Bahnstrecke Metz–Anzeling

Bahnstrecke Metz–Anzeling
Metz–Anzeling
Vigy Bahnhof 1907
Vigy Bahnhof 1907
Kursbuchstrecke (SNCF): 267c
Streckennummer (RFF): 174 000
Streckenlänge: 30,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Region (F): Lothringen
Legende
Strecke – geradeaus
von Béning und von Nancy
Bahnhof, Station
154,3
0
Metz-Ville (178 m)
   
Bahnstrecke Metz–Luxemburg
   
Umgehungsstrecke Metz-Stadt
   
Umgehungsstrecke Metz-Stadt
   
Bahnstrecke Metz–Luxemburg
   
2,8 Tunnel de Borny 70 m
   
4,4 Vantoux (Wanten-Wallern) (207 m)
   
Viadukt de Vantoux
   
6,7 Nouilly (Nieverlach) (215 m)
   
8 Tunnel de Failly 770 m
   
9 Viaduc de Failly 574 m
   
9,9 Failly (Fallen) (230 m)
   
12,2 Sanry-lès-Vigy (Senn b. Wigingen) (240 m)
   
15,5 Vigy (Wigingen) (251 m)
BSicon MBAHN.svg
Haltepunkt, Haltestelle
17,8 Hessange
Bahnhof, Station
19,9 Bettelainville (Bettsdorf) (233 m)
   
Bahnstrecke Merzig–Bettelainville
   
21 Viaduc de la Canner 262 m
   
21,2 Viaduc de Villers 170 m
   
23,4 Villers-Bettnach (St. Hubert) (229 m)
   
24,3 Tunnel Saint-Bernard 925 m
   
27,1 Piblange (Pieblingen) (221 m)
   
von Thionville (Diedenhofen)
Bahnhof, Station
30,9 Anzeling (Anslingen) (208 m)
Strecke – geradeaus
nach Völklingen

Die Bahnstrecke Metz–Anzeling bestand zwischen den Jahren 1908 und 1944 und gehörte zum Netz der Strategischen Bahnen im Aufmarschgebiet Lothringens. Mit der Zerstörung der vier Viadukte durch die Wehrmacht hatte die Strecke ihre Bedeutung verloren und keine Zukunft mehr. Auf dem dreieinhalb Kilometer langen Abschnitt Vigy–Bettelainville, der Teil der insgesamt zwölf Kilometer langen Strecke Vigy–Hombourg-Budange ist, verkehrt heute noch die private Museumsbahn Chemin de fer touristique de la vallée de la Canner.

Der ehemalige Eisenbahntunnel von Borny (49° 7′ 12″ N, 6° 12′ 58″ O49.126.2161111111111)

Der 30 Kilometer lange Abschnitt hat 24 Mio. Goldmark gekostet, also 800.000 Goldmark pro Kilometer. Die Beteiligung des Landkreises betrug wie üblich 40.000 Goldmark pro Kilometer.[1]

Der Bau der Strecke bereitete den Ingenieuren große Schwierigkeiten, da die Topografie eine Aneinanderreihung von größeren und kleineren Bergrücken darstellt, die von der Linie gekreuzt werden mussten. Beim Durchstich des Failly-Tunnels traten mehrere aufeinander folgende Erdrutsche auf, die den Bau verzögerten. Keine von den Deutschen gebaute Strecke in Lothringen erforderte mehr Kunstbauwerke als die Strecke Metz–Anzeling. Die Kosten waren daher immens: Das knapp 600 Meter lange Failly-Viadukt, das bis zu seiner Zerstörung die längste Eisenbahnbrücke Lothringens war, schlug mit 2,5 Mio. Mark zu Buche, der sich gleich anschließende Tunnel kostete noch einmal 1,8 Mio. Mark.[1] Die Strecke wurde von Anfang an zweigleisig angelegt und betrieben.[2] Sie war sowohl für den Personen-, als auch für den Güter- und Postverkehr vorgesehen. Zum Teil liefen Züge der Verbindung Paris–Frankfurt über diese Strecke. Die Linie führte weiter über Dillingen und Türkismühle (Nahetalbahn) und war Teil der kürzesten Streckenführung zwischen Metz und Mainz; ihr wurde daher eine äußerst wichtige strategische Bedeutung beigemessen.[1]

1946 wurde der kurze Abschnitt Metz–Vantoux wiedereröffnet, da hier keine größeren Schäden an den Bahnanlagen entstanden waren. Den Bahnhofes Vantoux benutzten die Arbeiter der Schuhfabrik Legris, der sich in der Nähe befand.[3]

Das einzige Kunstbauwerk, das heute noch benutzt wird, ist der 70 Meter lange Tunnel de Borny, der als zweispurige Schnellstraße dem Autobahnzubringer zur Autoroute A4 stadteinwärts dient.

Weblinks

Literatur

André Schontz, Arsène Felten, Marcel Gourlot: Le chemin de fer en Lorraine, Edition Serpenoise 1999, ISBN 9782876924147

Einzelnachweise

  1. a b c Metzer Zeitung, 25. März 1908
  2. Röll:Enzyklopädie des Eisenbahnwesens: Elsaß-Lothringische Eisenbahnen, Bd. 4, Berlin-Wien, 1912-13
  3. Républicain Lorrain: La gare de Vantoux en 2010, 24 Februar 2010

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