- Phänomen Granit 30K
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Phänomen / Robur Phänomen Garant 30k A (Allrad) Rettungswagen
Phänomen Granit 30k / Robur Garant 30k Hersteller: Kraftfahrzeugwerk Phänomen Produktionszeitraum: 1953–1961 Leergewicht: je nach Variante 2,17 t bis 2,98 t Zul. Gesamtgewicht: je nach Variante 4,17 t bis 4,22 t Vorgängermodell: Phänomen Granit 27 Nachfolgemodell: Robur LO Der Phänomen Granit 30k / Robur Garant 30k ist ein Lkw-Typ der ostdeutschen VEB Robur-Werke Zittau.
Der Phänomen Granit 30K ist eine Weiterentwicklung aus dem Phänomen Granit 27, der ab 1949 vom damaligen VEB Kraftfahrzeugwerk Phänomen produziert wurde. Das Fahrzeug wurde erstmals als Phänomen Granit 30K auf der Leipziger Herbstmesse 1953 präsentiert und besaß gegenüber dem Vorgänger einen größeren und stärkeren 3-Liter-Vergasermotor. Die Bezeichnung basierte auf dem Vorgängermodell Phänomen Granit 30, der von 1936 bis 1941 in der Gustav Hiller AG hergestellt wurde. Der neue Zusatz „k“ stand für „kopfgesteuert“, die 30 für 30 dl Hubraum.
1955 erfolgte eine Überarbeitung des Phänomen Granit 30k. Dabei wurden die Aufbauscheinwerfer in die Kotflügel integriert. Die Motorleistung konnte von 55 auf 60 PS gesteigert werden.
Aufgrund einer erfolgreichen Klage von Dipl.-Ing. Rudolf Hiller, der nach der Enteignung seiner Phänomen-Werke mit einigen seiner Ingenieure beim Hanomag-Werk als Technischer Direktor tätig wurde, erhielt der Betrieb in Zittau am 1. Januar 1957 den Namen VEB Robur-Werke Zittau und die Fahrzeugmodelle am 1. Juli 1956 die Namen Garant.[1]
Inhaltsverzeichnis
Besondere Variationen
Sonder-Kraftfahrzeug-1
Das Sonder Kfz-1 basierte auf dem Granit 30K und war das einzige in der DDR in Serie gefertigten Panzerfahrzeug. Es wurde 1953/54 produziert und zunächst in der Kasernierten Volkspolizei in Dienst gestellt. Später fand das Fahrzeug in den Kampfgruppen der Arbeiterklasse Verwendung.
Granit 32 / Garant 32
Der Phänomen Garant 32 war eine Dieselversion des Garant 30k. Das Fahrzeug wurde ebenfalls auf der Herbstmesse 1953 vorgestellt und unterschied sich im Wesentlichen vom Granit 30K durch einen luftgekühlten Dieselmotor mit einer stärkeren Lichtmaschine. Eine Allradversion Garant 32 A konnte sich jedoch nicht bei den Bewaffneten Organen durchsetzen.
Granit 30k A / Granat 30k A und Granat 30k AW/Zg
Für den Bedarf an geländegängigen Zugmitteln entstand schon 1950/51 der 4×4 Granit 27 A. Dieser wurde von 1953 bis 1955 als Granit 30k A geführt. Die auf dem Robur Granit 30k A basierende Weiterentwicklung, wurde ab 1955 als Granat 30 k AW/Zg produziert und besaß ein neues Design. Das Fahrzeug fand seine Verwendung vorwiegend in den Bewaffneten Organen mit einer einfachen Mannschaftspritsche, als Nachrichtenwagen, als Stabs-Kofferwagen oder Zugmittel (AW/Zg). Das Fahrzeug hatte eine Nutzlast von 1000 kg. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 80 km/h. Die Version des Granat 30k AW/Zg wies neben einem geringeren Radstand (2900 mm) auch andere Außenmaße auf (L/B/H: 5310 mm/ 2100 mm/ 2610 mm).
