Mühlsteinkragen

Mühlsteinkragen

Die Halskrause (auch: Kröse, Fraise, Duttenkragen) entstand als Bestandteil der Kleidung im 16. Jahrhundert aus dem in Rüschen gezogenen Abschluss des Kragens. Die Halskrause war in der Regel aus weißem Leinen, gestärkt, mit einer Brennschere röhrenförmig getollt (Pfeifenkragen) und teilweise sehr ausladend (Mühlsteinkragen). Vor allem unter dem Einfluss der spanischen Mode wurde die Krause fester Bestandteil der gehobenen Ausgehkleidung sowohl von Männern als auch von Frauen.

Während in Frankreich die oft unbequeme Krause schon bald (ab 1579) durch einen flach aufliegenden Kragen aus Leinen oder Spitze ersetzt wurde, hielt sich die Halskrause lange in der bürgerlichen Kleidung der Niederlande und als Bestandteil von Amtstrachten, u.a. der Bürgermeister, Senatoren und Professoren in den Hansestädten.

Noch heute wird die Halskrause zum Talar zum Teil noch von lutherischen Pastorinnen und Pastoren in norddeutschen Städten (Hamburg, Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund) und im süddeutschen Augsburg sowie in Dänemark und Grönland getragen.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mühlsteinkragen — Mühlsteinkragen, s. Duttenkragen und Tafel »Kostüme III«, Fig. 6 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mühlsteinkragen — Mühlsteinkragen, eine im 16. und Anfang des 17. Jahrh. bes. von Frauen getragene ungewöhnlich breite, flache Halskrause [Abb. 1205] …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mühlsteinkragen — Mühl|stein|kra|gen 〈m. 4; 17. Jh.〉 steife, gefältelte Halskrause aus Leinen, bes. an niederländischen Trachten, (früher auch) an der Amtstracht protestant. Geistlicher in Sachsen * * * Mühlsteinkragen,   Mühlsteinkrause, Halskrause.   …   Universal-Lexikon

  • Beffchen — Paul Gerhardt mit einer frühen Form des Beffchens Das Beffchen (auch Bäffchen, von lateinisch biffa „die Halsbinde“) ist ein seit dem 17. Jahrhundert am Halsausschnitt getragenes 10–15 cm langes rechteckiges weißes Leinenstück. Es ist ein Rest… …   Deutsch Wikipedia

  • Bäffchen — Paul Gerhardt mit einer frühen Form des Beffchens Das Beffchen (auch Bäffchen, von lateinisch biffa „die Halsbinde“) war ein im 17. Jahrhundert am Halsausschnitt getragenes 10–15 cm langes rechteckiges weißes Leinenstück. Es ist ein Rest des… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Geißblattlaube — Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube Peter Paul Rubens, um 1609 Öl auf Leinwand, 179 cm × 136,5 cm Alte Pinakothek Das Portrait Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube oder kurz „Die Geißblattlaube“ ist ein barockes …   Deutsch Wikipedia

  • Halskrause (Mode) — Die Halskrause (auch: Kröse, Fraise, Duttenkragen) entstand als Bestandteil der Kleidung im 16. Jahrhundert aus dem in Rüschen gezogenen Abschluss des Kragens. Die Halskrause war in der Regel aus weißem Leinen, gestärkt, mit einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Halskrause (Talar) — Paul Gerhardt mit einer frühen Form des Beffchens Das Beffchen (auch Bäffchen, von lateinisch biffa „die Halsbinde“) war ein im 17. Jahrhundert am Halsausschnitt getragenes 10–15 cm langes rechteckiges weißes Leinenstück. Es ist ein Rest des… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Ornat — Hauptpastor Grimm im Hamburger Ornat, 1905 Der Hamburger Ornat ist die verbindliche Amtstracht der Pastorinnen und Pastoren der ehemaligen Evangelisch Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate, also des heutigen Kirchenkreises Alt Hamburg der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kragen (Kleidung) — Kragenformen des 17.Jahrhunderts Seit dem 13. Jahrhundert gibt es den Kragen als schmückendes Element an der Kleidung. Einst nur an der Jacke befestigt, danach auch am Hemd, wurde die Form des Kragens von politischen und kirchlichen Autoritäten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”