Phänomen Granit 27

Phänomen Granit 27
Phänomen
Fotothek df roe-neg 0006203 013 Ansicht eines parkenden IFA Granit 27.jpg

Phänomen Granit 27 Pritsche

Phänomen Granit 27 / Phänomen Granit 27 A
Hersteller: Kraftfahrzeugwerk Phänomen
Produktionszeitraum: 1949/50–1953
Leergewicht: 2,7 t bis 3,12 t
Zul. Gesamtgewicht: 4,07 t bis 4,42 t
Vorgängermodell: Phänomen Granit 1500
Nachfolgemodell: Phänomen Granit 30K

Der Phänomen Granit 27 ist ein Lkw-Typ des VEB Kraftfahrzeugwerk Phänomen Zittau in der DDR.

Der Phänomen Granit 27 ist eine Weiterentwicklung des Phänomen Granit 1500, der ab 1941 von den damaligen Phänomen Werken Gustav Hiller AG produziert wurde.

1948 begann man als VEB Kraftfahrzeugwerk Phänomen mit der Produktion eines Stationärmotors IFA - Granit 27. Im darauf folgenden Jahr stellte die Firma einen Lkw auf der Leipziger Messe vor, der schon bei der Wehrmacht als Modell Granit 1500 (1500 kg Nutzlast) beliebt war. Jedoch nannte man diesen nun nach seinem 2,7l Hubraum Granit 27. Die ersten LKW Granit 27 verließen das Werk 1950.[1]

Inhaltsverzeichnis

Varianten

Der Phänomen Garant 27 wurde als Pritschenwagen und langer Pritschenwagen produziert. Weitere Varianten waren ein Kastenwagen und der Krankenwagen.

Granit 27 D/Zg

Granit 27 D/Zg beim Appell der Berliner Kampfgruppen am 23. August 1961 in der Karl-Marx-Allee

1951 nahmen die Phänomen-Werke erfolgreich an einer Ausschreibung der Regierung der DDR für die Lieferung von geländegängigen Zugmitteln teil. Daraufhin entstand 1952 der Granit 27 D/Zg (Dienst- und Zugfahrzeug) als Allradfahrzeug 4x4 und bot einer Besatzung von 1+9 Personen Platz. Neben seiner Verwendung in der Kasernierten Volkspolizei und bei den Kampfgruppen der Arbeiterklasse, diente das Fahrzeug auch in Feuerwehren als Zughilfsfahrzeug (ZHF) für den Tragkraft Spritzenanhänger (TSA). Das Fahrzeug hatte eine Nutzlast von 850 kg. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 80 km/h. Eine Version des Granit 27 D/Zg war der Mannschaftstransportwagen (MTW) mit vier hintereinander folgenden Sitzreihen und Planenverdeck.

Rettungswagen RTW

Rettungswagen RTW auf dem Robur Garant 27 an einem Hubschrauber Mil Mi-4

Der Rettungswagen RTW auf dem Fahrgestell des Robur Garant 27 wurde zwischen 1949 und 1953 hergestellt. Der Aufbau entstand im VEB Karosseriewerk Halle. Das Fahrzeug hatte eine Besatzung von 1 + 3 Personen. Zur Ausstattung gehörten unter anderem zwei Tragen. Das Fahrzeug hatte einen 4×2-Hinterradantrieb mit einem limousinenartigen Aufbau. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 80 km/h. Die Phänomen-Rettungswagen wurden ab 1953 durch Rettungsfahrzeuge auf dem Fahrgestell Garant 30k ersetzt.

Phänomen Garant 27 VW/B 18

Die Typenbezeichnung VW/B18 bedeutet verlängerter Radstand, Fahrgestell mit Windlauf, Bus, 18 Sitzplätze. Der Bus fand aufgrund seiner Robustheit unter anderem in der NVA Verwendung. Er eignete sich optimal für den Transport kleiner Gruppen und sollte im Kriegsfall als Verwundetentransporter eingesetzt werden.

Feuerwehrfahrzeug LF-TS 8

Feuerwehrfahrzeug LF-TS 8

Das Löschgruppenfahrzeug LF-TS 8 wurde ab 1951 auf Basis des Phänomen Granit 27 gebaut. Die Aufbauten wurden im VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz hergestellt. Das Fahrzeug hatte eine Besatzung von 1 + 8 und war mit zwei Sauerstoffschutzgeräten, 8/8-Tragkraftspritzen und 180-m-C-Druckschläuchen sowie 240-m-B-Druckschläuchen ausgerüstet.

Einzelnachweise

  1. Phänomen / Robur Firmengeschichte ab 1945 auf der Seite der Oberlausitzer Kfz Veteranengemeinschaft
  • weitere Quellen: siehe Literatur

Literatur

  • Ralf Kunkel: DDR-Feuerwehrfahrzeuge. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03159-3.
  • Ralf Kunkel, Christian Suhr: Deutsche Autos, Alle Personenwagen und Nutzfahrzeuge der DDR. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-03151-7.
  • Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: Radfahrzeuge der NVA 1956-1990. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02652-X.

Weblinks


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