Mottenstrips und Mottenpapier

Alte Hausmittel

Die Wirksamkeit der meisten Hausmittel ist umstritten bzw. nicht nachgewiesen. Es sind:

  • Zitronenmelisse
  • Lavendel
  • frische Geranienblätter auf der Fensterbank
  • frisches Tomatenkraut auf der Fensterbank
  • mit Gewürznelken gespickte Zitrone
  • Duftlampe mit Eukalyptusöl
  • Knoblauchverzehr
  • Verzehr von Vitamin B

Einzelnachweise

  1. American Mosquito Control Association: Do Ultrasonic devices work? Zugriff am 7. 2. 2009.
  2. a b Stiftung Warentest (2004) Stichtag. test 6: 62-66.
  3. S. Moore, A Lenglet & N. Hill (2007): Plant-based Insect Repellents. In: Insect Repellents: Principles, Methods, and Uses. Herausgegeben von M. DEbboun, S.P. Frances & D. Strickman. Boca Raton, London, New York: CRC Press. ISBN 978-0-8493-7196-7
  4. S.P. Carroll & J. Loye (2006): PMD, a registered botanical repellent with DEET-like efficacy. Journal of the American Mosquito Control Association, 22: 507-514.
  5. S.J. Moore et a. (2007): A low-cost repellent for malaria vectors in the Americas: results of two field trials in Guatemala and Peru. Malaria Journal 6. http://www.malariajournal.com/content/6/1/101

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