Vorsichtsignal

Vorsichtsignal
Vorsichtsignal
Ein Ks-Signal mit aktiven Vorsichtsignal.

Das Vorsichtsignal (Zs 7) ist ein Eisenbahnsignal, das an Hauptsignalen Verwendung findet. Es ist in der Regel nicht zusammen mit dem Ersatzsignal (Zs 1) angebracht.

Es gestattet die Vorbeifahrt am Hp0-zeigenden (Halt!) oder gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl, die sogenannte Fahrt auf Sicht. Die durch das Vorsichtsignal angeordneten Einschränkungen („Fahren auf Sicht“) gelten grundsätzlich bis zum nächsten Hauptsignal, und die folgenden 400 Meter (bei der Berliner S-Bahn 40 Meter). „Fahren auf Sicht“ bedeutet, dass das Fahrzeug jederzeit vor einem Hindernis im befahrenen Gleis zum Stehen gebracht können muss, höchstens jedoch mit 40 km/h bei Tag und sichtigem Wetter bzw. 15 km/h bei Dunkelheit und sichtigem Wetter, sowie in Tunneln, bei unsichtigem Wetter (Nebel, Regen, Schneefall) mit Schrittgeschwindigkeit fahren darf.

Das Vorsichtssignal wird in erster Linie bei Einfahrsignalen und Zwischensignalen verwendet, um dem Fahrdienstleiter das Prüfen des Freiseins der Gleise im Rahmen der Fahrwegprüfung zu erleichtern, die bei Relaisstellwerken und elektronischen Stellwerken häufig nicht auf direktem Weg durch Hinsehen durchgeführt werden kann. Bei Ausfahr- und Blocksignalen dagegen wird abhängig von der Länge des Blockabschnitts meist das Ersatzsignal Zs1 verwendet, da die durch das Vorsichtsignal angeordnete Fahrt auf Sicht hier zu viel Zeit kosten würde.

Auf der Stammstrecke der S-Bahn Stuttgart war von 1978 bis 2010 ein automatisch gesteuertes Vorsichtssignal in Betrieb, welches die Einfahrt in einen gesperrten Bereich auf Sicht und somit eine dichte Zugfolge mit planmäßig 24 Zügen je Stunde und Richtung ermöglichte. Der Betrieb dieses Signals beruhte auf einer Ausnahmegenehmigung.[1] Das Signal wurde aufgrund von Bauarbeiten für das Projekt Stuttgart 21 versetzt, wodurch die zu Grunde liegende Ausnahmegenehmigung erlosch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stuttgart 21: S-Bahnchaos durch Bauarbeiten, Eurailpress, abgerufen 15. Juli 2010

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