NETTO Deutschland

NETTO Deutschland
OHG NETTO Supermarkt GmbH & Co.
Netto-Logo
Unternehmensform oHG
Gründung Juli 1990
Unternehmenssitz Stavenhagen, Deutschland
Unternehmensleitung

Margit Kühn

Mitarbeiter ca. 3.200
Umsatz 993 Mio. Euro[1]
Branche Lebensmitteleinzelhandel
Website

www.netto-markt.de

Netto (offizielle Schreibweise: NETTO) ist ein europäischer Discounter der Dansk Supermarked Gruppen.

Der erste Netto-Markt wurde 1981 in Kopenhagen als Reaktion auf den Markteintritt des deutschen Discounters Aldi in Dänemark eröffnet. Der Markteintritt von Netto in Deutschland und Großbritannien fand 1990 statt, 1995 übernahm Dansk Supermarked die ED-Geschäfte von Carrefour. 1995 erfolgte auch die Expansion mit Netto in Polen, und sieben Jahre später eröffnete der erste Markt in Schweden.

Land Seit Märkte
Dänemark 1981 397
Deutschland 1990 284
Vereinigtes Königreich 1990 196
Polen 1995 157
Schweden 2002 102
Gesamt 1135

Oft wird die OHG Netto Supermarkt GmbH & Co. (Logo: gelb-schwarz) mit der größeren Netto Marken-Discount GmbH & Co. OHG (Logo: gelb-rot) verwechselt, die aber keinerlei Verbindungen (außer der Edeka-Beteiligung) aufweisen. Lediglich die Namen sind identisch.

Inhaltsverzeichnis

Netto Deutschland

Eine Netto-Filiale in Schwerin

Geschichte

Netto Deutschland (auch Netto Stavenhagen oder Netto nord genannt) wurde im Juli 1990 als Tochter der Dansk Supermarked A/S gegründet. 1992 kam es zum Joint Venture zwischen Spar Deutschland und Dansk Supermarked A/S. Beide Unternehmen hielten bis 2005 jeweils 50 % an der OHG Netto Supermarkt GmbH & Co., die operative Führung lag jedoch bei der Dansk Supermarked A/S, die zu der global agierenden A.P. Møller-Mærsk- Gruppe gehört. Nachdem der Hauptaktionär, die französische Handelsgruppe ITM Entreprises S.A. Paris, 2005 seine Anteile an der Spar Handels-AG an die Edeka verkaufte, stand auch die Beteiligung von Spar an Netto zur Disposition. Aufgrund eines Vorkaufsrechts der Dansk Supermarked A/S wurden die Anteile an dem deutsch-dänischen Discounter neu bestimmt. Demnach ist Edeka rein finanziell mit 25 Prozent und Dansk Supermarked mit 75 Prozent an Netto beteiligt. Man einigte sich aber, dass der Discounter auch weiterhin mit Edeka bzw. Spar gemeinsame Wareneinkäufe tätigt, um Kosten zu senken und Kostenvorteile durch Großeinkäufe zu ermöglichen.

Unternehmensführung und Mitarbeiter

Der Unternehmenssitz befindet sich in Stavenhagen, Mecklenburg-Vorpommern. Geschäftsführerin der Netto Supermarkt GmbH, die die OHG vertritt, ist Margit Kühn, die 2004 als erste Deutsche an die Spitze des deutsch-dänischen Discounters trat und Claus Juel-Jensen beerbte. Sabine Schumann ist stellvertretende Geschäftsführerin. Der Jahresumsatz betrug 2007 993 Millionen Euro, der Marktanteil beträgt 1,6 % und ist damit der sechstgrößte deutsche Discounter.

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 3000 Mitarbeiter und 200 Auszubildende. Der Frauenanteil liege bei 72%, so der Netto-Pressetext.

Logistik

Das Zentrallager befindet sich in Stavenhagen. Von hier aus werden die Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in Zukunft auch Hamburg mit Trocken- und Kühlware beliefert.

