Württembergischer Landessportbund

Württembergischer Landessportbund

Der Württembergische Landessportbund (WLSB) e.V. mit Sitz in Stuttgart ist der Dachverband für Sportvereine und Sportverbände in Württemberg.[1] Er entstand am 25. November 1951 durch Zusammenschluss des 1946 gegründeten Landessportbundes Württemberg-Hohenzollern e.V. und des Landessportverbandes Württemberg e.V.. Als einziger der drei regionalen Sportbünde Baden-Württembergs strebt er laut Satzung eine einheitliche Sportorganisation in Baden-Württemberg an.

Inhaltsverzeichnis

Struktur des WLSB

Der Württembergische Landessportbund ist Dachverband für Sportvereine und Sportfachverbände in Württemberg. Er ist satzungsgemäß untergliedert in 24 Sportkreise.

Zu den Hauptaufgaben des WLSB zählen unter anderem:

  • Der WLSB ist die Selbstverwaltung des Sports und ein Lobbyistenverband für den Sport
  • Förderung des Sport für alle, insbesondere der Jugend durch sportliche und überfachliche Jugendarbeit.
  • Durchführung der Sportförderung für Vereine und Verbände (Umfang derzeit ca. 20 Millionen Euro)
  • Der WLSB ist ein Dienstleistungsverband und leistet professionelle Vorarbeit zur Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit. Er bietet Service für Vereine, Fachverbände und Sportkreise
  • Interessensvertretung des Sports sowie Bündelung der Einzelinteressen
  • Der WLSB ist ein Sportentwicklungsverband und beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Fragen in Bezug auf den Sport. Er entwickelt zukunftsorientierte Sportkonzepte und initiiert Modellprojekte
  • Des Weiteren bietet er seinen Mitgliedsvereinen vielfältige Bildungsangebote. Der WLSB ist zusammen mit seinen Sportfachverbänden einer der größten Bildungsträger im Land mit jährlich über 50.000 Lehrgangstagen für Übungs- und Jugendleiter, Trainer, Ehrenamtliche und Vereinsfunktionäre

Grundlage der Arbeit des Württembergischen Landessportbundes ist die Satzung in der Fassung vom 8. Mai 2010. Darüber hinaus ist der WLSB Mitglied im Verein Sporthilfe Württemberg e.V., die Mehrheitsgesellschafter der Sportklinik Stuttgart ist.

Präsidium

Das Präsidium des Württembergischen Landessportbundes wird vom Landessportbundtag gewählt. Es setzt sich zusammen aus dem Präsidenten, sechs Vizepräsidenten und dem Hauptgeschäftsführer. In der Regel tagt das Präsidium des WLSB monatlich.

Mitglieder:

  • Klaus Tappeser - Präsident
  • Roland Albrecht - Vizepräsident Finanzen
  • Rainer Brechtken - Vizepräsident Mitgliedsverbände
  • Uwe Gerstenmaier - Vizepräsident Jugend
  • Paul Hempfer - Vizepräsident Bildung
  • Rainer Kapellen - Vizepräsident Sportkreise und Mitgliedsvereine
  • Elvira Menzer-Haasis - Vizepräsidentin Sportentwicklung
  • Heinz Mörbe - Hauptgeschäftsführer

Vorstand

Der Vorstand des Württembergischen Landessportbundes wird ebenfalls vom Landessportbundtag gewählt. Der WLSB-Vorstand setzt sich zusammen aus den acht Mitgliedern es Präsidiums, je sieben Vertretern der Mitgliedsverbände sowie Sportkreise und Mitgliedsvereine und je einem Vertreter des Frauenbeirats und der Württembergischen Sportjugend.

Landessportbundtag

Der Landessportbundtag ist die Mitgliederversammlung nach BGB und höchstes Gremium des WLSB. Der Landessportbundtag tagt alle zwei Jahre. Er setzt sich zusammen aus den Delegierten der Sportfachverbände, der Sportverbände mit besonderer Aufgabenstellung, der Verbände für Wissenschaft und Bildung, der Sportkreise und Mitgliedsvereine, der Württembergischen Sportjugend und des Frauenbeirats. Des Weiteren setzt sich der Landessportbundtag aus den Mitgliedern des Präsidiums und des Vorstands, den Ehrenpräsidenten/Ehrenpräsidentinnen und den fünf Kassenprüfern zusammen.

Der Landesportbundtag wählt alle vier Jahre das Präsidium und den Vorstand des WLSB.

Der nächste Landessportbundtag findet 2012 statt.

