Deutschlandradio

Deutschlandradio
Logo seit Juni 2010
Übertragungswagen „Ü5“ des Deutschlandradios (DLF, DKultur); hier vor dem Bremer Konzerthaus Die Glocke (2009)

Das Deutschlandradio (DRadio; früher DLR) produziert die drei bundesweiten Hörfunkprogramme Deutschlandfunk und DRadio Wissen (im Funkhaus Köln) sowie Deutschlandradio Kultur (im Funkhaus Berlin). Es ist eine am 1. Januar 1994 gegründete Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Köln und Berlin. Intendanz und Verwaltung haben ihren Sitz in Köln. Zum ersten Intendanten wurde Ernst Elitz gewählt.[1] Seit 1. April 2009 ist Willi Steul Intendant.[2] Programmdirektor ist seit September 2011 Andreas-Peter Weber.


Das Deutschlandradio hat einen Jahresetat von 180 Mio. Euro (2006); es bezeichnet sich selbst als der nationale Hörfunk[3].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ehemaliges Logo
Logo bis Mai 2010

Die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio, bis März 2005 DeutschlandRadio geschrieben, wurde zum 1. Januar 1994 durch einen Staatsvertrag aller 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland errichtet. Der Staatsvertrag regelt, dass in Berlin und Köln jeweils ein nationales deutschsprachiges Hörfunkprogramm produziert wird. Die Mitglieder der Körperschaft sind das ZDF und die Rundfunkanstalten der ARD. Die Programme sind werbefrei und werden aus den Rundfunkgebühren finanziert.

Deutschlandfunk (DLF) ist das Informations- und Kulturprogramm. Es ist der Nachfolger des gleichnamigen Hörfunkprogramms, das bis 1993 von der bis dahin bestehenden eigenständigen Rundfunkanstalt Deutschlandfunk (Sitz in Köln) ausgestrahlt wurde. (Der 1994 bei der Gründung des DLR festgelegte Name DeutschlandRadio Köln hat sich nicht durchgesetzt.)

Deutschlandradio Kultur (DKultur), ehemals DeutschlandRadio Berlin ist das Kulturprogramm. DR Berlin ist aus dem ehemaligen West-Berliner Sender RIAS 1 und dem Ost-Berliner Sender DS Kultur hervorgegangen. Am 7. März 2005 wurde DeutschlandRadio Berlin im Zuge einer Programmreform in Deutschlandradio Kultur umbenannt. 2008 wurde Deutschlandradio mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Am 18. Januar 2010 startete als drittes Vollprogramm „DRadio Wissen“. Unter dem Motto „Hirn will Arbeit“ heißen seine Programmpunkte Agenda (tagesaktuelles Wissen), Natur (exakte Wissenschaften), Medien (Kommunikation, Journalismus und Wissensorganisation), Globus (weltweite Nahaufnahmen von dem was die Menschen bewegt), Kultur (Philosophie, Geschichte, Sozialwissenschaften und Popkultur), Meine Zukunft (Karriere und Chancen in Schule, Lehre und Studium) und Spielraum (Hirngymnastik für die Ohren). Dabei finden auch Übernahmen („Radiolinks“) von anderen ARD-Hörfunkstationen und internationalen Sendern (rfi, BBC, DRS) statt. Der Webauftritt gewann 2011 den Grimme Online Award für das Konzept und die Redaktion.

Organe

Die Leitung des Deutschlandradios obliegt dem Intendanten, der vom Hörfunkrat für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wird. Dem Hörfunkrat (in anderen Rundfunkanstalten heißt dieses Gremium Rundfunkrat) gehören Vertreter aller Bundesländer, sowie Repräsentanten der Landesverbände gesellschaftlich relevanter Gruppen an. Er ist quasi das „Parlament“ der Körperschaft DLR und Kontrollgremium auf der Programmseite. Daneben gibt es als Kontrollorgan des Intendanten in wirtschaftlichen Fragen, den Verwaltungsrat, der aus drei Vertretern der Länder, einem Vertreter des Bundes und jeweils zwei Vertretern von ARD und ZDF besteht.

