Canhuser Kirche

Canhuser Kirche
Canhuser Kirche

Die evangelisch-reformierte Canhuser Kirche steht im ostfriesischen Canhusen, Gemeinde Hinte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Mittelalter gehörte Canhusen zur Propstei Uttum im Bistum Münster und wurde möglicherweise um 1500 Cirkwehrum unterstellt.[1] Die Vorgängerkirche stammte aus dem Jahr 1560, zuvor nutzten die Einwohner Canhusens das Kloster Aland als gottesdienstlichen Versammlungsort.[2] Im Jahre 1684 wurde die Kirche durch die Gruft der Familie Polmann erweitert.

Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche im Jahr 1789, als die Gruft vermauert und der Westteil der Kirche verkleinert wurde. Die Kanzel, die ursprünglich an der Nordseite angebracht war, fand ihren heutigen Platz an der Ostseite.

Bei einer Renovierung im Jahr 1989 wurden die Fenster erneuert und die Kanzel von ihren Farbschichten befreit. Im Zuge dieser Renovierungsarbeiten wurde die Gruft entdeckt.

Heute teilen sich die Kirchengemeinden Canhusen und Loppersum eine gemeinsame Pfarrstelle.[3]

Baubeschreibung

Der schlichte Rechteck-Saalbau aus Backstein wird von einem Walmdach mit einem mittigen Dachreiter abgeschlossen. Die Glocke stammt aus dem Kloster Sielmönken und datiert von 1508.[2]

An der Südseite gelangt das Licht durch drei große Fenster und an der Ostseite durch zwei Fenster mit Korbbögen in den Innenraum; die Nord- und Westseite sind fensterlos. Auch das Südportal weist einen Korbbogen auf. Über dem Eingang ist ein Türstein aus Sandstein angebracht, der den Namen Ude Willms Ellerbroek als Kirchvogt trägt.

Innenausstattung

Innenraum Richtung Osten

Der schlichte Innenraum wird von einem hölzernen Tonnengewölbe abgeschlossen. Im östlichen Bereich ist der Fußboden leicht erhöht. Der Bau der Spätrenaissancekanzel begann am 17. November 1684.[2] Sie ist sechseckig gestaltet und mit Ecksäulen und geschnitzten Wappen auf den Feldern sowie einem Schalldeckel versehen. Das Gestühl mit Traljengitter ist wie die Holzdecke in Blautönen gefasst. In den Mittelgang sind Grabplatten eingelassen.

Im Jahr 1994 erhielt die Kirche ein gebrauchtes Orgelpositiv, das über fünf Register auf einem Manual und ein angehängtes Pedal verfügt. Gustav Steinmann baute das Instrument im Jahr 1956. Bis 1975 stand es in Werste und anschließend bis 1993 in Haupensiek-Gohfeld. 1994 erfolgte eine Renovierung durch Stephan Heberlein, die Überführung nach Canhusen und die Aufstellung an der Nordseite.

Literatur

  • Erhard Schulte: Die Familien der Kirchengemeinde Canhusen (1740–1900). Ostfriesische Landschaft, Aurich 1996, ISBN 3-925365-97-4 (Ostfrieslands Ortssippenbücher 41; Deutsche Ortssippenbücher A/222).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte. Selbstverlag, Pewsum 1974, S. 44 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 6).
  2. a b c Homepage der Canhuser Kirche, gesehen 20. Juni 2011.
  3. Genealogie-Forum: Canhusen, gesehen 20. Juni 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kirche Groß Midlum — Die evangelisch reformierte Kirche Groß Midlum steht im ostfriesischen Ort Groß Midlum in der Gemeinde Hinte. Geschichte Die Kirche in Groß Midlum wurde um das Jahr 1250 erbaut. Sie ist eine Backsteinkirche im Übergang zwischen Romanik und Gotik… …   Deutsch Wikipedia

  • Groß Midlumer Kirche — Kirche Groß Midlum Die evangelisch reformierte Kirche Groß Midlum steht im ostfriesischen Ort Groß Midlum in der Gemeinde Hinte. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Westerhusener Kirche — Die evangelisch reformierte Westerhusener Kirche steht im ostfriesischen Westerhusen, Gemeinde Hinte. Geschichte Die gotische Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1965 wurden an der Nordwand Reste von spätgotischen Fresken aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen der Evangelisch-reformierten Kirche — Diese Liste der Kirchen der Evangelisch reformierten Kirche umfasst alle Kirchengebäude der Evangelisch reformierten Kirche, einer der reformierten Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), deren Gemeinden in ganz Deutschland… …   Deutsch Wikipedia

  • Hinter Kirche — Die evangelisch reformierte Hinter Kirche liegt im ostfriesischen Hinte. Das ursprünglich dem heiligen St. Martin geweihte Bauwerk gilt als eines der bedeutendsten Kirchenbauwerke der Spätgotik in Ostfriesland.[1] Sie war bis zur Reformation ein …   Deutsch Wikipedia

  • Cirkwehrumer Kirche — Fensterlose Nordwand der Reformierten Kirche in Cirkwehrum Die evangelisch reformierte Cirkwehrumer Kirche im ostfriesischen Cirkwehrum, Gemeinde Hinte, wurde 1751 auf einer Warft errichtet. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Suurhuser Kirche — mit schiefem Kirchturm Die evangelisch reformierte Suurhuser Kirche in Suurhusen, Gemeinde Hinte (Ostfriesland), wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts auf einer Warft erbaut und ist durch den Schiefen Turm von Suurhusen weithin …   Deutsch Wikipedia

  • Loppersumer Kirche — Reformierte Kirche Die evangelisch reformierte Loppersumer Kirche im ostfriesischen Loppersum, Gemeinde Hinte wurde 1866 im Stil der Neugotik errichtet. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Westerhuser Kirche — Die evangelisch reformierte Westerhuser Kirche steht im ostfriesischen Westerhusen, Gemeinde Hinte. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Sakralbauten in Ostfriesland — Hinweise zur Nutzung der Tabelle Diese Liste ist sortierbar. Die Voreinstellung erfolgt nach dem Namen des Ortes, in dem die Kirche steht. Darüber hinaus kann sie nach dem Namen der Kirche (alphabetisch), dem Namen der Stadt oder Gemeinde… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”