Dionysiuskirche Debstedt

Dionysiuskirche Debstedt

Die Dionysiuskirche Debstedt im Ortsteil Debstedt der Stadt Langen (bei Bremerhaven) ist eine evangelisch-lutherische Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kapitell am Eingang der Dionysiuskirche
Mosaikbild des Pantokrators (Weltenherrschers) am Eingang

Die alte Kirche

Die Pfarrkirche ist um 1200 im Kirchdorf Debstedt erbaut worden. Das Kirchdorf bestand seit dem 11. Jahrhundert und war ein regionaler Mittelpunkt und Marktort der damaligen Börde. Im einflussreichen Kirchspiel Debstedt waren ebenfalls Debstedterbüttel, Langen, Sievern, Wehden, Laven und Spaden eingepfarrt

Der Namensgeber der Pfarrkirche Dionysius von Paris war im 3. Jahrhundert Missionar in Gallien, erster Bischof von Paris und christlicher Märtyrer.

Die St. Dionysiuskirche ist ein einschiffiger Bau noch aus der Spätromanik mit einem eingezogenen rechteckigen Chor. Die Kirche ist weitgehend aus lagerhaftem Felssteinmauerwerk errichtet worden mit einer Mauerstärke zwischen 1,25 und 1,40 Meter. Sie liegt in landschaftlich schöner Lage auf einem flachen von Bäumen umgebenen und mit Feldsteinen eingefassten angehobenen Gelände.

Westlich steht aus Backsteinmauerwerk ein freistehender Glockenturm mit Satteldach aus dem 13. Jahrhundert.

Wiederaufbau 1913

Bei einem Brand vom 13. Juli 1912 wurde die Kirche weitgehend zerstört sowie 26 Wohnhäuser und Gehöfte des Dorfes. Beim Wiederaufbau von 1913 wurde die Kirche nach Norden um etwa 3 Meter verbreitert und auch nach Westen, zum Eingang hin verlängert. Seitdem hat sie nach außen zwei unterschiedliche Längsseiten. Auf der ursprünglichen Südseite von Schiff und Chor ist der Stil der alten Felssteinkirche erhalten geblieben. Auch die Ostwand ist noch ursprünglich. In der Südwand des Schiffes befinden sich drei romanische Rundbogenfenster mit Laibungen aus Portasandstein sowie zwei große, im 16. Jahrhundert eingebrochene, gotische Spitzbogenfenster mit Laibungen aus Backsteinen.

Kirchenschiff und Chor haben ein einfaches Satteldach An der Westseite wurde ein neuer, hölzerner, quadratischer Turm mit einem achteckigen Dachreiter aufgesetzt. hatte unter den Folgen des 2. Weltkrieges stark gelitten. Der baufällig Dachreiter wurde 1965 durch einen neuen ähnlichen Dachreiter ersetzt. Der Kirchhof ist auch Begräbnisstätte.

Die Kirche und der Kirchhof stehen unter Denkmalschutz.

Glockenturm

Der Glockenturm neben der Kirche überstand weitgehend den Brand von 1912. Die ältere der beiden Glocken wurde 1586 gegossen, die Zweite 1711. Diese Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg für Rüstungszwecke beschlagnahmt. 1961 wurde dafür eine Glocke von der Glockengießerei Otto aus Bremen gegossen.

Innenausstattung

Taufkessel

Der bronzene Taufkessel wurde 1497 von Gottfried Klinghe aus Bremen gegossen und 1515 in seiner jetzigen Form aufgestellt. Vier wilde Männer, die auf Löwen aus Sandstein reiten, tragen den verzierten Taufkessel. Die Kesselwandung ist in 13 kielbogige Blenden gegliedert und mit stark hervortretenden Figuren geschmückt. In den Feldern ist der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes dargestellt sowie Apostel und Heilige. 1936 wurde der Kessel restauriert und von mindestens drei der Figuren Abgüsse angefertigt. In einem Falle ist nicht das Original, sondern der Abguss in den Taufkessel eingefügt. Die weiteren Originale befinden sich seit 1988 im Focke-Museum in Bremen. Der Kessel überstand beschädigt den Brand von 1912, der reich geschmückte Holzdeckel ging 1912 in Flammen auf.

Orgel

1912 verbrannte auch die alte Orgel von 1768, erbaut von dem Bederkesaer Orgelbauer Petersen. Die nach dem Brand eingebaute Orgel wurde schon nach fast 60 Jahren unbrauchbar. Die jetzige Orgel von 1971 wurde von der Firma Hammer aus Arnum bei Hannover gebaut.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bremen/Niedersachsen; Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 1977, ISBN 3422003487.

Webseiten

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