- Nahmer Schweiz
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Nahmerbach Brenscheider Ölmühle an der Nahmer
Daten Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland Gewässerkennzahl 276698 [1] Länge 11,54 km [1] Quelle Bei Waldstück
51° 15′ 59″ N, 7° 37′ 54″ O51.2663888888897.6316666666667446Quellhöhe ca. 446 m ü. NN [2] Mündung In Hohenlimburg in die Lenne51.3452777777787.58117Koordinaten: 51° 20′ 43″ N, 7° 34′ 48″ O
51° 20′ 43″ N, 7° 34′ 48″ O51.3452777777787.58117Mündungshöhe ca. 117 m ü. NN [2] Höhenunterschied 329 m Abfluss über Lenne→Ruhr→Rhein Einzugsgebiet 25,948km² [3] Großstädte Hagen Kleinstädte Nachrodt-Wiblingwerde, Schalksmühle Brenscheider Kornmühle Der Nahmerbach oder kurz die Nahmer ist ein 11,54 km langer, orografisch linker Nebenfluss der Lenne in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Die Landschaft des oberen Nahmertals wird auch als Nahmer Schweiz bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Der Bach entspringt gemäß dem Landesvermessungsamtes NRW nahe der zu Nachrodt-Wiblingwerde gehörenden Ortschaft Waldstück auf einer Höhe von 446 m ü. NN. Nach der Deutschen Grundkarte trägt jedoch ein weiterer Quellbach den Namen Nahmerbach. Dieser entspringt bei der Ortschaft Schalksmühle-Sonnenscheid auf 461 m ü. NN und mündet nach 1,5 km in den erstgenannten Quellbach.
Der vorwiegend in nordnordwestliche Richtung fließende Bach mündet in Hagen-Hohenlimburg auf einer Höhe von 117 m ü. NN linksseitig in die Lenne. Auf seinem 11,2 km langen Weg überwindet der Bach einen Höhenunterschied von 329 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 29,4 ‰ entspricht.
Der Nahmerbach fließt durch die Gemeinden Nachrodt-Wiblingwerde, Schalksmühle und Hagen.
An dem Nahmerbach befinden sich zahlreiche ehemalige Wassermühlen, Hammerwerke und im Unterlauf weitere Industrieanlagen der Hohenlimburger Kaltwalzindustrie. Zu den industriegeschichtlich bedeutsamen Bauten gehören die ehemalige Schlossbrauerei, das Lennewehr, die ehemalige Walze, das Walzwerk Firma Giebel, das ehemaliges Verwaltungsgebäude eines Kupferhammers, ein ehemaliges Fabrikantenhaus, der Selbachshammer, die Brenscheider Kornmühle und die Brenscheider Ölmühle.
Kaltwalzindustrie im Nahmertal
Im 17. Jahrhundert etablierte sich im Tal der Wupper eine bedeutende Textilindustrie; die sogenannten Barmer Artikel (Litzen, Bänder, Garne, Stoffe, Kleidung usw.) wurden in die ganze Welt exportiert. Aber nicht nur die Rohstoffe mussten an die Wupper importiert werden, auch die notwendigen Maschinen wie Webstühle und Spinnmaschinen. Ein elementarer Bestandteil der Maschinen war ab dem Anfang des 19. Jahrhundert Metalldraht.
Um den wachsenden Bedarf an Draht für die Maschinen der Wuppertaler Textilindustrie zu decken, siedelten sich am Nahmerbach Drahtziehereien und ab 1850 mit dem Aufkommen der Krinolinen- und Korsettmode vor allen Kaltwalzbetriebe an. Es wurden in großer Menge hochwertiger Stahlbänder und Spezialdrahte hergestellt, die neben der Textilindustrie auch für die Herstellung von Fahrräder und Schreibmaschinen Verwendung fanden.
Im unteren Nahmerbachtal bis Hohenlimburg bestand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine der höchsten Dichten dieses Industriezweigs in der Region, die parallel zum Bach verlaufende Hohenlimburger Kleinbahn sorgte für die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Einige wenige Betriebe produzieren hier trotz des massiven Strukturwandels noch heute. Dazu gehört die Firma C. D. Wälzholz in der Unternahmer, vor deren Werkseinfahrt eine Lokomotive der Hohenlimburger Kleinbahn ausgestellt ist. Die Firma J. P. Hüseken & Comp in der Obernahmer und dem Nimmertal besaß ein Fabrikantenhaus aus den Jahren vor 1810, das heute als Wohnhaus genutzt wird. Architektonisch beachtenswert ist der dreiteilige Fassadenteil der 1925 errichteten Firma Giebel. Diese Industriedenkmäler sind Bestandteil der Route der Industriekultur.
Königsee
Am Lahmen Hasen befindet sich ein Stauteich, der sogenannte Königsee. Der Teich wurde angelegt, um das Kühlwasser für die Firma WURAG zu bevorraten. In den Sommermonaten war der See früher ein beliebtes Ausflugsziel. 1995 wurde der Teich mit Schließung des Krupp Werkes abgelassen.
Im Oberlauf des Nahmerbachs finden sich heute einige Teiche, die zur Forellenzucht genutzt werden.
Nebengewässer
- Mesekendahler Bach
- Brenscheider Bach
- Kamer Siepen
- Westerbach
- Biekmannssiepen
- Hemecke
- Germes Siepen
- Langenscheider Bach
- Hobräcker Bach
- Kleine Heimke
- Stöckinghagener Bach
- Wiggenschlader Bach
- Wörder Bach
- Mühlenschlader Bach
- Nimmerbach
- Haardtbach
- Bergbach
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.lanuv.nrw.de/wasser/pdf/GSK3B_Gewaesserverzeichnis.pdf
- ↑ a b Deutsche Grundkarte
- ↑ Landesvermessungsamt NRW
Weblinks
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
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