Rischart

Rischart
Max Rischart’s Backhaus KG
Rischart-Logo
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1883
Sitz München
Leitung Magnus Müller-Rischart
Mitarbeiter 500
Umsatz 25 Mio. Euro (2009)
Branche Nahrungsmittel, Bäckerei, Gastronomie
Website Rischart.de

Die Firma Rischart (Max Rischart’s Backhaus KG) ist ein Münchner Traditionsunternehmen. Der Familienbetrieb wurde 1883 von Max Rischart gegründet und beschäftigt heute ca. 500 Mitarbeiter. Jährlich kaufen ca. 8 Mio. Kunden in den 14 Filialen ein. Dazu zählt auch die meistfrequentierte Bäckereifiliale Deutschlands, die Rischart-Filiale am Marienplatz 18. Dort befindet sich zugleich der Firmensitz. Das Unternehmen wird seit 2009 von Magnus Müller-Rischart in der fünften Generation geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rischart-Schaufenster um die Jahrhundertwende
Backstube aus dem 19. Jahrhundert

Im Jahr 1883 eröffnete Max Rischart eine Bäckerei in der Ickstattstraße in München. 13 Jahre später (im Jahr 1896) erwarb er das heutige Stammhaus in der Fraunhoferstraße 44. Sein Sohn, Max Rischart jun., stieg 1906 in die Firma ein. Im Jahr 1932 wurde die Filiale am Marienplatz 18, dem heutigen Firmensitz, eröffnet. 1940 heiratete die einzige Tochter den Bäcker Franz Müller und das Paar übernahm die Unternehmensführung. Durch Fliegerangriffe wurden 1944 das Stammhaus in der Fraunhoferstraße und 1945 die Filiale am Marienplatz völlig zerstört. Der Verkauf ging jedoch in Notläden weiter. Beide Häuser wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Im Jahr 1973 übernahm Gerhard Müller-Rischart in der 4. Generation den Betrieb. Die Backstube zog 1992 in die Buttermelcherstraße 16. Für seine Verdienste um die Ausbildung junger Menschen erhielt das Unternehmen 2004 den Erasmus-Grasser-Preis. [1] Im Jahr 2007 eröffnete Rischart ein Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest namens Café Kaiserschmarrn [2]. Zwei Jahre später erhielt die Firma den Staatsehrenpreis des deutschen Bäckerhandwerks und Magnus Müller-Rischart übernahm in der 5. Generation die Geschäftsführung.

Architektur

Im Jahr 1954 wurde das Gebäude am Marienplatz 18 unter Planung des Architekten Hansjakob Lill erbaut. Die Fassade wurde in Zusammenarbeit mit Marianne Müller-Rischart und Johannes Segieth gestaltet. Für die vollständige Sanierung mit Umbau dieses Gebäudes erhielt die Firma Rischart den Fassadenpreis der Landeshauptstadt München. [3] Das Nachbarhaus am Marienplatz mit der Nummer 19 erbaute 1969 der Architekt und Karikaturist Ernst Hürlimann. Von 1979 bis 1982 wurde in der Buttermelcherstraße 16 inmitten der Stadt und in unmittelbarer Nähe zum Stammhaus eine neue Produktionsstätte erbaut. Der Architekt Uwe Kiessler erschuf eine hochmoderne Backstube mit Glasdach, für welche er den BDA-Preis Bayern, den Preis des Stahlbaus und den Mies-van-der-Rohe-Preis erhielt und im Bundeswettbewerb Industrie- und Handwerk im Städtebau geehrt wurde. Im Jahr 1990 war eine Aufstockung der Produktionsstätte in der Buttermelcherstraße 16 notwendig. Dafür erhielt er abermals den BDA-Preis Bayern. An der Planung und Bauleitung waren auch noch die Architekten Martin Rappmannsberger und Gerd Hoyer beteiligt.

