Münzwaschsalon

Münzwaschsalon
Münz-Waschsalon in Deutschland.
Ein Waschsalon in Kalifornien, der mit Solarenergie betrieben wird.

Ein Waschsalon ist ein Wirtschaftsbetrieb, der die Räumlichkeiten und die Maschinen zum Waschen, Schleudern, Trocknen und ggf. Glätten von Kleidung gegen Bezahlung zur Verfügung stellt. Die meisten Waschsalons sind mit Münzautomaten ausgestattet (Selbstbedienung).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1920er Jahren wurden elektrische Trommelwaschmaschinen populär, durch die die bis dahin noch übliche Handwäsche entfiel. Die Anschaffung einer solchen Maschine war für die Mehrheit der Haushalte damals noch unerschwinglich. Daher wurde am 18. April 1934 der erste öffentliche Waschsalon eröffnet, wahrscheinlich in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas[1] (andere Quellen nennen Chicago). Durch die Vermeidung der hohen Investitionen wurde die Maschinenwäsche daher für viele weniger vermögende Haushalte erschwinglich.

Waschsalons erfreuten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten weltweit großer Beliebtheit.

Der Waschsalon heute

In Waschsalons wird in der Regel nicht bedient, der Kunde bedient den Waschautomaten selbst. Mit der Nutzung des Waschsalons kommt zwischen den Benutzern (Kunden) und dem Unternehmen ein Werkvertrag zustande.

In den Industrienationen ist der Bestand in den letzten Jahrzehnten wieder zurückgegangen, da hier die meisten Haushalte inzwischen über eigene Waschmaschinen verfügen.

Heute findet sich in jeder größeren Stadt mindestens noch ein Waschsalon. Benutzer der Einrichtungen sind Personen, die keine eigene Waschmaschine besitzen oder deren Maschine defekt ist, zum Beispiel Privatpersonen mit geringem Einkommen, kleine Haushalte, Singles, Studierende oder Touristen.

Wegen der seltenen Benutzung einer Waschmaschine wird die gemeinschaftliche Nutzung einer Waschmaschine von mehreren Bewohnern eines Hauses immer interessanter. In Wohnprojekten werden oftmals im Laufe der Zeit die privaten Waschmaschinen durch Gemeinschaftsmaschinen ersetzt. Das ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft.

Darüber hinaus hat der Waschsalon teilweise Kultstatus erlangt. So ist der Waschsalon zum Beispiel ein beliebtes Objekt in der Werbung vor allem für Kleidung, wurde Kulisse in dem Film „Mein wunderbarer Waschsalon“ und diente bis 2007 dem WDR sogar als Studio für die Fernsehsendung „Night Wash“.

Der Waschsalon im Wandel

Mit dem Zunehmen der immer erschwinglicher werdenden Haushaltswaschmaschinen werden die Waschsalons in ihrer ursprünglichen Form vom Markt verdrängt. Nach Erhebungen des statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2004 steht in 94 % aller deutschen Haushalte eine elektrische Waschmaschine. Wohingegen Anfang der sechziger Jahre lediglich rund 27 % der Haushalte im früheren Bundesgebiet eine Wäscheschleuder hatten; eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion hatten damals gerade einmal 9 %.

Während 1960 Waschsalons zur Verbesserung der Versorgungssituation beitrugen, findet auf diesem Wirtschaftssektor spätestens seit den 1990er-Jahren ein Wandel statt. Viele Waschsalons stellen in den folgenden Jahren auf einen „Rund-um-Service“ um, wie etwa der Waschsalonbetreiber waschomat. waschomat gehört dem Dachverband Schnell & Sauber an und hatte zunächst als reiner Waschsalon begonnen, bis sich der Wirtschaftswandel bemerkbar machte.

Anders als bisher werden Waschsalons heute immer mehr als „Wäscheannahme-Center“ ähnlich einer chemischen Reinigung genutzt. Die Wäsche kann vom Kunden schrankfertig wieder abgeholt werden. Da die Wäschestücke einer reinen Wäsche und keiner chemischen Reinigung unterzogen wird, können die Waschsalons ihre Dienstleistung meist zu wesentlich geringeren Preisen als chemische Reinigungen anbieten. Zusätzlich lässt sich beobachten, dass immer häufiger Änderungsschneidereien in den Service miteinbezogen werden.

Einzelnachweise

  1. 65th Anniversary of world's first laundromat (englisch), abgefragt am 17. April 2009

Weblinks


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