- Naissos
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Ниш
NišBasisdaten Staat: Serbien Okrug: Nišava Koordinaten: 43° 19′ N, 21° 54′ O43.32444444444421.905192Koordinaten: 43° 19′ 28″ N, 21° 54′ 18″ O Höhe: 192 m ü. A. Fläche: 597 km² Einwohner: 236.722 (2004) Agglomeration: 252.131 (2004) Bevölkerungsdichte: 397 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+381) 018 Postleitzahl: 18000 Kfz-Kennzeichen: NI Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Stadt Bürgermeister: Miloš Simonović[1] (DS) Webpräsenz: Niš (kyrillisch Ниш, anhören?/i; ist die zweitgrößte Stadt im zentralen Serbien und gleichzeitig der Hauptverwaltungssitz des serbischen Bezirks Nišava. Gelegen ist die Stadt ca. 250 km südöstlich von Belgrad am Fluss Nišava auf einer Höhe von 192 m über dem Meeresspiegel. In Niš gabeln sich die Hauptverbindungswege von Mitteleuropa in die Türkei und nach Griechenland. Die Fläche der Stadt umfasst 597 km².
Niš ist Industrie- und Handelsstadt und Sitz eines orthodoxen Bischofs. In Niš befinden sich eine Universität und ein Symphonie-Orchester, Museen, Theater und verschiedene Kultureinrichtungen.
Inhaltsverzeichnis
Stadtgliederung
Die Stadt Niš besteht aus fünf Stadtbezirken:
- Pantelej
- Mediana, am Ostrand der Stadt mit bedeutenden römischen Ausgrabungen
- Crveni Krst
- Palilula
- Niška Banja, Radonbad etwa 6 km östlich der Stadt.
Dazu kommen weitere 68 Vororte.
Geschichte
Niš, an der Kreuzung wichtiger europäischer Straßen gelegen wie an der alten so genannten Kaiserstraße, die von Belgrad über Niš, Sofia, Plowdiw und Edirne bis nach Istanbul reichte und der ehemaligen Europastraße 5 (heute teils E 75, teils E 80) entspricht, ist eine der ältesten Städte des Balkans. Die frühesten Besiedlungen stammen aus der Zeit 6000-5000 v.Chr. Im 3. vorchristlichen Jahrhundert vertrieben die Kelten die Illyrer aus der Gegend um Niš und gründeten die Siedlung Navissos, die Stadt der Fee. Die Römer eroberten die Stadt 75 v. Chr.. Navissos wurde in Naissus umbenannt und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Kastelle des römischen Balkans. Durch Naissus führe die strategische Straße Via Militaris, die von Konstantinopel aus über Adrianopel-Philippopolis-Serdica-Naissus quer über die Balkanhalbinsel bis nach Singidunum (heute Belgrad) führte. In Naissus wurde 274 Konstantin der Große geboren, der als römischer Kaiser das Christentum mit dem Toleranzedikt legalisierte; auch der weströmische Kaiser Constantius III. ist ein Sohn der Stadt. Nach 395 gehörte Naissus zu Byzanz. Um 580 siedelten die ersten Slawen um Naissus, die der Stadt ihren slawischen Namen Niš gaben. 615 wurde die Stadt von den Slawen und Awaren erobert, womit die römisch-byzantinische Herrschaft im Moravatal ein vorläufiges Ende fand. Die Bulgaren eroberten Niš um 987, jedoch kam die Stadt ab 1018 wieder unter Byzantinische Herrschaft.
Als erster serbischer Fürst kam Stefan Nemanja 1185 in den Besitz der Stadt, der sie sogleich zu seiner Hauptstadt machte. In Niš empfing Stefan Nemanja Kaiser Friedrich Barbarossa, der als Kreuzfahrer 1189 entlang der Via Militaris nach Süden zog. 1190 erneuerte Byzanz seine Herrschaft in Niš, um nach 1205 wieder serbisch und 1208 bulgarisch zu werden. In der darauffolgenden Zeit wechselte die Stadt bulgarische und serbische Herrschaften, um nach 1331 längerfristig zu Serbien zu gehören. 1385 eroberten die Stadt erstmals die Osmanen. Der serbische Fürst Stefan Lazarević konnte Niš seiner Herrschaft angliedern, doch mit der endgültigen Eroberung Serbiens durch die Osmanen 1459 blieb Niš bis 1878 Bestandteil des Osmanischen Reiches. Während der osmanischen Herrschaft war Niš eine der wichtigsten Städte der so genannten Europäischen Türkei und Sitz eines Paschas. Die Osmanen erbauten ebenfalls die heutige Festung von Niš, ein Beispiel osmanischer Festungsarchitektur. Hier findet alljährlich ein Filmfestival statt.
Im ersten serbischen Aufstand von 1804 bis 1813 brachten serbische Aufständische die Stadt unter ihre Kontrolle. Als Niš von den Osmanen belagert wurde und den Aufständischen die Munition ausging, sprengten sich am 31. Mai 1809 über 1000 Aufständische selbst in die Luft. Die Osmanen erbauten daraufhin als Warnung an die Serben den Totenschädelturm (Ćele Kula), in dem die Schädel von 1836 gefallenen Aufständischen eingemauert wurden. Heute ist der Schädelturm ein nationales Mahnmal.
1878 wurde Niš schließlich dem Fürstentum Serbien angegliedert.
Sehenswürdigkeiten
Die Festung von Niš wurde von den Osmanen auf den Überresten eines römischen Militärlagers im 18. Jahrhundert gebaut. Mit ihrem darin gelegenen Park ist sie heute ein beliebter Treffpunkt. Die Festung enthält eine alte Moschee, ein altes Hamam und ein modernes Amphitheater, das für kulturelle Aktivitäten genutzt wird. Im September findet hier das jährliche Rockfestival Nisomnia statt.
Hinter der Festung befindet sich der Gemüse- und Früchtemarkt und etwas weiter am Boulevard 12. Februar die Gedenkstätte des aus dem Zweiten Weltkrieg stammende Konzentrationslagers Crveni Krst. Zwischen 1941 und 1944 wurden 10.000 Gefangene dieses Lager auf dem Hügel Bubanj erschossen. Ihnen ist das Bubanj-Denkmal gewidmet.
Städtepartnerschaften
Niš unterhält eine Städtepartnerschaft mit Beerscheba in Israel.
Niš unterzeichnete erstmals 1985 und erneut im Jahr 2001 ein Kooperationsabkommen mit Saltdal in Norwegen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Konstantin der Große (ca. 272/285–337), römischer Kaiser
- Šaban Bajramović (1936–2008), Sänger
- Milan Velimirović (* 1952), Internationaler Meister für Schachkompositionen
- Dragan Stojković (* 1965), Fußballspieler und Präsident des FK Roter Stern Belgrad
- Petar Đenić (* 1977), Fußballspieler
- Nikola Karabatić (* 1984), Handballspieler
- Dušan Radović (1922–1984), Schriftsteller
Quellen und Anmerkungen
Weblinks
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