Carl August von Schimmelthor

Carl August von Schimmelthor

Carl August von Schimmelthor (* 17. Juli 1766 in Radebeul; † 11. Januar 1848 in Lecco, Italien) ist ein vermutlicher fiktiver deutscher Publizist und Schriftsteller. Seine Biografie befindet sich in der Deutschen Biographischen Enzyklopädie (DBE)[1], von wo die biografischen Daten in die Sächsische Biografie übernommen wurden. In der DBE steht die Biografie ohne Quellennachweis. Im Oktober 2011 teilte die DBE mit, dass die Redaktion nicht wisse, auf welcher Quellengrundlage der Schimmelthor-Artikel beruhe.[2]

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Dottor Azzecca-Garbugli, Illustration von Francesco Gonin in Manzonis Die Brautleute von 1840

Gönner ermöglichten es dem Sohn eines Gerichtsdieners, von 1776 bis 1784 die Fürstenschule in Schulpforta zu besuchen. Daran schlossen sich Studien der Rechtswissenschaft an den Universitäten Jena und Leipzig an, die er 1788 mit der Promotion (Dr. iur.) abschloss.

Schimmelthor arbeitete für die Dreßdnische Frag- und Anzeigen (ab 1808/1811 Dresdner Anzeiger bzw. Dresdner Anzeigen) und die in Leipzig erscheinenden Deutschen Blätter, wo er unter anderem gegen Napoleon gerichtete, patriotische Gedichte veröffentlichte.

Nach seiner freiwilligen Teilnahme an der Völkerschlacht wurde er durch den sächsischen König Friedrich August I. im Folgejahr 1814 geadelt. Durch die Heirat mit der Tochter eines mährischen Freiherrn kam er zu einigem Wohlstand.

Wegen seiner schwachen Gesundheit hielt er sich ab 1820 häufig in Oberitalien auf, wo er ab 1823 in Kontakt mit dem Dichter und Schriftsteller Alessandro Manzoni stand. Ein autobiografisch geprägtes, damals unveröffentlichtes Manuskript Schimmelthors, das erst in jüngster Zeit im Nachlass Manzonis entdeckt wurde (Ein Advokat in Como, Bologna 1998), gab das Vorbild für die Figur des Dottor Azzecca-Garbugli in Manzonis Die Brautleute.

Später unterstützte Schimmelthor den Meraner Politiker und Schriftsteller Gottlieb Putz, seine Heimatstadt zur Kurstadt zu entwickeln.

Bewertung

Eine wissenschaftliche Bewertung dieser nach dem Prinzip der Serendipität in der Deutschen Biographischen Enzyklopädie gefundenen Biografie liegt derzeit nicht vor, jedoch erlauben die Grundsätze der Wikipedia nicht, aufgrund der fehlenden Quellen von einer realen Person auszugehen. Da jedoch diese Biografie in einem enzyklopädischen Werk veröffentlicht ist (Erstveröffentlichung: DBE, 1. Auflage, Bd. 8, 1998)[2], sollte sie bis zum Beweis des Gegenteils eher als Fiktive Person dargestellt werden. Dafür ist es erst einmal unerheblich, ob es sich um einen bewusst Fingierten Lexikonartikel oder um einen Fake handelt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Bd. 8. 2., überarb. und erw. Ausg. Walter de Gruyter Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-25038-5, S. 867.
  2. a b Diskussion:Carl August von Schimmelthor#Antwort von der DBE

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