Friedrich I. von Graben

Friedrich I. von Graben

Friedrich I. von Graben, auch Friedrich der Ältere, (* 13. Jahrhundert Schloss Alt-Grabenhofen; † vor 1406 Schloss Kornberg), aus dem Geschlecht der edelfreien Herren von Graben entstammend, war ein steirischer Edelmann. Er gilt als Begründer der Kornberger Linie des Geschlechtes.

Leben und Werk

Geboren in als Sohn des Burggrafen und Ritters Ulrich I. von Graben und seiner Ehefrau Gertrud († beide ca 1325),[1] verheiratete er sich mit Katharina von Summeregk, Erbtochter des Sommeregger Burggrafen Nikolai von Summeregk. Dieser Ehe entstammten Friedrich II., Leonhard (Linart),[2] dem Gründer der ersten tirolerischen Linie des Geschlechts),[3] und Andreas von Graben zu Sommeregg, dem Gründer der kärntnerisch-osttirolerischen Linie des Geschlechts.[4] Andreas von Graben zu Sommeregg konnte in weiterer Folge die ihm von seiner Mutter vererbte Burg Sommeregg zu seinem Familiensitz ausbauen.[5] Einer seiner Enkelsöhne war Ulrich III. von Graben,[6] welcher unter Kaiser Friedrich III. ein hoher Amtsträger und vertrauter Rat desselbigen war.

Friedrichs erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1300, als er gemeinsam mit seinen Brüdern Veit, Otto I. und Ulrich II. von Graben ein Jahresvermächtnis an das Stift Rein stiftete. Im Jahre 1325 stiftete er fünfzig Mark Silber an das Stift Rein. Darauf verpflichte sich der Abt des Stiftes Rein den Gebrüdern Graben gegenüber für deren im selben Jahr verstorbenen Vater Ulrich eine jährliche Gedächtnismesse zu lesen.[7]

Gemeinsam mit seinen Brüdern Otto und Ulrich gelangte er im Jahre 1328 in den Besitz der Herrschaft Kornberg und des Schlosses Kornberg, eines landesfürstlichen Lehens, welches sie Friedrich Chorenberger abkauften.[8] Kornberg wurde zum Stammsitz der Graben, und namensgebend für die steirsche Linie, die Kornberger Linie.

Das Schloss Liebenau im 17. Jahrhundert

Des Weiteren kauften die Brüder Graben die Dörfer Edelsbach und Krottendorf sowie den Gutshof zu Wetzelsdorf. Friedrichs Nachkommenschaft besaß Herrschaft und Schloss Kornberg bis in das Jahre 1543, als dieser (steirische) Familienzweig mit Ritter Andrä von Graben im Mannesstamm erlosch.[9]

Friedrich von Graben war walseeischer Verwalter (Burggraf) auf Schloss Gleichenberg. Durch den Ritter Ulrich von Walsee wurde er mit abgabepflichtigen Untertanen in Vatersdorf, Fischau, Obergnaß, Glatzental, Graschdorf, Jestmanndorf und Mermannsdorf belehnt. Im Jahre 1387, als landesfürstlicher Lehensinhaber von Vatersdorf, nutzte Friedrich oder einer seiner Diener den Edelsitz Liebenau als Sitz. Des Weiteren konnte er Schloss Kornberg dadurch erheblich vergrößeren, da er von Heinrich Otto von Hohenbruck und von dessen Frau Agnes sowie von Ottos Bruder Gebhard Hochenbrucker, Untertanen zu Gnieden, sowie von Gabriel Pfundau und dessen Frau Adelheid, Untertanen zu Radolsdorf, und des Weiteren auch von Herant von Brandis Untertanen zu Raning, bezog.[10]

Einzelnachweise

  1. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 62.
  2. Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Band 51: Herren vom Graben
  3. Der Schlern, Band 62, Teil 1
  4. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 66.
  5. Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Band 51
  6. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 70.
  7. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 57.
  8. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 58.
  9. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 78-81, 93.
  10. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 64.

Literatur

  • Rudolf Granichstaedten-Czerva: Brixen. Reichsfürstentum und Hofstaat. 1948.
  • Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689.

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