RischArt

Seit dem 100-jährigen Bestehen der Firma im Jahre 1983 fördert Gerhard Müller-Rischart die aktuelle Kunst durch sein Kunstspornsoring unter dem Namen RischArt. Mit dem Ziel, die Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen, wurden bisher zehn RischArt Projekte in München durchgeführt. Im Jahr 2008 erhielt Gerhard Müller-Rischart dafür die Medaille München leuchtet - den Freunden Münchens in Gold.[4]

Kunstprojekte

  • 1985: Bilder im Vorbeifahren. 33 Künstler gestalteten Plakatwände im U- und S-Bahn-Bereich Marienplatz
  • 1988: Kunst im öffentlichen Raum
  • 1991: Die Spur des Lichts. Lichtinstallationen am Königsplatz
  • 1995: zwischen Menschen. Projekte, die Kunst zu den Menschen (heraus aus den Galerien) bringen sollte
  • 1998: transferit. Öffentlicher Raum als Durchgangsobjekt
  • 2001: Tafelrunden. 7 Projekte zum Thema Essen und Kommunikation
  • 2004: Gute Fahrt. 6 Künstler gestalten Autos, mit denen Kunststudenten Besucher herumfuhren und über Kunst „aufklärten“
  • 2006: Meistermaler. 15 Straßenbilder nach Vorlagen von zeitgenössischen Künstlern in der Münchner Fußgängerzone
  • 2008: Achthundertfünzig. Zehn Künstler gestalteten temporäre künstlerische Arbeiten zu Münchner Geschichten rund ums Essen in der Innenstadt
  • 2011: KUNSTRAUSCH. KUNSTRAUSCH anstatt Kaufrausch in einem zum Nachdenken anregenden Warenhaus

Café Kaiserschmarrn auf dem Münchner Oktoberfest

Seit 2007 betreibt Rischart ein eigenes Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest. Das Cafézelt mit dem Namen Café Kaiserschmarrn bietet Platz für 450 Personen. Die Inneneinrichtung soll an ein Märchenschloss erinnern. Zur Erinnerung an den Anlass des Oktoberfestes, der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig von Bayern mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, wird täglich feierlich eine Hochzeitstorte angeschnitten und verteilt.

Filialen

Einzelnachweise

  1. Max Rischart’s Backhaus - Ausbildung. Website von Max Rischart’s Backhaus. Abgerufen am 10. Februar 2011.
  2. Café Kaiserschmarrn. Website von Max Rischart’s Backhaus. Abgerufen am 10. Februar 2011.
  3. Fassadenwettbewerb Preisträger des Jahres 2006 - Marienplatz 18. Münchens offizielles Stadtportal. Abgerufen am 11. Februar 2011.
  4. Medaille „München leuchtet” in Gold für Gerhard Müller-Rischart. Münchens offizielles Stadtportal, 23. Dezember 2008. Abgerufen am 11. Februar 2011.

Literatur

  • Gerhard Müller-Rischart: Wo's duftet und schmeckt: Rischart's Backhaus : 125 Jahre Rischart's Backhaus. Karl M. Lipp Verlag, München 2008, ISBN 978-3-87490-812-2.
  • Martin Arz, Ann E. Hacker: Die Isarvorstadt: Gärtnerplatz-, Glockenbach- und Schlachthofviertel. Hirschkäfer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-940839-00-8.
  • Christine Schroeder, Björn Kray Iversen: Brot: so backen unsere besten Bäcker. 2. Auflage. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße 2010, ISBN 978-3-86528-464-8, S. 128.
  • Barbara Kagerer, Yves Hebinger, Christian Schneider: Süßes München: Cafés, Konditoreien, Restaurants und mehr. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße 2007, ISBN 978-3-86528-385-6, S. 24.
  • Barbara Kagerer, Daniel Schvarcz: Handwerk, Design, Kunst, Tradition - München. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße 2009, ISBN 978-3-86528-449-5, S. 188.

Weblinks

48.13682411.57624

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