Geschäftsstelle

Das "Haus des Sports" in Stuttgart, Geschäftsstelle des WLSB

Bis 2005 hatte die Geschäftsstelle des Württembergischen Landessportbundes ihren Sitz in der Goethestraße in Stuttgart-Mitte direkt neben dem Württembergischen Fußball-Verband (WFV). Seither bezieht die Geschäftsstelle des WLSB die Räumlichkeiten des SpOrt Stuttgarts (Haus des Sports) im NeckarPark in Stuttgart-Bad Cannstatt.

Geschäftsführung

  • Heinz Mörbe - Hauptgeschäftsführer
  • Martin Glaser - Geschäftsführer

Geschäftsbereiche

Die Geschäftsstelle des Württembergischen Landessportbundes gliedert sich in sechs Geschäftsbereiche und drei Stabsstellen:

  • Geschäftsbereich Bildung, Wissenschaft und Schulen
Leitung: Jürgen Heimbach
Aufgaben:
  • Aus- und Fortbildung
  • Breitensport
  • Frauen im Sport
  • Sportentwicklung
  • Geschäftsbereich Sportstätten, Bewegungsräume und Kommunalberatung
Leitung: Jürgen Hanke
Aufgaben:
  • Zuschüsse für Übungsleiter, Sportstättenbau
  • Kooperation Schule-Verein
  • Sportstättenplanung
  • Bauberatung
  • Geschäftsbereich Marketing und Produktion
Leitung: Uwe Scholz
Aufgaben:
  • Marketing und Sponsoring
  • Werbung und Kommunikation
  • Vertrieb
  • Produktion Printmedien
  • Geschäftsbereich Vereins- und Verbandsservice
Leitung: Andreas Hettich
Aufgaben:
  • VereinsServiceBüro
  • Data-Management
  • Mitgliederverwaltung
  • Betreuung Mitgliedsverbände und Sportkreise
  • Rahmenverträge und Rechtsberatung
  • Ehrungen
  • Geschäftsbereich Finanzen und Controlling
Leitung: Martin Glaser
Aufgaben:
  • Finanzen
  • Controlling
  • Buchhaltung
  • Geschäftsbereich Württembergische Sportjugend (WSJ)
Leitung: Mathias Bauer
Aufgaben:
  • Jugendpolitik
  • Projektarbeit
  • Aus- und Fortbildung
  • Mitgliederbetreuung
  • Stabstelle Personal und Verwaltung
Leitung: Daniela Rasch
  • Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Andreas Götze, Thomas Müller
  • Stabstelle Informationstechnologie
Leitung: Sven Mattmüller

Geschichte und Persönlichkeiten

Durch den Zusammenschluss des Landessportbundes Württemberg-Nord und des Landessportbundes Württemberg-Hohenzollern wurde der Württembergische Landessportbund e.V. am 25. November 1951 in Stuttgart gegründet. Der damalige Präsident des Deutschen Sportbundes, Willi Daume, reiste eigens nach Stuttgart-Bad Cannstatt an, um der Fusion der beiden Sportbünde zum Württembergischen Landessportbund e.V. gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten von Nord-Württemberg, Reinhold Maier, und dem Staatspräsidenten von Süd-Württemberg, Gebhard Müller, beizuwohnen. Der Reutlinger Herbert Ammer wurde bei der Gründung des Württembergischen Landessportbundes im Kursaal in Bad Cannstatt mit großer Mehrheit zum ersten Präsidenten des WLSB gewählt.

Am 3. November 1973 erklärten die drei Sportbünde von Württemberg, Baden-Nord und Baden-Süd sowie 75 Sportfachverbände ihren Beitritt zum neu gegründeten Landessportverband Baden-Württemberg (LSV). Die Mitgliedschaft im LSV ist sozusagen ein sportpolitischer Schachzug: Hier die drei Sportbünde in Württemberg, Nord- und Südbaden als eigenständige Verbände anerkennen, dort die baden-württembergische Einheit des Sports gegenüber dem Land und dem Deutschen Sportbund signalisieren. Als erster Präsident des LSV wurde Hans Gmelin, Bundesvorsitzender des WLSB und Tübinger Oberbürgermeister, gewählt.

Seit 1951 standen folgende Präsidenten an der Spitze des Württembergischen Landessportbundes:

  • 1951 - 1957: Herbert Ammer
  • 1957 - 1960:Robert Frank, Oberbürgermeister von Ludwigsburg
  • 1960 - 1975: Hans Gmelin, Oberbürgermeister von Tübingen
  • 1975 - 1983: Hans Schaible
  • 1983 - 1987: Alfred Finkbeiner
  • 1987 - 1992: Otto Schneider
  • 1992: Erwin Nagel (kommissarisch, nach dem Tod von Otto Schneider)
  • 1992 - 1996: Rolf Thieringer
  • 1996 - 1997: Helmut Eckert (kommissarisch, nach Rücktritt von Thieringer)
  • 1997 - 2001: Stefan Schlaegel
  • 2001: Paul Hempfer (kommissarisch, nach Rücktritt von Stefan Schlaegel)
  • seit 2001: Klaus Tappeser

Die Bundesgeschäftsführer seit 1951:

  • 1951 - 1952: Fred Stöß
  • 1952 - 1966: Hans Marquard
  • 1966 - 1992: Günter Grob
  • 1992 - 1998: Wilfried Gehr
  • seit 1998: Heinz Mörbe

Sportschulen und Bildungsstätten

Der Württembergische Landessportbund ist Träger der Landessportschule Albstadt und der Sportschule Ruit.

