Deutschlandradio Kultur

Deutschlandradio Kultur
Deutschlandradio Kultur
Logo von Deutschlandradio Kultur
Allgemeine Informationen
Empfang terrestrisch (UKW, DAB, MW, LW), via Satellit (analog, ADR, DVB-S) und in den meisten Kabelnetzen
Sendegebiet DeutschlandDeutschland Deutschland
Sendeanstalt Deutschlandradio
Intendant Willi Steul
Sendestart 1. Januar 1994
Rechtsform Öffentlich-rechtlich
Programmtyp Kultur
Homepage dradio.de/dkultur
Liste der Hörfunksender
Funkhaus am Hans-Rosenthal-Platz in Berlin (2005)

Deutschlandradio Kultur (Abkürzung: DKultur; anfangs auch: DLR Kultur) ist der Name für das kulturorientierte Hörfunkprogramm des Deutschlandradios. Von 1994 bis März 2005 trug der Sender den Namen „DeutschlandRadio Berlin“. Standort ist das ehemalige RIAS-Gebäude am Hans-Rosenthal-Platz in Berlin-Schöneberg.

Inhaltsverzeichnis

Programm

Deutschlandradio Kultur ist vor allem für seine aufwendigen Hörspiel- und Featureproduktionen bekannt. Herzstück des Programms ist laut Eigenwerbung des Senders seit März 2005 das sechsstündige Radiofeuilleton: Täglich von 9:00 bis 12:00 Uhr und werktags von 14:00 bis 17:00 Uhr steht das aktuelle Geschehen in Kunst, Kultur und Wissenschaft im Mittelpunkt. Deutschlandradio Kultur ist vollständig werbefrei.

Geschichte

1994 wurden der Deutschlandfunk (Köln), der RIAS (West-Berlin) sowie Teile von Stimme der DDR und Radio DDR 2 (Ost-Berlin), die als Deutschlandsender Kultur (DS Kultur) die Wende überlebt hatten, unter dem Dach einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft namens DeutschlandRadio zusammengeführt. Mitglieder dieser Körperschaft sind ARD, ZDF und alle 16 Bundesländer.

Während das Programm der früheren Bundesrundfunkanstalt Deutschlandfunk seinen Namen und seine Programmstruktur behalten durfte, wurde in Berlin unter der Leitung der Programmdirektorin Gerda Hollunder ein völlig neues Programm auf die Beine gestellt: DeutschlandRadio Berlin (DLR Berlin).

Mit dem Ausscheiden der Programmdirektorin am 30. April 2004 übernahm Günter Müchler, der Programmdirektor des Deutschlandfunks, auch die Verantwortung für DLR Berlin und begann die Arbeit an einer „evolutionären Reform“ des Berliner Programms, dessen Hörerzahl bis dahin überschaubar geblieben war.

Am 7. März 2005 ging das reformierte Programm unter dem neuen Namen Deutschlandradio Kultur (ohne die eingeschlossene Majuskel im Namen) auf Sendung. Die Namensänderung soll, laut Sender, zum einen den Anspruch dokumentieren, das bundesweite Kulturradio zu sein, und zum anderen die Missverständnisse beseitigen, die mit dem alten Namen verbunden waren: DeutschlandRadio Berlin wurde zu oft als Berliner Regionalsender wahrgenommen, nicht als zweite Säule des bundesweiten, werbefreien Hörfunks.

Sendetechnik

Übertragungswagen „Ü5“ des Deutschlandradios; hier vor dem Bremer Konzerthaus Die Glocke (2009)

DKultur wird über UKW, DAB, Mittelwelle und Langwelle (von 2 bis 5 Uhr nachts im DRM-Modus) ausgestrahlt. Der Kurzwellensender 6005 kHz am Standort Sendeanlage Berlin-Britz wurde im Spätsommer 2007 durch einen Brand schwer beschädigt. Noch im gleichen Monat wurde beschlossen, den Sender wegen der hohen Reparaturkosten angesichts der geringen Hörerzahlen nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Über das Astra-Satellitensystem ist DKultur digital über ADR und DVB-S zu empfangen.

Das UKW-Sendernetz wird sukzessiv ausgebaut. Nur in Teilen Ostdeutschlands wird DKultur flächendeckend über starke UKW-Frequenzen ausgestrahlt. In den alten Bundesländern waren bei Sendestart allerdings die reichweitenstarken Frequenzen schon weitgehend verteilt.

Daher ist das Programm auf relativ schwache Sender mit geringer Reichweite in den Städten angewiesen. Deshalb ist es praktisch nur rund um die Städte zu empfangen. Es werden allerdings nach und nach immer weitere Frequenzen aufgeschaltet.[1][2] Zum 2. August 2010 konnte die bisher von BFBS I für die Versorgung der britischen Streitkräfte genutzte Frequenz 96,5 MHz übernommen werden, die einen Empfang des Programms in großen Teilen Nordrhein-Westfalens erlaubt.

Auf der Webseite des Deutschlandradios kann das aktuelle Programm als Livestream abgerufen werden. Zusätzlich werden seit Mai 2004 ausgewählte Beiträge online archiviert und können via Audio-on-Demand nachgehört werden. Seit Mitte 2005 besteht ein breites Angebot, das als Podcast herunterzuladen ist.[3] Des Weiteren gibt es den dradio-Recorder, mit dem sich die Sendungen des Deutschlandradios mitschneiden lassen.[4]

Frequenzliste

Einige starke Frequenzen auf UKW
(Sendeleistung: Mindestens 15 kW)
Frequenz Senderstandort Sendegebiet
100,0 MHz Augsburg nördliches Schwaben, nördliches und westliches Oberbayern
89,3 MHz Großer Waldstein/Hof Oberfranken
94,2 MHz Sonneberg Östliches Thüringen, Oberfranken
97,2 MHz Inselsberg Thüringen, Hessen, nördliches Bayern, südliches Niedersachsen
97,4 MHz Brocken im Harz Sachsen-Anhalt, südliches und östliches Niedersachsen, Nord-Thüringen, westliches Sachsen
90,8 MHz Cottbus Lausitz
89,6 MHz Berlin Berlin, Brandenburg
97,1 MHz Helpterberg östliches Mecklenburg, Vorpommern
95,3 MHz Schwerin westliches Mecklenburg
96,5 MHz Rundfunksender Langenberg Ruhrgebiet
96,7 MHz Marlow Nördliches Mecklenburg-Vorpommern
107,7 MHz Cuxhaven Elbmündung
106,1 MHz Sendeturm Eifel-Bärbelkreuz Eifel
Andere Wellen
Standort Frequenz Sendeleistung
Langwelle Oranienburg 177 kHz 500 kW
Mittelwelle Berlin 990 kHz 100 kW

Literatur

  • Florian Schwinn: Das Radiofeuilleton. Interview mit Programmdirektor Günter Müchler. In: Cut. 9, Nr. 3, 2005, S. 20f.

Siehe auch

 Portal:Hörfunk – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Hörfunk

Einzelnachweise

  1. Frequenzliste (nicht aktuell). Deutschlandradio, 2009, abgerufen am 22. April 2009.
  2. Frequenzkarte. Deutschlandradio, März 2011, abgerufen am 25. April 2011 (PDF).
  3. Radiohören auf dradio.de. Deutschlandradio, 2009, abgerufen am 22. April 2009 (Informationen zu den Live-Streams des Deutschlandradios).
  4. http://www.dradio.de/recorder/999551/ Artikel zum dradio-Recorder auf dradio.de

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