Rettungswagen RTW
Der Rettungswagen RTW auf dem Fahrgestell des Robur Garant 30k wurde zwischen 1957 und 1960 hergestellt. Der Aufbau entstand im VEB Karosseriewerk Halle. Das Fahrzeug hatte eine Besatzung von 1+3 Personen, die bei Bedarf auf bis zu 1+8 aufgestockt werden konnte. Dazu befand sich im RTW eine hochklappbare Sitzbank. Zur Ausstattung gehörten vier Tragen, ein Armlehnensessel und ein Klappsitz. Damit konnten im RTW vier liegende und zwei sitzende, oder zwei liegende und fünf sitzende Personen befördert werden. Das Fahrzeug hatte einen 4×2-Hinterradantrieb mit einem limousinenartigen Aufbau. In der Allrad-Variante (Granat 30k A) war der Kofferaufbau getrennt von der Fahrerkabine. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 80 Km/h. Das Fahrzeug hatte eine besondere Stoßdämpfung und Federung. Die Robur-Rettungswagen wurden ab 1960 durch Rettungsfahrzeuge der Marke Barkas B 1000 ersetzt. Die Firma Robur entwickelte später die Mobile Ambulanz (LD-AFr6/Mz-A).
Robur Garant 30 K VW/B 18
Der Bus wurde als Nachfolgemodell des Robur Garant 27 VW/B 18 ab 1956 produziert. Die Typenbezeichnung VW/B18 bedeutet verlängerter Radstand, Fahrgestell mit Windlauf, Bus, 18 Sitzplätze. Der Bus fand aufgrund seiner Robustheit unter anderem in der NVA Verwendung. Er eignete sich optimal für den Transport kleiner Gruppen und sollte im Kriegsfall als Verwundetentransporter eingesetzt werden.
Feuerwehrfahrzeug LF-TS 8
Das Löschgruppenfahrzeug LF-TS 8 wurde ab 1953 auf Basis des Phänomen Granit 30k A gebaut. Die Aufbauten wurden im VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz hergestellt. Das Fahrzeug hatte eine Besatzung von 1+8. Das Fahrzeug war mit zwei Sauerstoffschutzgeräten, 8/8-Tragkraftspritzen und 180 m C-Druckschläuchen sowie 240 m B-Druckschläuchen ausgerüstet.
Feuerwehrfahrzeug LF-LKW-TS 8-STA
Der zunehmende Bedarf an preiswerten Löschgruppenfahrzeugen (LF) führte 1956 zur Einführung des Löschgruppenfahrzeugs mit Tragkraftspritze (TS) und Schlauchtransportanhänger (STA). Das 4×4-Allradfahrzeug hatte eine 1+8-Besatzung. Neben der Tragkraftspritze TS 8/8 hatte das Fahrzeug 135 m C-Druckschläuche, 545 m B-Druckschläuche und zwei Sauerstoffschutzgeräte an Bord. Das Fahrzeug war vom Grundaufbau ein Pritschenfahrzeug mit Spriegel und Plane. Der Schlauchtransportanhänger führte weitere 420 Meter B-Druckschläuche mit sich.
Einzelnachweise
- ↑ Phänomen / Robur Firmengeschichte ab 1945 auf der Seite der Oberlausitzer Kfz Veteranengemeinschaft
- weitere Quellen: siehe Literatur
Literatur
- Ralf Kunkel: DDR-Feuerwehrfahrzeuge. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03159-3.
- Ralf Kunkel, Christian Suhr: Deutsche Autos, Alle Personenwagen und Nutzfahrzeuge der DDR. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-03151-7.
- Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: Radfahrzeuge der NVA 1956-1990. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02652-X.
Weblinks
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Commons: Robur Garant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kategorien:- Lkw-Modell
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