Kloster Sielmönken

Kloster Sielmönken

Kloster Sielmönken war ein dem Heiligen Martin geweihtes Kloster zwischen Uttum und Freepsum etwa 10 km nordwestlich von Emden in Ostfriesland.

Geschichte

Das genaue Gründungsdatum des Klosters ist unbekannt. Bereits 1255 tritt der Abt bei einer Beurkundung auf, so dass die Gründung wohl bereits vor diesem Jahr erfolgt sein wird. Sielmönken (auch: Silo) war anfangs ein Nonnenkloster des Benediktinerordens, das einem Abt unterstellt war. Im Jahr 1444 wurde das Kloster umstrukturiert, die Nonnen wurden auf Kloster Marienthal in Norden und Kloster Thedinga bei Leer aufgeteilt und in Sielmönken siedelten fortan Augustinermönche. Um etwa 1490 begann der Neubau einer Klosterkirche, die 1505 geweiht wurde. Zum Besitz des Klosters gehörte zeitweise auch das Freepsumer Meer. Während der Geldrischen Fehde wurde das Kloster 1531 zerstört, aber wohl wieder aufgebaut.

Wann die Aufhebung des Klosters erfolgte, ist nicht genau bekannt. Der Abbruch der Klostergebäude begann wohl um 1560. Aus diesem Jahr datieren auch die letzten Nachrichten aus dem Kloster. Zum Teil haben sich die Gebäude bis ins 19. Jahrhundert erhalten können.[1] Auf der heutigen ehemaligen Kloster Warft befindet sich seit langem ein bäuerliches Gehöft. Archäologisch sind im Bereich der Wurt verschiedene Funde bezeugt, wie Backsteine und Formsteine, aber auch gewöhnliche Gebrauchsgüter wie Keramik oder beinerne Spinnwirtel. Nördlich davon wurden bei Erdarbeiten ein Schlüssel, der vermutlich aus Bronze besteht und im Schild eine Tierdarstellung mit zurückgewendetem Kopf zeigt, sowie eine Nadel aus demselben Material entdeckt. Die Nadel ist ebenfalls mit einem Tierkopf verziert, aus dessen Maul ein Volutenkranz ragt, an dem beidseitig je drei Blechkegel an Ösen hängen. Bisher ist unklar, ob diese Fundstücke aus Gräbern stammen oder auf andere Weise in den Boden gelangten.[2]

Die Glocke der Klosterkirche aus dem Jahre 1508 befindet sich heute in der Kirche von Canhusen. Die Orgel der Klosterkirche soll nach der Reformation in die Uttumer Kirche verbracht worden sein[3]

Siehe auch

53.4253611111117.1498388888889

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Kohl: Germania sacra: Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des alten Reichs, Berlin, 1999, S. 500
  2. Archäologischer Dienst der ostfriesischen Landschaft: Fundchronik 1999
  3. Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Uttum, Gemeinde Krummhörn, Landkreis Aurich

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kloster Ihlow — Zisterzienserabtei Ihlow Lage Deutschland  Deutschland Niedersachsen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der ehemaligen Klöster in Ostfriesland — In Ostfriesland bestanden ehemals mehr als 30 Klöster verschiedener Kongregationen, von denen keines die Reformation überstand. Inhaltsverzeichnis 1 Benediktiner 2 Zisterzienser 3 Augustiner Chorherren 4 Prämonstratenser …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der ehemaligen Klöster und Kommenden in Ostfriesland — Ehemalige Klöster in Ostfriesland In der Liste der ehemaligen Klöster und Kommenden in Ostfriesland[1] sind alle ehemaligen Klöster und Kommenden in Ostfriesland erfasst. Der Überlieferung nach soll es beinahe nirgendwo im mittelalterlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Klosterlandschaft Ostfriesland — Ehemalige Klöster in Ostfriesland Die Klosterlandschaft Ostfriesland umfasste zu ihrer Hochphase etwa 30 Klöster verschiedener Kongregationen. Der Überlieferung nach soll es beinahe nirgendwo im mittelalterlichen Deutschen Reich eine solche… …   Deutsch Wikipedia

  • Krummhörn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hinte — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Orgellandschaft Ostfriesland — Holy Orgel in Marienhafe Die Orgellandschaft Ostfriesland ist mit mehr als 90 historisch bedeutenden Orgeln aus sechs Jahrhunderten eine der reichsten Orgellandschaften der Welt.[1] 60 von ihnen stammen aus der Zeit vor 1850. Hinzu kommen 15… …   Deutsch Wikipedia

  • Canhuser Kirche — Die evangelisch reformierte Canhuser Kirche steht im ostfriesischen Canhusen, Gemeinde Hinte. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der historischen Kirchen in Ostfriesland — Hinweise zur Nutzung der Tabelle Diese Liste ist sortierbar. Die Voreinstellung erfolgt nach dem Namen des Ortes, in dem die Kirche steht. Darüber hinaus kann sie nach dem Namen der Kirche (alphabetisch), dem Namen der Stadt oder Gemeinde… …   Deutsch Wikipedia

  • Orgel der Uttumer Kirche — Allgemeines Ort …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”