Im Mai 2005 eröffnete Netto ein zweites Logistikzentrum in Wustermark, Brandenburg, mit einem ca. 20.000 m² großen Hochregal- und Warenwirtschaftssystem. Dieses soll als logistische Basis für Nettos weitere Expansion dienen und ist für 220 Netto-Märkte in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen konzipiert (Quelle: Netto-Pressetext). Nach einer Erweiterung des Logistik-Standortes in Wustermark werden seit September 2007 die Märkte sowohl mit Kühl- als auch mit Trockenware (nicht kühlpflichtige Ware) beliefert.

Verbreitung

Die erste Netto-Filiale in Deutschland wurde am 14. September 1990 in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) eröffnet. Bis heute entstanden Märkte in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. 2006 begann der Discounter seine Expansion in Schleswig-Holstein und eröffnete dort am 3. April 2006 in Elmshorn seine erste Filiale. Insgesamt werden zurzeit (September 2008) 272 Märkte, davon neun in Schleswig-Holstein, betrieben. In den nächsten Jahren sollen jährlich mindestens 25 weitere neue Märkte eröffnet werden. Die Expansion in Sachsen-Anhalt ruhte bis 2007, da es in diesem Gebiet zur Konfrontation mit der Netto Marken-Discount GmbH & Co. OHG kommt. Durch die Übernahme einiger Kondimärkte im Jahr 2007 durch den Netto Marken-Discount wurde eine bis dato bestehende Vereinbarung beider Unternehmen verletzt und somit gegenstandslos. Als Reaktion darauf hat Netto seine Expansionsaktivitäten in Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vorangetrieben. Eigens dazu wurden neue Standortentwickler eingestellt. Am 22. Mai 2008 eröffnete der erste Markt in Niedersachsen. In den 1990er Jahren betrieb Netto schon einmal einen relativ kleinen Markt in Hamburg an der Holsteiner Chaussee im Stadtteil Eidelstedt. Der Markt hatte ein sehr eingeschränktes Sortiment und wurde nach knapp einem Jahr wieder geschlossen.

Geschäftsmodell

In einem Netto-Markt gibt es neben Lebensmitteln auch ein discountertypisches Angebot aus dem Nicht-Lebensmittel-Bereich („Non-Food“). Der Nahrungsmittelanteil beträgt 95%. Aufgrund der vorrangigen Verbreitung in Ostdeutschland befinden sich viele ostdeutsche und regionale Produkte im Sortiment, beispielsweise werden die meisten Getränke in Dargun (Mecklenburg-Vorpommern) von der dort ansässigen Darguner Brauerei GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Harboes Bryggerie A/S aus Dänemark, sowie in Calvörde (Sachsen-Anhalt) von der Emig GmbH hergestellt. Das Dauer-Sortiment umfasst mehr als 900 Produkte, darunter viele Eigenmarken, aber auch zahlreiche Markenartikel. Dieses wird durch Aktionen am Montag sowie am Donnerstag ergänzt. Im Jahre 2005 wurde der Samstag als dritter Aktionstag eingeführt.

Bereits vor der Novelle der Verpackungsverordnung im Mai 2006 begann der deutsch-dänische Discounter mit der Installation von Flaschenautomaten, die die Rücknahme vereinfachen, Wartezeiten verkürzen und das Personal entlasten sollten. Seit 2006 sind alle Filialen mit Leergutautomaten ausgestattet.

Weiterhin verbesserte Netto durch die Beschilderung seiner Regale die Orientierung der Kunden und führte in seinen Märkten den so genannten „Pricechecker“ ein, bei dem die Kunden durch Scannen des EAN-Strichcodes den Preis der Ware erfragen können.

Ende Juli 2006 veranstaltete das Unternehmen erstmals die Netto-Markttage.

