Demografie der Schweiz

Demografie der Schweiz

Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz umfasste am 31. Dezember 2009 7,783 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Bevölkerungszuwachs von rund 81'200 Personen (+1,1 %; 2008: +1,4 %). Damit flachte das Bevölkerungswachstum gegenüber dem Rekordjahr 2008 (mit einem Bevölkerungswachstum wie letztmals in den 1960er Jahren) wieder leicht ab. Zusätzlich leben in der Schweiz rund 48'000 Menschen mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung von weniger als einem Jahr und rund 40'300 Personen im Asylprozess.[1] In Europa ist die Schweiz eines der Länder mit der höchsten Bevölkerungszunahme.[2] Die ständige Wohnbevölkerung nahm zwischen 1991 und 2009 um ca. 1 Mio. Menschen zu (1991: 6,8 Mio.).

Der Zuwachs ist das Resultat von 78'200 (2008: 76'700) Geburten und 62'600 (2008: 61'200) Todesfällen sowie von einem Wanderungsaldo von +40'800 Personen bzw. 24'800 Statusänderungen von Kurz- auf Daueraufenthalter. Der Wanderungssaldo beträgt damit insgesamt +81'200 (2008: +98'200) Personen, der Geburtenüberschuss 15'600 (2008: 15'500) Personen.[1]

Rund 1,711 Mio. (2008: 1,67 Mio.) Einwohnerinnen und Einwohner, d.h. rund 22 % der ständigen Wohnbevölkerung (2008: 21,7 %) waren ausländische Staatsangehörige, womit dieser Anteil einer der höchsten in einem europäischen Land darstellt. Zudem arbeiteten 2008 rund 205'100 ausländische Grenzgänger in der Schweiz. Gründe für den hohen Anteil an ausländischen Staatsangehörigen sind neben der Wirtschaftsstruktur und der Kleinstaatlichkeit auch die zurückhaltende Einbürgerungspraxis. Im Jahr 2007 erwarben 43'900 Personen das Schweizer Bürgerrecht.[1]

Im Jahr 2009 wurden rund 41'500 Ehen geschlossen, 900 eingetragene Partnerschaften begründet und 19'300 Scheidungen ausgesprochen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Kennzahlen

Entwicklung der Schweizer Bevölkerung von 1970 bis 2006; Einwohner in Tausend. Daten vom Bundesamt für Statistik, 30. August 2007.

Bundesamt für Statistik, 31. Dezember 2008

  • Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende (in 1000): 7701.9
  • Frauen (in %): 50.8
  • Männer (in %): 49.2
  • Altersgruppen (in %)
    • 0–19 Jahre: 21.2
    • 20–39 Jahre: 26.8
    • 40–64 Jahre: 35.4
    • 65 Jahre und älter: 16.6
  • Ausländische Staatsangehörige (in %): 21.7
  • Bevölkerungswachstum (in %): 1.4
  • Anzahl Kinder je Frau: 1.48
  • Lebenserwartung bei der Geburt (Jahre)
    • Männer: 79.7
    • Frauen: 84.4
  • Scheidungen je 100 Heiraten: 47
  • Haushalte (Jahr 2000)
    • Einpersonenhaushalte (in 1000): 1246.7
    • Familienhaushalte mit Kindern (in 1000): 1086.3
    • Durchschnittliche Anzahl Personen je Haushalt: 2.20

Definition

Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz umfasst alle schweizerischen Staatsangehörigen, die Ausländerinnen und Ausländer mit einer Niederlassungs- oder Aufenthaltsbewilligung, die Inhaberinnen und Inhaber einer Kurzaufenthaltsbewilligung, die für einen Mindestaufenthalt in der Schweiz von 12 Monaten berechtigt, sowie die internationalen Funktionärinnen und Funktionäre. Ausgeklammert sind die Personen mit Kurzaufenthaltsbewilligungen für weniger als ein Jahr (Ende 2007: 61'000 Personen) sowie die Personen im Asylprozess (31. Dezember 2007: 40'700 Personen).[3]

Prognose

Die wichtigsten Resultate der drei neuen vom Bundesamt für Statistik (BFS) ausgearbeiteten Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz sowie zur Entwicklung der Erwerbsbevölkerung sind eine markante Alterung der Wohnbevölkerung zwischen 2005 und 2035 und eine rückläufige Erwerbsbevölkerung ab 2015.

Seit 1984 veröffentlicht das Bundesamt für Statistik im Auftrag des Bundesrates und in Zusammenarbeit mit dem Perspektivstab der Bundesverwaltung periodisch Bevölkerungsszenarien für die Schweiz. Die Bevölkerungsszenarien dienen als Grundlage für die Vorausschätzungen des Bundes, insbesondere für die Wirtschaftsszenarien.

Zwei Alternativszenarien befassen sich eingehender mit der Alterung der Bevölkerung. Das eine baut auf einer Hypothesenwahl auf, bei der das Verhältnis der Anzahl der mindestens 65-Jährigen zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20-64) am stärksten ansteigt. Schliesslich kann auf Grund von 9 Varianten des Szenarios "Trend" untersucht werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik: Provisorische Ergebnisse zur Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2009: Die Bevölkerung der Schweiz wächst weiter an, 25. Februar 2010(pdf)
  2. Medienmitteilung vom BFS, 27. August 2009 (pdf)
  3. Medienmitteilung vom BFS, 28. August 2008 (pdf)

Weblinks


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