Die im Jahr 1950 gegründete Landessportschule Albstadt ist ein Bildungs-, Trainings- und Sportzentrum und gehört zu 100 Prozent dem Württembergischen Landessportbund. Ziel dieser Schule ist es, den Sportlerinnen und Sportlern einen Raum und Platz für Sport, Bildung und sportliche Begegnung zu bieten.

Zusammen mit dem Württembergischen Fußball-Verband (WFV) und dem Verein Jugend- und Sportleiterschule Ruit ist der Württembergische Landessportbund zu 45 Prozent Gesellschafter der Sport- und Jugendleiterschule Ruit. Gegründet 1948 auf Initiative der US-Militärregierung mit dem Ziel „einer ganzheitlichen Erziehung junger Leute durch das Zusammenwirken von politischer Bildung, Sport und musischer Erziehung zu Demokratie und Toleranz“, entwickelte sich die Sportschule Ruit im Laufe der Jahre zu einer bedeutenden Stätte für den Sport. Zahlreiche Fort- und Ausbildungsreihen sowie Trainingslager verschiedener Sportarten werden hier durchgeführt.

Außerdem ist der WLSB Partner bei folgenden Bildungsstätten in Württemberg und im Allgäu:

  • Sport- und Bildungszentrum Bartholomä
  • Akademie des Württembergischen Sports „Hotel Waltersbühl“, Wangen im Allgäu
  • Ausbildungs- und Leistungszentrum „Berghaus Schönblick“, Oberstdorf

Alle Sportschulen und Bildungsstätten des WLSB fungieren unter anderem als Ausbildungsstätten für die Seminare des WLSB und der WSJ. Jedes Jahr können sich dort Vereinsfunktionäre, Ehrenamtliche und Sportler in den Bereichen Jugendarbeit, Vereinsmanagement, Sportpraxis, Angebote für Ältere im Sport sowie Schule und Sport aus- und fortbilden lassen.

Verbandsmagazine „Der SPORT“ und „SPORT in BW“

Mit Gründung des Landessportbundes Württemberg-Hohenzollern e.V. im Jahre 1946, erschien auch erstmalig das Verbandsmagazin „Der SPORT“. „Der SPORT“ verzeichnete zuletzt eine Auflage von etwa 17.000 Exemplaren.

Seit Januar 2009 ist das Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbundes in das Magazin „SPORT in BW“ integriert, das mit einer Auflage von 33.000 Exemplaren von den drei Sportbünden - dem Württembergischen Landessportbund, dem Badischen Sportbund Nord und dem Badischen Sportbund Freiburg - sowie dem Landessportverband Baden-Württemberg gemeinsam herausgegeben wird. Hierbei haben sich die vier Sportorganisationen auf ein gemeinsames Konzept geeinigt, welches sowohl Themen des Sports des jeweiligen Sportbunds berücksichtigt als auch baden-württembergische Themen behandelt.

In 16 Ausgaben pro Jahr werden im Magazin „SPORT in BW“ Ankündigungen und Berichte der Fachverbände, Sportkreise und Vereine, der Württembergischen Sportjugend und des WLSB veröffentlicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Service für Vereinsfunktionäre und Sportler. Steuerrechtliche Tipps von Experten und dem VereinsServiceBüro, beispielhafte Aktionen aus den Sportvereinen und Verbänden sowie Gesundheitstipps finden sich ebenso in „SPORT in BW“ wie Ausschreibungsformulare, Erinnerungen an wichtige Termine oder Statistiken aus dem Sport in Württemberg.

Projekte

Der Württembergische Landessportbund (WLSB) und die Württembergische Sportjugend (WSJ) vertreten und unterstützen mehrere Projekte. Hierzu zählen unter anderem:

  • Mach2 - eine Gesundheitsinitiative der Gmünder Ersatzkasse
  • VORBILD SEIN!
  • Kooperation Schule-Verein
  • Cool and Clean

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.wlsb.de/cms/iwebs/default.aspx?mmid=562&smid=1557

Wikimedia Foundation.

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