Seit Juni 2007 bietet Netto auch die Möglichkeit, per Internet Artikel zu bestellen und diese dann im Markt abzuholen. Damit passt sich der Discounter seinen Mitbewerbern an, die diese Möglichkeit bereits seit längerem anbieten. Auch der Erwerb von Prepaidguthaben ist seit Juni 2008 möglich.

Ein Netto-Markt in Kopenhagen

Aktuelles

In der ersten Januarwoche 2009 veröffentlichte Kaufland in seinem Werbeprospekt das Ergebnis einer Greenpeace-Untersuchung zum Thema Nachhaltigkeit des Fischsortiments deutscher Supermärkte und Discounter und machte die Studie so einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Bei dieser Untersuchung belegte Netto den letzten Platz. Greenpeace sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Auch die von Greenpeace ausgearbeiteten Fragebögen wurden, wie ebenso von Lidl, Edeka und Tengelmann, nicht beantwortet.[2]

Wissenswertes

Im Mai 2008 wurde bekannt, dass auch der Mutterkonzern von Netto, die Dansk Supermarked A/S, an der Übernahme von Plus-Filialen interessiert war.[3] Aufgrund der Beteiligung der EDEKA an Netto konnte der Discounter keine Plus-Filialen übernehmen.

Die CAP startete Ende Dezember 2008 mit Geschenkkarten von CARDISO zuerst in ausgewählten Filialen von Netto. Direkt an Ort und Stelle werden auch verschiedene Verpackungen angeboten. Netto versucht so neue Möglichkeiten für Umsatzsteigerungen sich zu erarbeiten. Branchenexperten prognostizieren für den europäischen Markt ein Umsatzpotenzial von rund 20 Milliarden Euro in diesem Geschäftssegment bis zum Jahr 2010.

Netto Dänemark

Netto ist in Dänemark Marktführer mit 383 Märkten und verfolgt das Konzept des Nahversorgers mit ungefähr 1000 Artikeln. Der erste Netto-Markt wurde hier 1981 in Kopenhagen eröffnet.

Netto Großbritannien

Netto Großbritannien begann im Dezember 1990 mit einem Markt in Leeds seine Expansion in England. Das Warenangebot wurde dem englischen Markt nach eigener Aussage erfolgreich angepasst. Schon bald folgten Märkte in und um London, Sheffield, Birmingham, Manchester und Newcastle. Mittlerweile wurden Filialen in Wales eröffnet. Netto plant nach eigenen Angaben pro Jahr 20 Neueröffnungen in Großbritannien. Derzeit betreibt Netto 180 Filialen in Großbritannien.

Netto Polen

Ein Netto-Markt in Bydgoszcz

90% der in den polnischen Netto-Märkten angebotenen Waren werden in Polen hergestellt. Im August 1995 eröffnete Netto seine erste Filiale in Stettin. Netto Polen hat bisher im nordwestlichen Teil Polens expandiert und betreibt dort zurzeit 157 Märkte (Stand April 2009).

Netto Schweden

Die erste Netto-Filiale in Schweden wurde 2002 in Trelleborg eröffnet. Insgesamt werden in Schweden derzeit 81 Filialen betrieben. Viele Produkte, besonders Milchprodukte, werden in Deutschland hergestellt.

Netto Ukraine

Der europaweit agierende Discounter plant bis zum nächsten Jahr 30 Märkte in der Ukraine zu eröffnen. Jedes Jahr sollen dann 20-25 Märkte folgen. Insgesamt wird von 1000 möglichen Filialen ausgegangen. Netto ist damit der erste westeuropäische Discounter in der Ukraine.[4]

Einzelnachweise

  1. Lebensmittelzeitung: Top 30 LEH Deutschland 2007
  2. Greenpeace Fischführer Dezember 2008
  3. Welt-Online: Edeka kann wieder auf Plus-Übernahme hoffen
  4. International E-Scanner: Netto plant Geschäftseröffnung in der Ukraine

Weblinks


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