Klangkörper des Deutschlandradio

Das Deutschlandradio hat keine eigenen Klangkörper (Rundfunkorchester/-Chor), ist aber Hauptgesellschafter der seit dem 1. Januar 1994 bestehenden Rundfunk Orchester und Chöre GmbH. Diese ist Träger der folgenden Klangkörper:

Höhendiagramm der Sendemasten der Lang- und Mittelwellensender von Deutschlandradio

Sendeanlagen

Digital werden alle drei Programme bundesweit online, über das Astra-Satellitensystem sowie über Antenne empfangbar über DAB-Sender verbreitet; Deutschlandradio Kultur zusätzlich über einen digitalen DRM-Langwellensender nachts zwischen 2 und 5 Uhr bei Berlin; Deutschlandradio Wissen über einen digitalen DRM-Mittelwellensender in Berlin. Deutschlandradio Wissen wird gemäß Staatsvertrag ausschließlich digital verbreitet um die „dringend benötigte Akzeptanz digitaler Verbreitungswege für das Radio“ zu fördern. [4]

Analog werden Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur über UKW, Mittelwelle und Langwelle verbreitet, der Deutschlandfunk auch über einen Kurzwellensender in Berlin.

Die Sendeanlagen zur Verbreitung der Programme des Deutschlandradios gehören überwiegend der Deutschen Telekom AG. Nur der Sender zur Verbreitung des Programms von Deutschlandradio in Berlin-Britz auf Mittelwelle, Kurzwelle und UKW ist Eigentum des Deutschlandradios.

Eine Liste der Live-Streams findet sich in den Artikeln zu den Programmen.

Literatur

  • Manuel J. Hartung: Zu viel gespart. ARD und ZDF kassieren mehr Gebühren, das Deutschlandradio soll abgeben. Warum eigentlich? In: Berliner Zeitung, 30. Oktober 2003. (Online-Version)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Deutschlandradio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. dradio.de: Wir über uns – Willkommen, abgerufen am 2. Februar 2009.
  2. Berliner Zeitung: Steul jetzt Intendant vom Deutschlandradio, 1. April 2009 (abgerufen am 2. April 2009).
  3. dradio.de, Deutschlandfunk, Interview, 3. März 2009 Ernst Elitz mit Jochen Spengler: "Journalisten sind Welterklärer" - Am letzten Arbeitstag zieht Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz Bilanz (1. November 2010)
  4. Deutschlandradio Wissen – Anhang zum Rundfunk-Staatsvertrag (abgerufen am 17. Januar 2010]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutschlandradio — Страна Берлин …   Википедия

  • Deutschlandradio — headquarters in Cologne Deutschlandradio is a national German public broadcasting radio broadcaster. It operates four national networks, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Dokumente und Debatten and DRadio Wissen. Deutschlandfunk was… …   Wikipedia

  • DeutschlandRadio — (écrit DeutschlandRadio jusqu’en mars 2005, abrégée en DLR ou DRadio), est un établissement de droit public allemand produisant deux réseaux radiophoniques nationaux : Deutschlandradio Kultur, une station culturelle ; Deutschlandfunk,… …   Wikipédia en Français

  • Deutschlandradio — (écrit DeutschlandRadio jusqu’en mars 2005, abrégée en DLR ou DRadio), est un établissement de droit public allemand produisant trois réseaux radiophoniques nationaux : Deutschlandradio Kultur, une station culturelle ; Deutschlandfunk,… …   Wikipédia en Français

  • DeutschlandRadio — DeutschlandRadio,   Rundfunkanstalt öffentlichen Rechts, gegründet durch Staatsvertrag vom 17. 6. 1993 zwischen dem Bund und den Ländern, durch den die Hörfunkanstalten Deutschlandfunk, Deutschlandsender Kultur (DS Kultur) und RIAS Berlin zum 1.… …   Universal-Lexikon

  • DeutschlandRadio — Das Deutschlandradio (DRadio; früher DLR) produziert die beiden nationalen Hörfunkprogramme Deutschlandradio Kultur (Funkhaus Berlin) und Deutschlandfunk (Funkhaus Köln). Es ist eine am 1. Januar 1994 gegründete Körperschaft des öffentlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschlandradio Kultur — Allgemeine Informationen Empfang terrestrisch (UKW, DAB, MW …   Deutsch Wikipedia

  • DeutschlandRadio Berlin — Deutschlandradio Kultur Deutschlandradio Kultur (abregé en DLR Kultur ou en DKultur) est une station de radio de la Deutschlandradio. De couverture nationale, elle se consacre à la culture. De 1994 à mars 2005 elle était connue sous le nom de… …   Wikipédia en Français

  • DeutschlandRadio Kultur — (abregé en DLR Kultur ou en DKultur) est une station de radio de la Deutschlandradio. De couverture nationale, elle se consacre à la culture. De 1994 à mars 2005 elle était connue sous le nom de DeutschlandRadio Berlin . Ses studios se situent… …   Wikipédia en Français

  • Deutschlandradio Berlin — Deutschlandradio Kultur Deutschlandradio Kultur (abregé en DLR Kultur ou en DKultur) est une station de radio de la Deutschlandradio. De couverture nationale, elle se consacre à la culture. De 1994 à mars 2005 elle était connue sous le nom de… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”