Heilig-Kreuz-Kirche (Kreuzpullach)

Heilig-Kreuz-Kirche (Kreuzpullach)
Kirche und Benefiziatenhaus

Die Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzpullach (Gemeinde Oberhaching, Landkreis München; ehemalige Gemeinde Oberbiberg) ist eine um 1709/1710 an der Stelle eines bereits 778 urkundlich genannten Vorgängerbaus errichtete Wallfahrtskirche. Die Kirche gehört als Filialkirche zur Pfarrei St. Bartholomäus in Deisenhofen.[1] Die Wallfahrt findet noch in Form eines Bittgangs um das Fest Kreuzauffindung (3. Mai) statt.

Inhaltsverzeichnis

Bau

Kirche mit Benefiziatenhaus

Die ab 1993 renovierte Kirche, ein Saalbau mit abgeschrägten, mit Rundnischen versehenen Ecken, die auf der Westseite erst oberhalb der Empore beginnen, einem eingezogenen Chor auf hufeisenförmigem Grundriss und einen in diesen einbezogenen Turm nach Art eines Dachreiters, dessen oberer Teil ein Oktogon bildet, auf dem eine spitz auslaufende Kuppelhaube aufsitzt, wurde von dem Hofmarksherrn von Kreuzpullach, dem Hofkammerrat Petrus von Lehner, gestiftet und von dem Hofmaurerparlier Philipp Jakob Köglsperger d. Ä. (1673 - 1730) oder von Giovanni Antonio Viscardi (1645 - 1713) erbaut. Der Innenraum wird durch kanellierte Pilaster gegliedert, die Kompositkapitelle tragen. Der Chor weist Kuppelgewölbe auf, die von Stichkappen geschlossen werden. Das Langhaus wird von einem flachen Tonnengewölbe überwölbt. Die Kirche wird als "durch einen ungewöhnlichen Grundriss, die Baudetails und eine reiche Ausstattung aus den Landkirchen des Gebietes herausragend" bezeichnet (Dehio München - Oberbayern).

Ausstattung

Fresken

Die Fresken von Johann Georg Bergmüller zeigen im Chor die Auferstehung Christi, im Langhaus die Himmelfahrt Mariens. Auf der Emporenbrüstung finden sich Darstellungen des Ecce homo, der Kreuztragung und der Kreuzigung (bezeichnet mit JGB 1710, auch als der Münchener Stukkateur Johann Georg Baader gedeutet).

Stuck

Der Johann Georg Baader zugeschriebene Stuck weist überwiegend stark plastische Blattwerkmotive auf.

Gemälde

Das Hochaltargemälde stellt die Kreuzigung Christi dar. Es handelt sich um eine Kopie eines früher in der Klosterkirche Tegernsee befindlichen Originals von Johann Carl Loth, das sich jetzt im Stift Garsten (Oberösterreich) befindet. Am nördlichen Seitenaltar ein Gemälde Verleugnung Petri (bezeichnet "Joan Georg Berckmüller, 1710"), am südlichen eine büßende Magdalena.

Sonstige Ausstattung

Engel mit Leidenswerkzeugen; Kruzifix zwischen Maria und Johannes, geschnitzte Schreingruppe eines Flügelaltars aus dem Vorgängerbau, bezeichnet 1513 und zwei gemalte Altarflügel (um 1470). Orgelpositiv um 1650 mit vier Registern. Wappenepitaph nach 1730.

Benefiziatenhaus

Östlich der Kirche (und mit dieser eine Baugruppe bildend) liegt das ebenfalls um 1710 als Schlösschen für Joseph Martin Cleer errichtete zweistöckige Benefiziatenhaus, das 1862 teilweise abgebrochen, 1916 umgebaut und ab 1963 außen renoviert wurde. Es besitzt ein steiles Satteldach.

Literatur

  • Ernst Götz u.a. (Bearbeiter): Georg Dehio (Begründer): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern, 3. Aufl. 2006, Deutscher Kunstverlag München Berlin, S. 616-617, ISBN 978-3-422-03115-9
  • Kreuzpullach: 300 Jahre Heilig-Kreuz, erhältlich im Bürgerbüro Oberhaching

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.erzbistum-muenchen.de/Pfarrei/Page008303.aspx
47.99305555555611.563888888889

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