Diflubenzuron

Diflubenzuron
Strukturformel
Strukturformel von Diflubenzuron
Allgemeines
Name Diflubenzuron
Andere Namen

Difluron, Dimilin

Summenformel C14H9Cl1F2N2O2
CAS-Nummer 35367-38-5
PubChem 37123
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 310,69 g·mol−1
Aggregatzustand

fest [1]

Dichte

1,56 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

230 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 312-410
EUH: keine EUH-Sätze
P: 273-​280-​501 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Umweltgefährlich
Umwelt-
gefährlich
(N)
R- und S-Sätze R: 50-53
S: 22-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Diflubenzuron (1-(4-Chlorphenyl)-3-(2,6-Difluorbenzoyl)-Harnstoff) ist ein Insektizid aus der Gruppe der Benzamide, der als Chitinsynthesehemmer wirkt. Wichtige Einsatzgebiete sind die Bekämpfung des Massenauftretens von Raupen in der Forstwirtschaft oder von Stechmücken. Diflubenzuron wurde von dem niederländischen Chemie-Unternehmen Philips-Duphar entwickelt.[3]

Inhaltsverzeichnis

Wirkung

Diflubenzuron wird im Zuge der Fraßaktivität von den Larven aufgenommen und hemmt die Synthese von Chitin während der Häutung. Die Kutikula der Larven wird nicht neu gebildet, was zum Tod der Tiere führt.[4] Das Insektizid wirkt auch gegen Insekten-Eier (ovizid), indem es den Einbau von Chitin in die Haut des Embryo stört. Auf ausgewachsene Insekten (Imagines) hat Diflubenzuron keine Wirkung.[5]

Einsatz

Diflubenzuron kommt als in Wasser dispergierbares Pulver in den Handel. Es ist in Deutschland für die Bekämpfung verschiedener Schmetterlingsraupen im Forst und im Zierpflanzenbau sowie gegen die Trauermücke in Champignonkulturen zugelassen. In der Schweiz sind Diflubenzuron-haltige Pflanzenschutzmittel für den Einsatz gegen Schmetterlinge an Ziergehölzen und Stauden, im Obstbau sowie gegen Kohlweißlinge und die Kohleule beim Anbau von Kohl zugelassen, aber nicht in der Forstwirtschaft. Diflubenzuron kann auch gegen Trauermücken in Pilzkulturen und beim Anbau von Getreide gegen Rothalsiges Getreidehähnchen und Oulema gallaeciana eingesetzt werden. In Österreich ist die Verwendung im Forst sowie beim Anbau von Kernobst und Zierpflanzen zulässig.[6] Hier wird Diflubenzuron zur Bekämpfung der sich immer weiter verbreitenden Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) eingesetzt.[7]

Ökotoxikologie

Diflubenzuron wurde als nicht bienengefährlich eingestuft. Die letale Konzentration (LC50) für die Regenbogenforelle lag bei 140 mg/l im 96-Stunden Test. Beim Großen Wasserfloh wurde eine EC50 (49 Stunden) von 16 µg/l gefunden. Die orale letale Dosis (LD50) für die Rotschulter Schwarzdrossel lag bei 3762 mg/kg Körpergewicht.[5] Das Mittel wird als schädigend für Populationen der Arten Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) und Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) eingestuft.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu Diflubenzuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 27. Februar 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. a b Datenblatt Diflubenzuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2011.
  3. Römpp Lexikon Chemie, 10. Auflage, Band 2 (1997)
  4. Diflubenzuron, Extension Toxicology Network
  5. a b Werner Perkow: „Wirksubstanzen der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel“, 2. Auflage, 3. Erg. Lfg. März 1992, Verlag Paul Parey.
  6. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 28. Februar 2011
  7. Studie des Umweltbundesamtes zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Biozid-Produkten, Wien 2001

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