- Nabû
-
Der Name Nabu (akkadisch Na-bi-um, aramäisch Nebu = nbw, Nebui=nbwy) leitet sich von der semitischen Wurzel nb' (Nebo) ab und ist eine babylonisch-assyrische Gottheit. Sein Name bedeutet Ankündiger, Berufener.
Nabu war der Gott der Schreibkunst und Gott der Weisheit. In der babylonischen Überlieferung wurde er auch als Nachtsonne der Unterwelt und Träger der Krone in Borsippa bezeichnet. Er war Sohn des Marduk und der Šarpanitu. Im 1. Jahrtausend v. Chr. hieß seine Frau in Assyrien Taschmetu und in Babylonien Nanaja, manchmal auch Nisaba. Sein Attribut war der Schreibgriffel.
Sein erster und lange Zeit einziger Kultort war die babylonische Stadt Borsippa. Dort stand sein Heiligtum Ezida und der ihm zu Ehren errichtete Zikkurat. Er ersetzte in Borsippa den früheren Stadtgott Tutu, der in Nabus Vater Marduk aufgegangen war. In Assyrien waren Nimrud und Ninive seine Kultzentren. Bei den neubabylonischen Herrschern löste Nabu Marduk als kosmische und zum Teil sogar als oberste Gottheit ab.
Genealogie
Nintu Enki Gott des AbzuNinazu (Tišpak)Ningišzida (Sohn)Marduk (Sohn)Nabu (Sohn)Literatur
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068
Wikimedia Foundation.